2024

Donnerstag, 31.10.2024

Lesung mit Martin R. Dean: Tabak und Schokolade

Tabak und Schokolade gehören ebenso zu den Kindheitserinnerungen des Erzählers wie das Schweigen über seine ersten Lebensjahre. Doch ein Fotoalbum – das einzige Erbstück, das ihm nach dem Tod seiner Mutter geblieben ist – gibt Einblick: Seine junge Mutter ist in den 50er Jahren einem Mann aus der westindischen Oberschicht auf die Karibikinsel Trinidad gefolgt und musste bald mit dem gemeinsamen Kind vor dessen Gewaltausbrüchen fliehen. Sie kehrt in die Enge des aargauischen Dorflebens und der Familie zurück. In seinem autobiografischen Roman begibt sich Martin R. Dean auf die Suche nach seiner Herkunft. Er schreibt über Rassismus und Kolonialismus und erzählt, wie beides mit der Geschichte der Schweiz zusammenhängt.

Veranstalter*innen
Bibliothek Bottmingen
Verein Burggartenkeller

Adresse
Bibliothek Bottmingen, Schlossgasse 10, 4103 Bottmingen

Humbooks goes BuchBasel: Mira Mann & Milena Patagônia

Die Reihe Humbooks goes BuchBasel präsentiert im Rahmen der Buchwochen die beiden Künstlerinnen Mira Mann und Milena Krstić alias Milena Patagônia. Die Besuchenden erwartet ein transdisziplinärer Abend, an dem Sprache, Performance und experimentelle Popmusik miteinander verschmelzen. Mira Mann liest aus ihrem jüngsten Werk Lovesongs und performt einige ihrer Texte musikalisch. Milena Patagônia kann live in concert mit ihrem schweizerdeutsch-serbokroatischen Sweet Existenzo Pop erlebt werden. Humbooks wird unterstützt von der GGG Stiftung Basel und der Christoph Merian Stiftung.

Veranstalter*innen
Humbooks Basel
BuchBasel

Adresse
Humbug Klybeck-Areal, Klybeckstrasse 241/K104 , 4057 Muttenz

Autorin & Musikerin: Mira Mann
Musikerin: Milena Patagônia

Dienstag, 05.11.2024

Michel Friedman: Freiheit und ihre Feinde

Der renommierte Publizist Michel Friedman spricht mit Journalist Yves Kugelmann über Europa im Kontext der gleichentags stattfindenden US-Wahlen, den Kriegen in Nahost und in der Ukraine sowie dem zunehmenden Antisemitismus und Fremdenhass. Friedman, der mit Judenhass, Schlaraffenland abgebrannt und Fremd innert weniger Monate drei Bestseller publiziert hat, versucht im Gespräch Wege aufzuzeigen, wie sich Zukunft angesichts er Gefahren für die liberale Demokratien überhaupt noch denken lässt. «Ich bin nicht bereit, zu akzeptieren, dass der Hass das letzte Wort hat.» (Michel Friedman)

Veranstalter*innen
Literaturhaus Basel
Wochenmagazin Tachles

Adresse
kHaus, Kasernenhof 8, 4058 Basel

Autor: Michel Friedman
Moderator: Yves Kugelmann

Eine Annäherung mit Ueli Mäder: Mein Bruder Marco

Ueli Mäder nimmt Abschied von seinem älteren Bruder Marco. Er tut dies mit einem Brief, der wie ein Zwiegespräch daherkommt. «Wie kamst Du dazu, Dich zu Tode zu saufen? Du warst so erfolgreich unterwegs. Bei mir hätte ich es ja noch verstanden.» Zehn Jahre nach dem Tod seines Bruders Marco schreibt Ueli Mäder dieses Buch und setzt sich mit den Fragen auseinander, die schon im ersten Schrecken über ein elendes Ende aufbrachen. Im Gespräch mit Hanspeter Flury geht es um die Suche nach Antworten auf Fragen um Abhängigkeiten, Erwartungen, Erfolg, Liebe und Leiden.

Veranstalter*in
Hotel Schützen Rheinfelden

Adresse
Hotel Schützen Rheinfelden (Jugendstilsaal), Bahnhofstrasse 19, 4310 Rheinfelden

Eintritt frei

Autor: Ueli Mäder
Moderator: Hanspeter Flury

Donnerstag, 07.11.2024

Franz Hohler spaziert durch sein Gesamtwerk

An diesem Abend führt uns Franz Hohler durch sein reichhaltiges literarisches Gesamtwerk. In seinen Geschichten löst sich die Wirklichkeit unmerklich auf und macht Ereignissen Platz, die sich unserer kühlen Logik entziehen. Mit ungewöhnlich wachem Blick für beunruhigende Details erzählt er von der Brüchigkeit und der Tragikomik unseres Alltags, aber auch von seiner Poesie. Ein heiterer Abend mit einem hintergründigen Kritiker steht bevor, ein ebenso fröhlicher wie nachdenklicher Spaziergang durch unsere Zeit.

Veranstalter*in
Elefantehuus Liestal

Adresse
Elefantehuus Liestal, Mühlemattstrasse 4, 4410 Liestal

Autor: Franz Hohler

Freitag, 08.11.2024

Buchvernissage & Gespräch: Foto Jeck Basel

Einer der bedeutendsten Schweizer Fotografiebestände des 20. Jahrhunderts ist das rund 400'000 Negative, Diapositive und Abzüge umfassende Archiv Foto Jeck Basel. Es beinhaltet im Wesentlichen die Werke der Fotografen Lothar Jeck (1898–1983) und Rolf Jeck (*1935). Das erste Geschäft von Foto Jeck wurde 1924 am Spalenberg in Basel eröffnet. Über 70 Jahre haben die Jecks das gesellschaftliche Leben in Beruf, Alltag und Freizeit fotografisch dokumentiert. Lothar Jeck gilt als einer der wichtigsten Schweizer Sportfotografen des 20. Jahrhunderts.

Veranstalter*innen
Christoph Merian Verlag
Kulturhaus Bider & Tanner Basel

Adresse
Kulturhaus Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2 , 4051 Basel

Herausgeber: Florian Blumer
Fotohistorikerin: Nora Mathys
Fotobüro Bern: Markus Schürpf
Moderatorin: Hanna Girard

Samstag, 09.11.2024

Reise durch den Zauberwald – Eine Mitmach-Lesung für Familien

Ein Fuchs huscht durchs Unterholz, ein Kauz gleitet durch den finsterblauen Himmel. Ihr setzt euch im Kreis ans flackernde Feuer. Aber wer ist das denn?! Ein Pferdemann und eine Eulenfrau tauchen auf – folgt ihnen! Denn nun beginnt das Abenteuer im Zauberwald. Es ist die Nacht der wilden Tiere und der Fabelwesen. Schatten und Licht, Klänge und Geschichten! Es wird geheimnisvoll und ein bisschen gefährlich. Aber wir werden alle Prüfungen gemeinsam bestehen! Eine Mitmach-Lesung für Kinder ab 5 Jahren. Mit Motiven von Celestino Piatti.

Veranstalter*innen
Verein Setzkasten. Design und Spiel aus Basel
Theresia Kultur und Begegnung

Adresse
Theresienkirche, Baslerstrasse 242, 4123 Allschwil

Eintritt frei

Erzählerin, Autorin: Barbara Piatti
Erzähler, Szenograf: Cedric Kegreiss
Erzähler, Szenograf: Basil Huwyler
Tontechnik & Sounddesign: Joel Hostettler

Düstere Dörfer – Ein Live-Hörspiel von Barbara Piatti

Ein Live-Hörspiel, das literarische «Dorfgeschichten» ganz neu erzählt: Dunkel, doppelbödig, dramatisch. Ehebruch, Intrigen, Familiengeheimnisse, die Ankunft eines Fremden, einer Fremden und allerlei verstörende Fundstücke auf dem Dachstock und im Keller. Dorfgeschichten zwischen Abgründigem und Schalkhaftem haben eine lange erzählerische Tradition und boomen nicht von ungefähr in der Gegenwartsliteratur: Das Dorf als kleines Welttheater.

Veranstalter*innen
Verein Setzkasten. Design und Spiel aus Basel
Theresia Kultur und Begegnung

Adresse
Theresienkirche, Baslerstrasse 242, 4123 Allschwil

Eintritt frei

Regie: Barbara Piatti
Schauspiel, Lesung: Anna-Katharina Müller
Schauspiel, Lesung: Urs Jucker
Tontechnik & Sounddesign: Joel Hostettler
Szenograf: Basil Huwyler
Szenograf: Cedric Kegreiss

Sonntag, 10.11.2024

The Bucket List oder was noch zu tun ist

Wort für Wort in einem Zug – und das ist wörtlich gemeint: Fünf Mal jährlich lesen auf der kleinen Lesebühne eines Zugwaggons aus dem vorletzten Jahrhundert fünf Autor*innen ihre Texte: Fragmente, Kurzgeschichten, Essays und Lyrik. Zwei Bedingungen nur: 15 Minuten Lesezeit – zu einem vorgegebenem Thema. Keine Jury wertet vorher, auch am 10. November werden wir uns alle überraschen lassen. Seit drei Jahren ist Wort für Wort in der Remise Waldeburgerli in Bubendorf-Talhaus auf diese Weise unterwegs.

Veranstalter*in
Wort für Wort in einem Zug

Adresse
Talhaus (Remise Waldeburgerli), Obere Hauensteinstrasse 21, 4416 Bubendorf

Initiatorin Wort für Wort, Moderatorin: Esther Maag

Montag, 11.11.2024

Beat Stauffer: Die Sackgasse der irregulären Migration

Ein besseres und würdiges Leben, das ist das Ziel von Millionen junger Menschen, die in Europa ein neues Leben beginnen wollen. Immer häufiger endet Migration jedoch in einer Sackgasse. Denn Europa ist bereits mit Geflüchteten aus den Kriegsgebieten stark gefordert. Gleichzeitig haben sich die Chancen, in Europa Fuss zu fassen, dramatisch verringert. Chancenlose Gesuche beanspruchen die Asylsysteme, die Akzeptanz der Asylwesens sinkt, fremdenfeindliche Parteien erhalten Aufwind. Der Autor zeigt, warum sich die europäische Migrations- und Asylpolitik dringend neu ausrichten muss. Moderiert von Anne-Lise Hilty.

Veranstalter*in
GGG Stadtbibliothek

Adresse
GGG Stadtbibliothek Schmiedenhof, Im Schmiedenhof 10, 4001 Basel

Eintritt frei

Autor: Beat Stauffer

Dienstag, 12.11.2024

Literatur am Mittag: Vom Leben auf der Strasse

Obdach- und Wohnungslose wecken widersprüchliche Emotionen. Sie stehen ausserhalb gesellschaftlicher Normen, rühren an tiefe Ängste, verkörpern aber auch Freiheit. Autoren wie Maxim Gorki und Joseph von Eichendorff haben ihnen literarische Denkmäler gesetzt. Wie nehmen Werke heute die Thematik auf?

Veranstalter*innen
Literaturspur
GGG Stadtibibliothek

Adresse
GGG Stadtbibliothek Schmiedenhof, Im Schmiedenhof 10, 4001 Basel

Vortrag, Lesung: Maria Marggraf

Priska M. Thomas Braun: Der Treibholzmann

Befreit von den Moralvorstellungen und dem Korsett der Nachkriegszeit, brachen junge Menschen in den 70er und 80er Jahren auf, die Welt zu entdecken und neue Lebensformen auf die Probe zu stellen. Sowohl die sexuelle Revolution als auch die antiautoritäre Geisteshaltung in Europa und den USA, versprachen eine freiere und friedlichere Gesellschaft, mit mehr Raum für Individualismus als je zuvor. Mit der Lebensgeschichte und den offenen Bekenntnissen eines Globetrotters und Aussteigers führt die Autorin ihre Leserschaft zurück in eine Welt von Freiheit und Abenteuer, die es so längst nicht mehr gibt. Lesung von Priska M. Thomas Braun, anschliessend Aperitif und Austausch.

Veranstalter*in
Bibliothek Muttenz

Adresse
Bibliothek Muttenz, Brühlweg 3, 4132 Muttenz

Anne Freytag: Lügen, die wir uns erzählen

Kann Liebe jemals aufhören? Wo endet das Ende und wo beginnt ein Anfang? Anne Freytag, die durch ihre Jugendromane und die Nominierungen für den Deutschen Jugendliteraturpreis bereits viel Aufmerksamkeit erhielt, erzählt in Lügen, die wir uns erzählen von Helene. Sie ist Mitte vierzig, hat zwei Kinder und ist unentschlossen, ob sie ihren Mann Georg verlassen soll. Doch Georg kommt ihr zuvor, er hat sich in eine andere verliebt. Die Ehe zerbricht und Helene beginnt, ihr Leben neu zu ordnen. Zwischen Vergangenheit und Neuanfang macht sie sich auf die schonungslose Suche nach sich selbst und erkennt, dass in jedem Anfang ein Zauber innewohnt. Anne Freytag im Gespräch mit Céline Burget.

Veranstalter*innen
Kantonsbibliothek Baselland
BuchBasel

Adresse
Kantonsbibliothek Baselland, Emma Herwegh-Platz 4, 4410 Liestal

Eintritt
Freiwilliger Unkostenbeitrag

Autorin: Anne Freytag
Moderatorin: Céline Burget

Premiere: Writers’ Room – Ein Reality Check von Haug / Nübling / Poloni

Die Premiere ist ausverkauft. Weitere Termine und Billette finden Sie hier.

Sieben junge Personen beschliessen, sich der Welt mitzuteilen. Soweit, so alltäglich. Dass sie aber einen gemeinsamen Ausdruck finden wollen, ist recht unzeitgemäss. Wie können sie individuell sein und dennoch Teil einer Gruppe werden? In Writer’s Room ist Kooperation Pflicht. Hier soll etwas entstehen, hinter dem alle stehen können. Regisseur Sebastian Nübling, Musiker*in Jackie Poloni und Autor Lucien Haug kreieren meistens prozessual und kollaborativ. Sie suchen auch hier wieder nach Trainingsmöglichkeiten für die Muskeln des gesellschaftlichen Zusammenhaltes. Koproduktion des Jungen Theaters Basel mit der Kaserne Basel und dem Schauspielhaus Zürich.

Dominic Huber (Bühne)
Ursula Leuenberger (Kostüme)

mit Anatol Bosshard, Ellen Walther, Lina Seiler, Paulina Grupp, Sabreen Alnahhal, Sadam Hossain, Yuri Fasola

Veranstalter*in
Junges Theater Basel

Adresse
Kaserne Basel (Reithalle), Klybeckstrasse 1b, 4058 Basel

Eintritt
CHF 25.–/15.–

Ausserdem Es gibt einen Schreibworkshop mit Lucien Haug am Mittwoch, 20.11.2024 um 16 Uhr. In einem dreistündigen Workshop kannst du dich mitten in die Versuchsanordnung von Writer’s Room begeben und dort austoben. Für jedes Alter mit und ohne Schreiberfahrung. Mehr Infos hier.

Mittwoch, 13.11.2024

Schnee von gestern? Weisse Schönheitsideale in Snow White und andere Märchen

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Schönste im ganzen Land? Seit Schneewittchen 1937 die Hauptrolle in Disneys Zeichentrickfilm spielte, erkennen wir sie nicht nur an ihrer Haut «so weiss wie Schnee». Was wäre, wenn Schneewittchen nicht fügsam für sieben kleine Männer schuftet? Nicht wie Eva in den giftigen Apfel beisst? Nicht wie ein (totgeglaubtes) Ding an den Prinzen weitergereicht wird? Vor allem: Was, wenn Schneewittchens Wert nicht an weissen Schönheitsnormen, ihrem Klassenstatus als Prinzessin und ihrer dinghaften Weiblichkeit bemessen würde? Heute können wir auf feministische, queere und antirassistische Überschreibungen kanonischer Märchen zurückgreifen. Brandy Butlers Lecture Performance pflückt Schönheitsnormen in Märchen auseinander, treibt sie auf die Spitze und nimmt sie aufs Korn. Das anschliessende Gespräch thematisiert die gesellschaftliche Wirkmächtigkeit von Märchen und ihrer wiederkehrenden rassifizierten, (hetero)sexistischen Narrative und Bilder, aber auch die Vielfalt an Erzählungen und Vorbildern, die sich in neuen Kinderbüchern zeigt, nicht zuletzt dank Butlers und El-Maawis langjährigem, wegweisendem Engagement.

Veranstalter*innen
art of intervention aoi
Kunstmuseum Basel
BuchBasel

Adresse
Kunstmuseum Basel (Neubau, Anlieferung), St. Alban-Graben 20, 4052 Basel

Eintritt frei

Künstlerin: Brandy Butler
Autorin: Rahel El-Maawi
Moderatorin: Dominique Grisard

Gespräch mit Übersetzerin Dorothea Trottenberg: Ein weites Land

Manche der Erzählungen, die der russische Literaturnobelpreisträger Iwan Bunin (1870-1953) vor rund 100 Jahren aus dem Exil geschrieben hat, sind vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs wieder erschütternd aktuell. Die Literaturübersetzerin und mehrfache Preisträgerin Dorothea Trottenberg übersetzt Bunin seit 2005 aus dem Russischen ins Deutsche. Im Fokus des Gesprächs wird es um die Bedeutung von Sprache und Literatur in Russland gehen sowie um ein «unbekanntes Russland, das nichts mit Putins Herrschaftsgebiet zu tun hat» (NZZ 2024), das uns Dorothea Trottenberg mit ihren Übersetzungen eindrücklich vermittelt.

Veranstalter*in
Universitätsbibliothek Basel

Adresse
Universitätsbibliothek Basel, Schönbeinstrasse 18-20, 4056 Basel

Eintritt frei

Übersetzerin: Dorothea Trottenberg
Moderator: Martin Zingg
Moderatorin: Nathalie Baumann

Donnerstag, 14.11.2024

Soziale Klasse und Herkunft – Paola De Martin und Simon Froehling im Gespräch

Paola De Martin ist Textildesignerin und Historikerin, wurde mit dem Schweizer Grand Prix Design 2024 des Bundesamtes für Kultur ausgezeichnet und beschäftigt sich in ihrer Publikation Give us a break! mit Fragen der sozialen Herkunft, insbesondere in der Designszene. Der Schriftsteller Simon Froehling lässt uns in seinem Roman Dürrst an der Lebensrealität eines jungen manisch-depressiven Mannes in der Kunst- und Schwulenszene teilnehmen. Moderiert von Marlène Sandrin, werden Fragen des Klassismus, der Diskriminierung und der Nicht-Zugehörigkeit diskutiert. Mit anschliessendem Apéro.

Veranstalter*in
Bibliothek für Gestaltung Basel

Adresse
Bibliothek für Gestaltung Basel, Freilager-Platz 2, 4142 Münchenstein

Eintritt frei
Platzzahl beschränkt, Reservation möglich (bibliothek@sfgbasel.ch)

Textildesignerin, Historikerin: Paola De Martin
Autor: Simon Froehling
Journalistin, Moderatorin: Marlène Sandrin

Freitag, 15.11.2024

Volkshaus

Texte von Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil aus der Schreibwerkstatt mit Behzad Karim Khani

Behzad Karim Khanis Debütroman Hund, Wolf, Schakal (2022) verbindet die Härte der Strasse mit der Melancholie iranischer Prosa und wurde mehrfach ausgezeichnet. Seit 2003 lebt Khani in Berlin, wo er als Schriftsteller und Journalist arbeitet. Dieses Jahr erschien sein zweiter Roman Als wir Schwäne waren. Darin erzählt er von Gewalt, aber auch von der Freiheit im Fremdsein. Unter der Leitung von Behzad Karim Khani verfassen Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil in der Woche vor dem Festival Texte, die sie in dieser Veranstaltung vorstellen. Das Projekt wird unterstützt von kulturelles.bl und ist eine Kooperation des Gymnasiums Oberwil mit BuchBasel.

Deutsch

Autor: Behzad Karim Khani
Schüler*innen: Gymnasium Oberwil

Volkshaus

Mithu Sanyal: Antichristie

Plötzlich flimmern die Jahreszahlen und die Ereignisse überschlagen sich. Gerade noch war Durga auf der Trauerfeier für ihre Mutter, da stirbt die Queen. Später reist Durga nach London, um an einer antirassistischen Adaption von Agatha Christie-Krimis zu arbeiten, und findet sich – statt in der Gegenwart – 1906 im Indian House wieder. Indische Revolutionär*innen planen hier den Sturz der britischen Kolonialherrschaft und soziale Reformen für ihr Land. Durga wird als Sanjeev Sanyal zum Freund Savarkars, dessen Buch Hindutva noch nicht geschrieben ist. Auch Gandhi ist noch nicht «Gandhi». Als Zeitreisende erlebt Durga Geschichte in all ihren Widersprüchen und sie fragt sich: Welche Form von Widerstand ist die richtige? Welche Vergangenheit ist wahr? Lässt sich Zukunft in der Vergangenheit umschreiben?

Deutsch

Autorin: Mithu Sanyal
Moderator: Thomas Strässle

Manor

Schaufensterlesungen in der Greifengasse

Im Manor-Schaufenster werden Ihnen am Freitagnachmittag, mitten in Ihrem Einkaufsbummel, ausgewählte Texte von Festivalautor*innen präsentiert. Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie sich in einem unerwarteten Ambiente von Literatur begeistern.

Es lesen:

15 Uhr
Selma Kay Matter

15.30 Uhr
Mariann Bühler

16 Uhr
Theresia Enzensberger

16.30 Uhr
Fabian Saul

17 Uhr
Martin R. Dean

Deutsch

Volkshaus

Hengameh Yaghoobifarah: Schwindel

Avas Date mit Robin wird gleich doppelt gestört: Sie sind etwas high vom Gras, als es auf dem Höhepunkt der Glückseligkeit plötzlich an der Wohnungstür klingelt. Sowohl Delia als auch Silvia platzen unerwartet und aus unterschiedlichen Gründen in die intime Zweisamkeit. Ava muss sich gleichzeitig ihren drei Liebhaber*innen stellen, die sie mit Vorwürfen konfrontieren. Hals über Kopf flieht sie auf das Dach des Hochhauses. Ohne Schlüssel und Handy laufen ihr die anderen hinterher. Ausgesperrt und einander ausgeliefert, offenbart sich ein vierfaches Liebesdrama: Der einzige Ausweg aus dem schwindelerregenden Dilemma ist der Dialog. Hengameh Yaghoobifarah erzählt vom Auf und Ab queerer Liebesgeschichten und davon, was es heisst, sich zwischen Begehren und Begierde wahrhaftig zu begegnen.

Deutsch

Autor*in: Hengameh Yaghoobifarah
Moderator*in: Selma Kay Matter

Volkshaus

LyrikTalk

Was macht Gedichte eigentlich so anziehend? Und wie werden sie verfasst? Beim LyrikTalk wählen die drei Lyrikschaffenden Halyna Petrosanyak, Jochen Kelter und Sarah Altenaichinger Gedichte voneinander aus, die sie nicht loslassen, die sie erstaunen oder provozieren. Ihre Leseerlebnisse teilen sie mit und eröffnen damit ein gemeinsames Gespräch, moderiert von der Lyrikerin Vera Schindler-Wunderlich. Insgesamt werden so drei Gedichte zu Gehör gebracht und besprochen. Das Publikum erhält die Texte zum Mitlesen.

Mit freundlicher Unterstützung der Christoph Merian Stiftung Basel und Poetische Schweiz, einem Engagementvon Alit.

Deutsch

Lyrikerin: Sarah Altenaichinger
Lyriker: Jochen Kelter
Lyrikerin: Halyna Petrosanyak
Lyrikerin und Moderatorin: Vera Schindler-Wunderlich

Volkshaus

Festliche Eröffnung

Liebe BuchBasel-Freund*innen


Wir laden Sie herzlich zur Eröffnung des Festivals ein!

Im Mittelpunkt der Eröffnung steht die exklusiv für das Festival geschriebene Eröffnungsrede. Dieses Jahr wird sie von einer der aufregendsten und meistgelesenen Autor*innen unserer Zeit gehalten: Chimamanda Ngozi Adichie. Klug, humorvoll und politisch spricht sie über ihre literarischen Idole, über Liebe, Verrat, Rassismus und Loyalität.

Musikalisch wird die Feier von Jasmin Albash und Benjamin Brodbeck begleitet. Die Baslerin und ihr Drummer überzeugen mit kraftvoller Stimme, markanten Beats und Texten über Selbstliebe und Empowerment.

Nach dem Grusswort des Basler Regierungspräsidenten Conradin Cramer und den Worten von Eva Herzog, Ständeratspräsidentin und Vorstandspräsidentin unseres Trägervereins LiteraturBasel, laden wir Sie herzlich dazu ein, mit uns auf drei Tage voller Literatur anzustossen.

Die Eröffnungsfeier wird unterstützt von Baloise.

Für Passbesitzer*innen haben wir ein Kontingent, trotz ausverkaufter Veranstaltung, zurückbehalten. Wir freuen uns auf Sie.


Happy Festival 2024! <3


Die Nachtmaschine – Matthyas Jenny: Ein literarisches Leben

«Die Rebellion findet in den Gedichten statt» – vom Undergroundpoeten zum Verleger und Literaturaktivisten: Kaum einer gab sein Leben so leidenschaftlich der Literatur hin wie Matthyas Jenny (1945 - 2021). Zeitlebens schwamm er gegen den Mainstream und widmete sich nicht nur der Literatur anderer, sondern war auch selbst Schriftsteller. Aus der Sicht seiner beiden Kinder Caspar und Zoë geschrieben und mit Originaltexten angereichert, entsteht ein dreistimmiges Werk über das Schaffen eines Menschen, der sich mit der Virtuosität eines Verwandlungskünstlers immer wieder neu erfand.

Veranstalter*in
Galerie von Bartha

Adresse
Galerie von Bartha, Kannenfeldplatz 6, 4056 Basel

Eintritt frei

Autor: Caspar Jenny
Autorin: Zoë Jenny

Vernissage: Gerhard Glück. Das einfache Leben

Der Meister ist zurück! Über 25 Jahre mussten sich die Basler Fans von Gerhard Glück gedulden, bis seine hintersinnigen Malereien ins Cartoonmuseum zurückkehren. 2024 wird der 1944 in Bad Vilbel geborene Künstler 80 Jahre alt. Die Retrospektive im Cartoonmuseum Basel zeigt den ganzen Glück, von den ersten Cartoons der frühen 1970er-Jahre bis zu den aktuellsten Arbeiten. Glück ist einer der bekanntesten Vertreter der Komischen Kunst, er wurde 2000 und 2005 mit dem Deutschen Karikaturenpreis in Gold geehrt sowie 2017 mit dem Göttinger Elch für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die feierliche Eröffnung mit Reden wird von Musik und einem Apéro begleitet.

Veranstalter*in
Cartoonmuseum Basel – Zentrum für narrative Kunst

Adresse
Cartoonmuseum Basel, St. Alban-Vorstadt 28, 4052 Basel

Eintritt frei

Cartoonmuseum Basel: Anette Gehrig

Volkshaus

Lina Ehrentraut: Doggy Style

Mit bissigem Humor zeigt Lina Ehrentraut im Comic Doggy Style die skurrilen Seiten des Menschseins und spürt über die Begegnung mit einem Hund den emotionalen und sozialen Aspekten von Beziehungen nach. In Schwarz-Weiss-Zeichnungen und einer eigenwilligen Mischung aus Melancholie und nonchalanter Alltagspoesie verschwimmen die Grenzen zwischen Fiktion und Realität. Am Ende ist der Hundeblick ein ganz anderer. Und es stellt sich die Frage: Wer ist wer und wer will eigentlich was von wem? Bekannt geworden mit Melek + ich (2021), zählt Lina Ehrentraut zu den aktuellen Stimmen der internationalen Comicszene und ist zudem Teil des Kollektivs SQUASH, das seit 2021 die Snail Eye Cosmic Comic Convention in Leipzig organisiert.

Deutsch

Comic-Künstler*in: Lina Ehrentraut
Moderator*in: Hengameh Yaghoobifarah

Volkshaus

Carolin Emcke & Lena Gorelik über József Debreczeni: Kaltes Krematorium

Wir stehen an einem entscheidenden Wendepunkt in der Erinnerung an die Shoah, da die letzten Zeug*innen und Überlebenden sterben. Umso wichtiger ist es, dass eine Stimme wie die von József Debreczeni gehört wird. Der renommierte ungarische Journalist und Dichter wurde 1944 nach Auschwitz deportiert und über Monate in verschiedenen Konzentrationslagern gefangen gehalten. Kurz nach der Befreiung aus dem Kalten Krematorium (die Krankenbaracke des Zwangsarbeitslagers Dörnhau) schrieb er seine Anklage, die nach der Veröffentlichung 1950 wieder in Vergessenheit geriet. Debreczeni steht in einer Reihe mit Primo Levi oder Anne Frank, die auf unnachahmliche und zutiefst menschliche Weise von den Schrecken der Shoah berichtet haben. Carolin Emcke und Lena Gorelik sprechen an dieser Buchvernissage darüber, was es heute für uns bedeutet, dieses Buch zu lesen.

Deutsch

Autorin: Carolin Emcke
Autorin: Lena Gorelik

Volkshaus

Chimamanda Ngozi Adichie: Über das Lesen im Schreiben

Chimamanda Ngozi Adichie ist eine weltweit gefeierte Autorin. Ihr Werk ist in 37 Sprachen übersetzt. Ihr erster Roman Blauer Hibiskus (2003) schaffte es direkt auf die Longlist des Man Booker Prize, für Americanah (2015) erhielt sie den National Book Critics Circle (NBCC) Award, mit ihrem Essay We Should All Be Feminists (2014) verankerte sie den Feminismus fest in der Popkultur; auch, weil Beyoncé Knowles Auszüge daraus in ihrem Song Flawless sampelte. Ihr Kampf um Gleichberechtigkeit fliesst in viele ihrer literarischen Werke ein. Im Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Daniel Medin spricht die nigerianische Autorin über Menschen und Sichtweisen, die sie inspirieren, und darüber, wie wichtig es ist, dass es viele Perspektiven und Geschichten gibt.

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

Chimamanda Ngozi Adichie is a world-acclaimed Nigerian-American writer. Her works have been translated into 37 languages. Her first novel, Purple Hibiscus, made it straight onto the longlist for the Man Booker Prize, the novel Americanah won her an American National Book Critics Circle Award, and her essay We Should All Be Feminists firmly embedded feminism in pop culture – largely thanks to Beyoncé, whose hit song «Flawless» samples excerpts from Adichie’s public reading of the essay. Her fight for equality underlies much of her literary oeuvre. Adichie will be talking to literary scholar Daniel Medin about the people and perspectives that have inspired her and the importance of such a wide diversity of points of view and narratives.

Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.

Englisch

Autorin: Chimamanda Ngozi Adichie
Moderator: Daniel Medin
Übersetzerin: Sylvi Nicolai

Kaserne

Enis Maci & Max Weber: Karl May

Wer kennt ihn nicht? Wie keinem anderen ist Karl May der Aufstieg vom inhaftierten Hochstapler zum Massenentertainer gelungen. Mit Winnetou und Old Shatterhand schuf er seine eigene Legende und begeisterte damit Millionen. Enis Maci und Mazlum Nergiz rekonstruieren in ihrem Essayband Karl May (2024) die weltweit verzweigte Rezeptionsgeschichte rund um das Phänomen Karl May und fragen darüber hinaus: Was hat sein Leben und Werk mit der Gegenwart und mit Kolonialgeschichten zu tun? Ganz nach dem Motto: «Alles Show, alles wahr» kommt Erstaunliches zum Vorschein. Die fünfzehn Tracks auf Max Webers Album Mount Ararat sind der Sound zum Buch. Von Trucker Country bis Acid Disco, von Roadtrips durch das wilde Kurdistan bis ins Land der Skipetaren wird das seltsam Vertraute neu erfunden.

In Kooperation mit der Kaserne Basel.

Deutsch

Autorin: Enis Maci
Autor: Max Weber

Samstag, 16.11.2024

Radio X

Bereits seit vielen Jahren ist das nichtkommerzielle Radio X unser Festivalradio. Am Samstag interviewt das Radio-Team Festivalautor*innen. Sie sind herzlich eingeladen, im Live-Studio in der Buchhandlung Müller Palermo an der Rebgasse 54 den Interviews zu lauschen oder auf 94,5 MHz und radiox.ch mitzuhören.

10:00 Marion Regenscheit (Live)

10:15 Emilia Roig

10:35 Mithu Sanyal

12:00 Mariann Bühler (Live)

12:30 Martin Dean (Live)

14:15 Zora del Buono (Live)

14:35 Behzad Karim Khani (Live)

15:00 Theresia Enzensberger (Live)

15:40 Ruth Dreifuss (Live)

17:05 Peter Stamm

17:30 Luzia Tschirky (Live)

18:00 Béla Rothenbühler (Live)

18:35 Lina Ehrentraut (Live)

19:00 Thomas Strässle (Live)

Klara

Collage-Workshop mit Eymard Toledo

Von Papiertüten über Geschenkpapier bis hin zu Verpackungskartons – in diesem Workshop wird geschnipselt, geknüllt und geklebt. Die Grafikerin, Illustratorin und Kinderbuchautorin Eymard Toledo zeigt den Kindern, wie man Papier aus dem Alltag bearbeiten kann – ganz ohne Stifte und Pinsel, nur mit Schere und Kleber. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt!

Für Kinder von 6 bis 12 Jahren. Die Plätze für die Workshops sind beschränkt. Bitte melden Sie Ihre Kinder frühzeitig unter buchkinderbasel.ch an.

Portugiesisch/Deutsch

Autorin: Eymard Toledo

Volkshaus

Behzad Karim Khani: Als wir Schwäne waren

«Unsere Küchen haben keine Abzüge. In unseren Fluren riecht es. Nach Armut, Majoran und Bockshornklee.» Der Erzähler ist in den 90er-Jahren mit seinen Eltern aus dem Iran geflohen und muss sich nun in einer tristen Siedlung im Ruhrgebiet zurechtfinden. Zwischen dem Bücherregal der Eltern, in dem Goethe, Nietzsche und Adorno stehen, und der Gewalt auf den Strassen seines Viertels sucht der Erzähler seine eigene Identität: «Ich kenne meine Einzelteile nicht. Habe sie verlegt. Weiss nicht, wo oder wann. Auf der Flucht. Im Iran. In meinen Träumen.» Poetisch und bildstark schreibt Behzad Karim Khani von der Diaspora als Heimat, von der Freiheit im Fremdsein und von der Wahrheit der Schwäne.

Deutsch

Autor: Behzad Karim Khani
Moderatorin: Laura de Weck

Volkshaus

Schweizer Buchpreis

Michelle Steinbeck: Favorita

Fila wächst bei ihrer Grossmutter auf, ihre Mutter ist nach Italien verschwunden. Als sie die Nachricht vom Tod ihrer Mutter aus Neapel erreicht, ist die Todesursache unklar: Leberzirrhose oder Mord? Fila begibt sich auf eine Reise, die sie zu einem Kollektiv feministischer Widerstandskämpferinnen, faschistischen Deserteuren und einem historischen Femizid führt. Auch Tote geistern herum, und die träumende und schlafwandelnde Erzählerin erweist sich zunehmend als unzuverlässig. Steinbecks zweiter Roman ist ein kraftvoll erzählter Rachekrimi, ein literarischer Roadtrip durch ein neofaschistisches Italien und eine furchtlose Auseinandersetzung mit Fragen nach Identität, Begehren und patriarchaler Gewalt.

Deutsch

Autorin: Michelle Steinbeck
Moderatorin: Nadia Brügger

space25

Steven Wyss: Über Verwildern von Douna Loup

Diese Veranstaltung musste leider aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden.

Nach einer einsamen Kindheit am Rande eines Sees macht sich die Erzählerin, kaum ein Teenager, Hand in Hand mit ihrer Mutter auf die jahrelange Suche nach ihrem unbekannten Bruder. Sie streifen durch Felder und Wiesen, schlafen in den Wäldern und arbeiten auf Bauernhöfen oder in Fabriken. Als die junge Frau die Liebe entdeckt, ist es für sie und ihre Mutter an der Zeit, eigene Wege zu gehen. Steven Wyss hat dieses «Musterbeispiel» für Nature Writing (Deutschlandfunk Kultur) der Genfer Autorin Douna Loup aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.

Deutsch

Übersetzer: Steven Wyss
Moderatorin: Jana Sonderegger

Volkshaus

SRF-Podcast Literaturclub:
Zwei mit Buch mit
Caroline Wahl

An der BuchBasel zeichnet SRF vor Publikum ein Gespräch für den SRF-Podcast Literaturclub: Zwei mit Buch auf. Jennifer Khakshouri spricht mit Caroline Wahl über ihre Romane 22 Bahnen und Windstärke 17. Der 29-jährigen deutschen Autorin ist mit ihren beiden Büchern eine Sensation gelungen: Beide Romane landeten sofort auf Platz 1 der Bestsellerlisten und verkauften sich über 600'000 Mal. Was macht der Erfolg mit dem eigenen Schreiben und wo findet sie Inspiration zu ihren Geschichten?

Jennifer Khakshouri im Gespräch mit Caroline Wahl.

Moderatorin: Jennifer Khakshouri
Autorin: Caroline Wahl

Jazzcampus

Audiopublishing: Stoff aus Luft

Mit ihrem Audio-Literaturmagazin Stoff aus Luft haben Tanasgol Sabbagh und Josefine Berkholz einen Ort für Textsorten geschaffen, die bisher keinen Platz im etablierten Literaturbetrieb hatten. Stoff aus Luft ist ein Magazin für Literatur, die gehört werden will: Spoken Word, Slam Poetry, Hörstücke, Rap. Alle zwei Monate erscheint eine Folge im Podcastformat mit Sounddesign von Fabian Saul – immer mit einem bestimmten Thema, das als kuratorischer Leitfaden und Fokus für die Künstler*innen-Interviews fungiert. In dieser Veranstaltung gibt Tanasgol Sabbagh Einblicke in die vorangegangenen Ausgaben und die Arbeit an diesem besonderen Magazin. Wie sehen Texte jenseits der Schriftlichkeit aus? Und wie kann ein passender Veröffentlichungsort für sie gestaltet werden?

Deutsch

Künstlerin, Dichterin: Tanasgol Sabbagh
Moderatorin: Chris Möller

Jazzcampus

Kunst oder Kümmern? Care als Bedingung und Thema von Literatur

Der Literaturbetrieb ist nach wie vor auf unabhängige Genies ohne Sorgeverpflichtungen ausgerichtet. Dieser Vorstellung setzt der Workshop Care als zentrale Dimension des Lebens und Arbeitens entgegen: das Sorgen für und um andere und sich selbst. Mit Blick auf die aktuelle Forschung beleuchtet der Workshop, wie sich jeweilige Bedingungen auf das Schreiben auswirken und wie es in der Schweiz um Vereinbarkeit steht. Gleichzeitig wird Care auch als Gegenstand des Schreibens in den Blick genommen. Anhand ausgewählter Textpassagen, etwa von Mareike Fallwickl, Audre Lorde, Julie Otsuka oder Slata Roschal, wird gefragt: Was für Texte über Fürsorge möchten wir lesen? Und was sind die Voraussetzungen für das Schreiben solcher Texte?

Mitbringen: Laptop oder Notizblock sowie Lieblingstexte oder -bücher, die Care zum Thema machen.

In Kooperation mit art of intervention.

Deutsch

Workshopleiterin: Lea Dora Illmer
Workshopleiterin: Franziska Schutzbach
Workshopleiterin: Andrea Zimmermann

Turnhalle Clara

Kinderhort in der Turnhalle

Vis-à-vis vom Festivalzentrum bieten wir in der Turnhalle Clara einen betreuten Kinderhort an.

Hier werden Kinder ab 4 Jahren für 90 Min. (gegen Vorweis des Billetts) oder auch für drei Stunden (gegen Vorweis des Festivalpasses) in fröhlicher Bücherrunde auf Matratzen und mit Geschichten-Hörstationen versorgt. Auch Betreuungspersonen sind zum kostenlosen Verweilen eingeladen (für Kinder in Begleitung gibt es keine zeitliche Begrenzung). Vor Ort gibt es Bücher, ein Märlitelefon, Vorleserunden, bunte Stifte, Getränke, Snacks, gute Laune und einen Wickeltisch. Bitte geben Sie Ihren Kindern nach Möglichkeit eine Trinkflasche mit. Ausserdem weisen wir Sie daraufhin, dass nicht das gesamte Betreuer*innen-Team eine pädagogische Ausbildung hat.

Mit freundlicher Unterstützung der Sophie und Karl Binding Stiftung.

Volkshaus

Literarischer Schreibtisch: Individuelle Lektoratsgespräche

Schreiben Sie? Möchten Sie auf einen Ihrer Texte eine professionelle weiterführende Rückmeldung bekommen? Das Team von Lektorat Literatur beurteilt die inhaltlichen, strukturellen und sprachlichen Qualitäten Ihres Textes und zeigt Ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung auf. Am Festivalsamstag ist das Team im Foyer des Hotels Volkshaus. Da können Sie Ihren Text (max. 2 Seiten) abgeben und später mit einer Lektorin oder einem Lektor darüber sprechen. Sie entscheiden, wie viel Sie dafür zahlen.

Volkshaus Hotel Lobby

Deutsch

Volkshaus

Gesammelte Wörter

Mit dem Gedichtgenerator Gesammelte Wörter können Sie Ihre eigenen Texte kreieren! Basierend auf Texten von BuchBasel-Autor*innen, schüttelt der Generator immer neue Wortkombinationen zusammen – kleine Gedichte, jedes ein Kunstwerk für sich. Auf gesammeltewoerter.ch können Sie schon vor dem Festival Gedichte verfassen, und während BuchBasel können Sie Gesammelte Wörter im 1. Stock des Volkshauses als interaktive Installation erleben.

Volkshaus vor dem Unionsaal

Deutsch

Jazzcampus

Fabian Saul: Die Trauer der Tangente

«Man könnte sagen, dass es eine unsichtbare Geometrie der Welt, ein verborgenes Verhältnis der Dinge gibt.» Fabian Saul erzählt in seinem literarischen Debüt Die Trauer der Tangente von Gleichzeitigkeiten: Ein Freund stirbt mit 37 Jahren, eine Liebe geht entzwei. Erinnerungen an geteilte Zigaretten werden begleitet von der Stimme Nina Simones. Die Erzählung führt vom Grabstein Jean Genets bis zum Tod von Nelly Sachs. Es ist der Entwurf einer poetischen Topologie, in der Orte in anderen liegen und Momente sich überlagern. Sie bilden Verdichtungen, in denen der Schmerz sitzt, Bilder aufsteigen und Anfänge zusammenkommen. Gelungen ist ein Roman voller Querverweise, erzählt in einer berührenden Sprachmelodie.

Deutsch

Autor: Fabian Saul
Moderator: Lucas Marco Gisi

Volkshaus

Schweizer Buchpreis

Béla Rothenbühler: Polifon Pervers

Es geht um Kunst, «Konscht». Oder doch eher um «Onderhaltig». Und um Geld. In einer Schweizer Kleinstadt gründen Sabine und Chantal den Kulturverein «Polifon Pervers». Sie machen eine Uni-Theatergruppe mit gewagten Plänen gross, scharen einen Regisseur, einen Ghostwriter, Schauspieler*innen und andere Theaterbegeisterte um sich, und schlussendlich werden noch Hanf-Bauern zu Peformance-Künstlern. Ihre grösste Stärke: Sie wissen, wie man gute Anträge schreibt, um möglichst viel Geld von Stiftungen und Förderstellen abzuholen. Dem Erfolg ordnet der Verein bald alles unter, und so folgen auf erste Unsauberkeiten alle möglichen Formen des Betrugs. Eine leichtfüssige Persiflage auf die Kulturszene und ihr Publikum, die nicht zuletzt von einem erfrischend aktuellen Gebrauch der Luzerner Mundart lebt.

Deutsch

Volkshaus

trotzdem sprechen

Miteinander sprechen ist nach dem 7. Oktober 2023 schwierig geworden: Seit dem Hamas-Massaker, den Geiselnahmen und dem anschliessenden menschenrechtswidrigen Krieg in Gaza sind die Meinungen polarisiert und es herrscht ein Klima der Frontenbildung, der Angst und des Schweigens. Die spaltende Kraft der Differenzen beruht nicht zuletzt auf der konkreten Erfahrung von Antisemitismus und Rassismus. Der Sammelband trotzdem sprechen setzt der Spaltung die Vielstimmigkeit und den Dialog entgegen. Das von Lena Gorelik, Miryam Schellbach und Mirjam Zadoff herausgegebene Buch versammelt unterschiedliche Perspektiven, es ist ein Zeitdokument und vor allem ein Plädoyer für Menschlichkeit in Zeiten von Hass, Hetze und Rechtspopulismus. Denn für die Menschlichkeit tragen wir alle Verantwortung: Wir müssen wieder lernen, trotzdem miteinander zu sprechen.

Deutsch

Autorin, Herausgeberin: Lena Gorelik
Autorin: Hannan Salamat
Herausgeberin: Miryam Schellbach
Moderatorin: Katharina Morawek

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Timo Krstin: Wolfsmilch

Im Postkartenidyll Schatterbach beginnt die Fassade der Ostschweizer Gemeinde zu bröckeln: Alljährlich wird die Chlausenjagd gefeiert, mit der das Böse aus dem Dorf vertrieben werden soll. Doch statt die Gemeinschaft von ihren Gespenstern zu befreien, scheint das Maskenfest die Toten heraufzubeschwören. Zoran Blasić, ein sozial aufgestiegener Gastarbeitersohn aus Zürich, fühlt sich in die 90er Jahre zurückversetzt und erlebt noch einmal den blutigen Zerfall Jugoslawiens und das Aufkommen eines neuen rechtspopulistischen Rassismus in der Schweiz. In Wolfsmilch treffen verschiedene Zeit-, Raum- und Wahrnehmungsebenen aufeinander wie auch Gemeinsamkeiten und Verbindendes, unabhängig von Politik und Herkunft.

Deutsch

Autor: Timo Krstin
Moderatorin: Jeannine Horni

Volkshaus

Johny Pitts & Nathalie Olah: The B-Side and Bad Taste

Warum fühlen sich Teile der Arbeiter*innenklasse von Donald Trump angezogen? Welche kodierten Mechanismen sind am Werk, wenn ärmere Bevölkerungsgruppen mit dem Verweis auf «guten Geschmack» herabgewürdigt werden, wenn es um Kunst und Mode, um Essen und (sogar progressiv anmutende) Politik geht? Diesen und ähnlichen Fragen geht Johny Pitts zusammen mit der Schriftstellerin und Kulturkritikerin Nathalie Olah auf den Grund. In ihrem zuletzt erschienenen Buch Bad Taste (2023) befasste sie sich mit der Frage, wie Vorstellungen von gutem und schlechtem Geschmack entstehen und zur Begründung neuer Formen von Snobismus und Exklusion herangezogen werden. Anhand einer Vielzahl von Beispielen beleuchtet das Gespräch einige der grössten gesellschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart und bietet Orientierung für einen neuen, kontraintuitiven Umgang mit ihnen.

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

Why are some working class people attracted to Donald Trump? What are the coded ways in which poorer communities are belittled through «good taste» in art, fashion, food and (even seemingly progressive) politics? Johny Pitts will unpick such questions with Nathalie Olah, author of a groundbreaking study on how notions of good and bad taste are formulated and used to create new forms of snobbery and exclusion. Drawing from a wide range of examples, the conversation will illuminate some of the biggest challenges facing contemporary society, and offer a fresh and counterintuitive compass with which to navigate them.

Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.

Englisch

Autor, Fotograf: Johny Pitts
Autorin, Journalistin: Nathalie Olah
Übersetzerin: Sylvi Nicolai
Übersetzerin: Nina Ariely

Volkshaus

Schweizer Buchpreis

Martin R. Dean: Tabak und Schokolade

Als junge Frau hatte sich Deans Mutter, die Tochter von Schweizer «Stumpenarbeitern», in ein Abenteuer mit einem Mann der westindischen Oberschicht gestürzt und ein Kind bekommen. Nach ihrem Tod findet der Erzähler ein Album mit Fotos seiner frühen Kindheit, die er in Trinidad und Tobago verbracht hat, und beginnt zu recherchieren. Seine Suche führt ihn in das Leben in einer britischen Kronkolonie der 50er und 60er Jahre und weiter zurück bis zu seinen indischen Vorfahren, die als Kontraktarbeiter in die Karibik verschifft wurden. Aber auch die Welt der Grosseltern, die Zeit in ihrem «Tabakhaus» und der Versuch, das Abenteuer der Mutter «bei den Wilden» auszulöschen, wird erforscht. Indem Dean bildhaft von seinem Leben erzählt, stösst er zu grösseren Fragen rund ums Thema Kolonialismus vor.

Deutsch

Autor: Martin R. Dean
Moderatorin: Martina Läubli

Volkshaus

Emilia Roig: Lieben

Die «grosse» Liebe wird von vielen Menschen ein Leben lang gesucht – dabei ist erfüllende Liebe meist ganz nah. Emila Roig, Politikwissenschaftlerin und Autorin der Bestseller Why we matter (2021) und Das Ende der Ehe (2023), engagiert sich gegen Unterdrückungssysteme und für solidarische Veränderung. In ihrem Essay Lieben geht sie der Frage nach, was Liebe mit Verantwortung für unsere Mitmenschen, unsere Umwelt und uns selbst zu tun hat. Wir schauen mit ihr in den Sternenhimmel, trinken Ayahuasca-Tee und spüren der Liebe nach, die weit mehr ist als das gängige romantische Ideal. Emilia Roig gibt Einblicke in ihr Leben und erzählt von sexuellem Missbrauch, Liebeswunden und der Kraft der Trauer. Ihr Essay ist ein Plädoyer für eine Liebe jenseits aller Vorurteile und ein Appell für mehr Vertrauen in das Verbindende.

Deutsch

Autorin: Emilia Roig
Moderatorin: Anja Glover

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Jennifer Degen & Lukas Meili: Zoo Basel – Die Stadt-Oase neu entdecken

Im Herzen von Basel liegt der älteste Zoo der Schweiz: der Basler Zolli. Jennifer Degen und Lukas Meili nehmen die Leser*innen mit auf einen Rundgang durch die Stadt-Oase und geben Einblicke in den Zoo-Alltag. In vierzig Stationen begleitet das Autor*innenteam Tierpflegende bei der Arbeit, thematisiert historisch denkwürdige Momente, beleuchtet die Rolle des Zoos Basel im Naturschutz und lässt Besucher*innen mit ihren schönsten Zolli-Erinnerungen zu Wort kommen.

Deutsch

Autorin: Jennifer Degen
Autor: Lukas Meili

Volkshaus

Ruth Dreifuss: Vom Schwärmen zum Handeln

Fehlt Ihnen Ruth Dreifuss, die als kluge, sach- und kompromissorientierte Politikerin bekannt war, manchmal auch in der zunehmend polarisierten Konkordanzdemokratie? Die Sozialdemokratin und Ökonomin war nach Elisabeth Kopp die zweite Frau und die erste Person mit jüdischem Hintergrund im Bundesrat. 1999 wurde sie zur ersten Bundespräsidentin der Schweiz gewählt. Sie verteidigte konsequent den Sozialstaat und kämpfte für die Gleichstellung der Geschlechter. Wichtige Reformen wie die 10. AHV-Revision, das Ehegattensplitting oder das CO2-Gesetz gehen auf sie zurück. Für ihre Pionierrolle in der Drogenpolitik ist sie international bekannt. Bis heute engagiert sie sich für den Schutz Benachteiligter. Im Gespräch mit Yves Bossart geht es darum, wie wir vom Schwärmen ins Handeln kommen.

Deutsch

Politikerin, ehemalige Bundespräsidentin: Ruth Dreifuss
Moderator: Yves Bossart

Jazzcampus

I.V. Nuss: PDF Publishing und Password Poems

«Free short story – who cares», schrieb I.V. Nuss auf ihrem Instagram-Account. Und statt auf die lange Leitung des Buchmarkts zu warten, veröffentlichte sie ihren neuesten Text einfach selbst als PDF zum Runterladen. Für I.V. Nuss ist Digitalität eine literarische Spielwiese – als Thema, als Formgeberin, als Präsentationsort. I.V. Nuss organisiert Lesungen auf TikTok, entwirft Texte als Games oder schreibt Gedichtzyklen aus geleakten Passwörtern. I.V. Nuss führt durch aktuelle Texte und die unendlichen Möglichkeiten des World Wide Web: Welchen Einfluss haben digitale Technologien auf das eigene Schreiben und das Selbstbild als Autorin? Welche Freiräume gibt es online? Was gibt es für Rabbitholes? Wie schützt man sich gegen Hate in unmoderierten Kommentarspalten?

Deutsch

Autorin: I.V. Nuss
Moderatorin: Chris Möller

Klara

Comic-Workshop mit Nando von Arb

Wie entsteht ein Comic? Unter Anleitung des Grafikdesigners und Comiczeichners Nando von Arb wird entworfen und gezeichnet. Von der Charakterentwicklung über Mimik und Gestik bis hin zur Bildabfolge und textlichen Aspekten werden die Teilnehmer*innen von Panel zu Panel durch die Entstehung eines Comics geführt. Abschliessend werden auf Wunsch die eigenen Comics präsentiert und diskutiert. In Kooperation mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis.

Die Plätze für die Workshops sind beschränkt. Bitte melden Sie Ihre Kinder frühzeitig unter buchkinderbasel.ch an. Eine Folgeveranstaltung findet im Comix Shop Basel mit Nando von Arb statt, wo er auch seine Bücher signieren wird: Samstag, 16. November 2024, 17.00 - 19.00 Uhr, Eintritt frei.


Englisch/Deutsch

Autor: Nando von Arb

Volkshaus

AfroBasel im Dialog: Read The Room

AfroBasel präsentiert mit Read The Room ein innovatives Projekt, das die transformative Kraft von Literatur für Communities in den Fokus stellt. In einer zunehmend globalisierten Welt ist es wichtiger denn je, Räume zu schaffen, in denen unterschiedliche Perspektiven Gehör finden und Menschen sich begegnen können. Warum Literatur für Communities entscheidend ist: Für marginalisierte Communities, insbesondere für die Schwarze Diaspora, ist Literatur ein Mittel des Ausdrucks, des Widerstands und der Heilung. Sie ermöglicht es, Geschichten zu erzählen, die in der Mainstream-Kultur oft übersehen oder verfälscht werden. Das gemeinsame Lesen und Erleben von Geschichten schafft ein Gefühl der Zugehörigkeit und einen Raum, um über gemeinsame Herausforderungen und Träume nachzudenken. Read The Room versteht sich als Plattform für den Dialog zwischen verschiedenen Communities. Besuchen Sie AfroBasel im Meetingroom am Samstagnachmittag des Festivals.

Gesprächspartner*innen: Verein AfroBasel

Keck Kiosk

Freiluftlesungen am Keck Kiosk

Am Samstag wird der Keck Kiosk zur literarischen Aussenbühne und zum Ort für Begegnungen. Nachwuchsautor*innen vom Wortstellwerk und Festivalautor*innen präsentieren ihre Texte. Durch das Programm führt die Basler Spoken Word-Künstlerin Caterina John.

Es lesen:

14 Uhr
Fabio Kilcher

14.30 Uhr
Michelle Steinbeck

15 Uhr
Sina Aebischer

15.30 Uhr
Béla Rothenbühler

16 Uhr
Yanick Antonelli

16.30 Uhr
Enis Maci & Pascal Richmann


17 Uhr

Felix K. Nesi

17.30 Uhr
Elisa Rutschi

18 Uhr
Léonard Wiesendanger

18.30 Uhr
Noemi Somalvico

Deutsch

Volkshaus

Schweizer Buchpreis

Mariann Bühler: Verschiebung im Gestein

Im Zentrum des Romans stehen drei Figuren, die nichts voneinander wissen und doch verbunden sind – durch die Gegend, das Dorf und die drängende Frage, wie es weitergehen soll. Denn alle drei befinden sich in existenziellen Umbruchsituationen: Elisabeth übernimmt nach dem Tod ihres Mannes die Dorfbäckerei. Alois führt den Familienhof und kämpft mit seiner Einsamkeit. Und eine junge Frau holt bei den Grosseltern im Dorf den Schlüssel fürs Ferienhaus, um da zurückzuschauen und sich neu zu orientieren. Doch langsam beginnen die Figuren, sich zu bewegen. Ein Heimatroman der anderen Art, der sich durch seine knappe Sprache, gekonnte Schnitte und ein ungewöhnliches Sensorium für alltägliche Handlungen auszeichnet.

Deutsch

Autorin: Mariann Bühler
Moderator: Lucas Marco Gisi

Jazzcampus

Thomas Strässle: Fluchtnovelle

«Zwei Leben in zwei völlig unterschiedlichen Systemen»: Er ist Student aus der Schweiz, sie Studentin aus Dresden. 1965 treffen sie sich zufällig in Weimar. Von nun an verbindet sie die grosse Liebe und gleichzeitig trennt sie der Eiserne Vorhang. Es folgt ein Hin und Her und schliesslich die Entscheidung für eine gemeinsame Zukunft im Westen. Fluchtnovelle ist eine aussergewöhnliche Geschichte, wie sie nur das Leben selbst schreiben kann. Thomas Strässle erzählt von der Suche seiner Eltern nach einem Schlupfloch aus dem DDR-System und von der illegalen Ausreise seiner Mutter in die Schweiz. Bis ins kleinste Detail geplant, kommt am Prager Flughafen doch alles anders. Ein Zeitdokument über zwei junge Menschen, die für ihr Glück ihr Möglichstes riskieren.

Deutsch

Autor: Thomas Strässle
Moderatorin: Katrin Eckert

Volkshaus

Scholastique Mukasonga: Kibogos Himmelfahrt

Kibogos Himmelfahrt ist ein moderner Mythos und eine literarische Karambolage von sich konkurrierenden Geschichten im kolonialisierten Land Ruanda. In vier ineinander verwobenen Teilen erzählt die ruandisch-französische Autorin Scholastique Mukasonga von einer kleinen ruandischen Gemeinschaft am Fuss eines himmelhohen Felsens. Im besetzten Ruanda zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wartet sie auf Regen. Während christliche «Padri» tagsüber zu Marienprozessionen animieren, wendet sich die Gemeinschaft nachts heimlich an Kibogo, einen verstorbenen Königssohn, der Ruanda einst vor der Dürre rettete. Wer hat die Deutungshoheit über Kult, Mythos und Legende? Scholastique Mukasonga erzählt in faszinierendem und ruhigem, bisweilen märchenhaftem Ton und wurde für ihre Bücher mehrfach ausgezeichnet.

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

Kibogo est monté au ciel est un mythe moderne, un carambolage littéraire où se télescopent les récits parallèles et souvent divergents du Rwanda colonisé. En quatre parties entrelacées, l’autrice franco-rwandaise Scholastique Mukasonga conte l’histoire d’une petite communauté rwandaise nichée au pied d’une immense falaise. Dans le Rwanda colonisé, pendant la Seconde Guerre mondiale, le peuple attend la pluie. Le jour, les pères chrétiens les poussent à rejoindre les processions à la gloire de Marie, mais la nuit, la commaunauté se tourne secrètement vers Kibogo, le fils défunt d’un roi, qui sauva jadis le Rwanda de la sécheresse et de la soif. Qui détient la vérité sur les cultes, les mythes et les légendes? Scholastique Mukasonga a été maintes fois récompensée pour ses livres. Son œuvre a trouvé un écho bien au-delà des frontières françaises.

En français avec traduction simultanée en allemand (écoute au casque).

Französisch

Autorin: Scholastique Mukasonga
Moderator: Henri-Michel Yéré
Vorleserin: Elmira Bahrami
Übersetzerin: Nina Ariely
Übersetzerin: Sylvi Nicolai

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Anthologie: Aus dem Fluss der Stille

Gedankenfluss von Lyrik-Schreibenden, Pinselfluss aus der «période bleue» eines Malers: In einer Zeit von Lärm und Gewalt, Macht- und Konsumgier soll die Anthologie Aus dem Fluss der Stille andere Aspekte des Menschseins zeigen, der Stille, dem Nachdenken, der Verbundenheit mit der Natur Raum geben – einen Kontrapunkt setzen. Eine Begegnung mit Bildern des Basler Malers Andreas Jäggi hat den Band angeregt. Zehn Caracol-Autor*innen haben je sieben Texte dazu beigetragen, Texte aus ihrem eigenen «Sprachfluss der Stille». Das Buch erinnert mit seiner Struktur an ein Brevier. Es soll Lesende dazu einladen, innezuhalten, in die Stille zu lauschen, leisere Klänge und Empfindungen wahrzunehmen.

Deutsch

Autorin: Sabine Abt
Autorin: Irène Bourquin
Autor: Jochen Kelter
Autorin, Moderatorin: Ruth Erat

Volkshaus

Schwärmen für Taylor Swift: Look what she made us do

Für niemanden wird so hingebungsvoll geschwärmt wie für Taylor Swift. Die «Swifties» sind eine der mächtigsten Fangemeinden der Welt, sie beeinflussen Wahlen und lösen Erdbeben aus. Getragen von ihren Fans, bricht Taylor Swift alle Rekorde der Musikgeschichte. Was macht die Einzigartigkeit dieses Pop-Phänomens aus? Und warum wird Taylor Swift trotz ihres unvergleichlichen Erfolgs immer noch kleingeredet? Anne Sauer hat darüber ein Buch geschrieben: Look what she made us do. Andrew Shields hat die literarische Qualität von Swifts Songtexten erkannt und sie an der Universität Basel zum Vorlesungsstoff gemacht. Ein Gespräch über eine der grössten Popikonen unserer Zeit, über die literarischen Aspekte von Swifts Schaffen und über die bedingungslose Liebe ihrer Fans: «I never knew I could feel that much.» (Taylor Swift)

Deutsch

Autorin: Anne Sauer
Literaturwissenschaftler: Andrew Shields
Moderatorin: Svenja Reiner

Jazzcampus

Jenifer Becker: Der Chatbot schreibt mit

Während vielerorts und insbesondere in der Literaturbranche über die Angst vor Chatbots diskutiert wird, setzt dieser Workshop den Fokus auf das kreative Potenzial von digitalen Schreibtechniken: Wie lässt sich mit künstlicher Intelligenz kreativ schreiben? Welche Schreibverfahren gibt es? Und wie lassen sich mit ChatGPT Kurzgeschichten oder Gedichte generieren? Jenifer Becker ist Romanautorin und Dozentin an der Universität Hildesheim. Sie forscht und schreibt über und mit lernfähigen Technologien. In ihrem Workshop zeigt sie, wie mit KI künstlerisch zusammengearbeitet werden kann, und stellt unteranderem eigene Projekte wie den Jeniferbot vor.

Die Platzzahl ist auf 20 Personen beschränkt. Anmeldung ab 15.10.24 unter digital@buchbasel.ch.

Deutsch

Dozentin, Autorin: Jenifer Becker

Volkshaus

Füreinander schwärmen. Mit Liebe die Welt verändern

Für jemanden schwärmen: Einen Crush haben wir meist auf eine begehrte Person, auf ein Idol, auf einen Teenieschwarm. Aber was wäre, wenn wir das Schwärmen ausdehnen würden? Auf unsere Freunde, auf unsere Mitmenschen und sogar auf die Natur? Wir wollen danach fragen, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der Liebe nicht nur für romantische, meist heterosexuelle Beziehungen reserviert ist, sondern als eine umfassende Praxis der Empathie und Fürsorge gelebt wird. Eine Praxis des Füreinander-Schwärmens und Sich-Sorge-Tragens, die sich zwischen den Menschen entspinnt, aber auch in ihrer Beziehung zur Umwelt. Über die transformatorische Kraft des Schwärmens sprechen Emilia Roig, Autorin von Das Ende der Ehe und Lieben, und Sophie von Redecker, Landwirtin und u.a. Aktivistin beim quEErEcologiEscollEctivE, mit Marah Rikli.

Deutsch

Autorin: Emilia Roig
Agrarwissenschaftlerin: Sophie von Redecker
Moderatorin: Marah Rikli

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Jeannette Hunziker: Für immer alles

Jahrelang hatte sie keinen Kontakt zu ihrem Vater, und nun muss sich die Erzählerin um seinen Tod und die damit verbundenen Angelegenheiten kümmern. Die Ordnung des Nachlasses wird zur Inventur ihres eigenen Lebens: Als sie zwölf Jahre alt war, erfuhr sie, dass sie das Kind einer anonymen Samenspende ist. Vater und Mutter hatten sich damals auf diesem Weg ihren Kinderwunsch erfüllt und das Geheimnis den anderen Familienmitgliedern nie verraten. Während sie versucht, wieder Halt zu finden, gelingt es ihr endlich, Klarheit über ihre familiären Verhältnisse, über Abhängigkeit und Sucht zu gewinnen. Eine Geschichte von Aufbruch und Aufbegehren, von Verlieren und Finden.

Deutsch

Autorin: Jeannette Hunziker
Moderatorin: Liliane Studer

Volkshaus

Schweizer Buchpreis

Zora del Buono: Seinetwegen

Der Vater war die grosse Leerstelle in Zora del Buonos Leben. Er starb im Alter von 33 Jahren bei einem Autounfall, als sie acht Monate alt war. Die Mutter hat kaum über ihn gesprochen. Mit über sechzig macht sich die Tochter auf die Suche nach dem Mann, der damals den Unfall verursacht hat, nach dem «Töter». Wer war er? Wie hat er die letzten sechzig Jahre mit dieser Schuld gelebt? In ihrem raffiniert konstruierten Buch lässt Zora del Buono die Lesenden ihre Recherche miterleben. Kaleidoskopartig setzen sich erste Antworten und immer neue Fragen zusammen. In nüchterner, präziser Sprache erzählt Zora del Buono von der Konfrontation mit dem stets Verschwiegenen ihrer eigenen Familiengeschichte. Ein zutiefst menschliches, versöhnliches Buch.

Deutsch

Autorin: Zora del Buono
Moderatorin: Laura de Weck

Volkshaus

Johny Pitts & Eddie Otchere: Documenting the B-Side

Johny Pitts trifft den britisch-ghanaischen Fotografen Eddie Otchere und spricht mit ihm über seine dreissig Jahre umspannende Dokumentation verschiedenster musikalischer Subkulturen – von den Jungle Raves der 90er Jahre bis hin zum Underground-Hip-Hop. Otchere, der in seinem kürzlich erschienenen Buch Spirit Behind the Lens auf sein Schaffen zurückblickt, hat mit so wegweisenden Künstler*innen wie Wu-Tang Clan, Goldie, The Notorious B.I.G. und Blackstar (Mos Def und Talib Kweli) zusammengearbeitet. Aus diesem Fundus an Erfahrungen schöpft er, wenn er im Gespräch über die Schönheit des Mangelhaften spricht, wenn er erklärt, wie die Energie des Untergrunds visuell eingefangen werden kann und warum es so wichtig ist, diese flüchtigen Bewegungen und Momente zu dokumentieren. Nicht zuletzt wird das Gespräch alternative fotografische Praktiken aus der Geschichte der Schwarzen Fotografie in den Blick nehmen.

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

Johny Pitts joins legendary British Ghanian photographer Eddie Otchere to talk about his 30 years of documenting various musical subcultures, from 90s Jungle Raves to underground Hip-Hop. The author of a new retrospective book The Spirit Behind the Lens, Otchere will draw upon his experience working with such seminal artists as the Wu Tang Clan, Goldie, The Notorious BIG and Blackstar (Mos Def and Talib Kweli) to explain the beauty of imperfection, how to capture the energy of the underground in visual terms, and why documenting such ephemeral movements and moments is so essential. The conversation will also look at alternative photographic practices used in the history of Black Photography.

Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.

Englisch

Autor, Fotograf: Johny Pitts
Autor, Fotograf: Eddie Otchere
Übersetzerin: Sylvi Nicolai
Übersetzerin: Nina Ariely

Jazzcampus

Martin R. Dean: Tabak und Schokolade

Tabak und Schokolade gehören ebenso zu den Kindheitserinnerungen des Erzählers wie das Schweigen über seine ersten Lebensjahre. Doch ein Fotoalbum – das einzige Erbstück, das ihm nach dem Tod seiner Mutter geblieben ist – gibt Einblick: Seine junge Mutter ist in den 50er Jahren einem Mann aus der westindischen Oberschicht auf die Karibikinsel Trinidad gefolgt und musste bald mit dem gemeinsamen Kind vor dessen Gewaltausbrüchen fliehen. Sie kehrt in die Enge des aargauischen Dorflebens und der Familie zurück. In seinem autobiografischen Roman begibt sich Martin R. Dean auf die Suche nach seiner Herkunft. Er schreibt über Rassismus und Kolonialismus und erzählt, wie beides mit der Geschichte der Schweiz zusammenhängt.

Deutsch

Autor: Martin R. Dean
Moderatorin: Anisha Imhasly

Klara

Buchkinder Basel präsentieren neue Texte

Buchkinder Basel ist eine Schreib- und Buchwerkstatt für Kinder. Bei der Herstellung eines eigenen Buches setzen sie sich intensiv mit Lesen und Schreiben auseinander. Sie entwickeln Geschichten, schreiben sie auf und gestalten passende Bilder. Die Werkstatt besteht seit 2012. Präsentiert werden Texte aus Büchern, die in der Werkstatt oder im Rahmen von Projekten mit Basler Schulklassen entstanden sind.

Anschliessend gibt es einen Apéro.

Deutsch

Volkshaus

Luzia Tschirky: Live aus der Ukraine

Mit den Bomben auf Kyjiw am 24. Februar 2022 ändert sich alles: Wladimir Putin erklärt der Ukraine den Krieg. Für Millionen Menschen wird der Ausnahmezustand zum Dauerzustand. Auch das Leben der SRF Korrespondentin Luzia Tschirky wird zu einer «brennenden Brücke», über die es kein Zurück mehr gibt. Am Tag des russischen Überfalls auf die Ukraine war sie in Kyjiw, danach berichtete sie laufend aus Russland, der Ukraine, Belarus und dem Kaukasus über den Krieg. Als Journalistin dokumentiert sie Repression und Gewalt und beschreibt, was es bedeutet, Orte aufzusuchen, an denen es keine Sicherheit mehr gibt. In ihrem Buch hält sie ihre Erfahrungen fest und gibt den Betroffenen eine Stimme.

Deutsch

Autorin, Journalistin: Luzia Tschirky
Moderatorin: Nora Zukker

Volkshaus

Rachel Cusk: Parade

Rachel Cusk musste aus gesundheitlichen Gründen die Teilnahme am Festival absagen. Alle bereits gekauften Billette wurden Rückerstattet.

Alles scheint richtig und ist doch irgendwie falsch, wie ein Bild, das auf dem Kopf steht. Dieses Gefühl verbindet die verschiedenen Erzählungen in Rachel Cusks neuem Buch Parade. Episoden aus dem Leben von Figuren namens G. überlagern sich und spiegeln sich kaleidoskopartig, «als handle es sich um den immerselben Tag, der sich lediglich aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt». Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, wie Kunst, Macht, Weiblichkeit und Ästhetik zusammenhängen. Vielleicht kann Kunst nicht nur Wirklichkeit erfinden, sondern gleichzeitig die Komplexität von künstlerischer Identität aufzeigen? Rachel Cusk gelingt ein Vexierspiel der Perspektiven, das sich jeder Festlegung entzieht – beunruhigend und betörend zugleich.

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

Everything seems right and yet is somehow all wrong, like an upside-down picture. This topsy-turvy feeling runs through the four sections of Rachel Cusk’s latest novel, Parade. Episodes from the lives of four characters, all of whom are artists who go by name «G», overlap and refract one another as in a kaleidoscope. The underlying theme is the connection between art, power, femininity and aesthetics. Art not only invents reality, but also reflects the complexity of the artist’s identity. In this one-of-a-kind work of fiction, Cusk creates an unsettling and engrossing puzzle of perspectives that deftly defies any attempt to pin it down.

Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.

Englisch

Autorin: Rachel Cusk
Moderatorin: Nina Kunz
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Übersetzerin: Sylvi Nicolai
Übersetzerin: Nina Ariely

Jazzcampus

Vernissage: Danke – das Fan-Fiction- Magazin

Fan-Fiction ist ein Sammelbegriff für literarische Texte, die auf einem Originalwerk basieren. Figuren, Handlungen oder erzählte Welten werden in neue Geschichten und Textformen überführt. Immer inspiriert vom Gegenstand der Begeisterung, denken die Autor*innen weiter, kritisieren, schreiben um, arrangieren neu. In Danke finden Autor*innen den Platz für einen neuen, konstruktiven Umgang mit (alten) Texten.
Das Redaktionsteam des Magazins, bestehend aus Lucien Haug, Marion Regenscheit, Richard Stoiber, Dorothee Elmiger, Chris Möller, Svenja Viola Bungarten und Mazlum Nergiz, präsentiert zusammen mit den Autor*innen Svenja Reiner, Dietmar Dath und Scholastique Mukasonga die erste Ausgabe von Danke.

Im Anschluss gibt es Pizza von Vito.

Deutsch

Autorin, Kulturwissenschaftlerin: Svenja Reiner
Autor: Dietmar Dath
Autorin: Scholastique Mukasonga

Volkshaus

Stefan Bošković: Der Minister

Im neuesten Roman des montenegrinischen Autors und Dramaturgen Stefan Bošković geht es um die Identitätssuche eines Landes. Die Tage des montenegrinischen Kulturministers sind gezählt: Kovačević hat trotz Warnungen die Performance einer Künstlerin besucht, die mit seinem Zutun vor Publikum tödlich verunglückt. Juristisch trifft ihn keine Schuld, doch alle setzen ihn unter Druck: dubiose Investoren, die orthodoxe Kirche, ein EU-Beamter, der Premierminister, seine Ex-Frau und der Kolumnist Stefan Bošković. Und dann stirbt auch noch Kovačevićs Vater. Zwischen politischen Kulturkämpfen, Machtgier und Korruption wird ein persönliches Dilemma erzählt, wobei sich Innen- und Aussenwelt zunehmend vermischen. Der Minister ist eine Gesellschaftssatire, die mit filmischem Tempo und viel Humor die Komfortzone verlässt und manchmal ins Unvorstellbare kippt. Übersetzt ins Deutsche von Elvira Veselinović.

In Kooperation mit der Landis & Gyr Stiftung.


Montenegrinisch/Deutsch

Autor: Stefan Bošković
Moderatorin und Übersetzerin: Alida Bremer
Vorleser: Florian Müller-Morungen

Volkshaus

Theresia Enzensberger: Schlafen

Alle schlafen anders. Aber was tun, wenn der Schlaf partout nicht kommen will? Theresia Enzensberger nimmt ihre Schlafprobleme zum Anlass, über die Rolle des Schlafs nachzudenken. Sie folgt den verschiedenen Schlafphasen, anfangs wissenschaftlich, dann essayistisch bis hin zu literarischen Traumwelten. Dabei wendet sie sich gegen die kapitalistischen Strukturen der Leistungsgesellschaft und zeigt den Schlaf als einen Zustand, in dem Menschen aufeinander angewiesen sind. Schlaf steht letztlich für die Verletzlichkeit, die notwendig ist, um sich zu regenerieren. Ein Plädoyer für mehr Fürsorge und für ein Phänomen, das sich teilweise unserer Macht entzieht und deshalb Freiheit bedeuten kann.

Deutsch

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Lea Gottheil: Anatol abholen

Anatol muss noch ein zusätzliches Jahr im Kindergarten bleiben. Nicht daran zu denken, dass er in die Schule geht. Anatol ist ein Systemsprenger und bringt seine Familie und die Erziehungsinstitutionen an ihre Grenzen. Verzweifelt suchen die Eltern eine passende Schule für ihr besonderes Kind. Immer wieder muss seine Mutter Jil ihn abholen, weil die Lehrkräfte überfordert sind. Lea Gottheils Roman Anatol abholen ist eine direkt erzählte, aufwühlende und doch tröstliche Geschichte über die Reise einer Familie durch das Labyrinth der Bürokratie unseres Schul- und Gesundheitssystems und das Unverständnis gegenüber Kindern, die anders sind und anderes brauchen.

Deutsch

Autorin: Lea Gottheil
Moderatorin: Katja Fusek

Jazzcampus

Pedro Lenz & Simon Ho: Zärtlechi Zunge

Vom «erschte Müntschi» über das «Go und Cho» bis zum «Öppis derzwüsche» erzählt Pedro Lenz in seinem neuen Buch Zärtlechi Zunge. Bekannt für seinen melodischen Mundart-Sound, schafft Pedro Lenz poetische Verdichtungen voller Alltagswitz und befreiender Heiterkeit. Aber auch leise Töne klingen an. Etwa wenn Lenz schreibt: «Wär angers isch wird nid säuten abglehnt» oder wenn ein Bub fragt: «Chunnt men eigetlech us jedem Tunnäu wieder use, Papa?» Begleitet werden die Texte von der Musik von Simon Ho. Nicht nur grosse Themen wie Geburt und Tod, sondern auch Klavierklänge und Worte verschmelzen so zu einem stimmigen Ganzen.

Deutsch

Autor: Pedro Lenz
Musiker: Simon Ho

Volkshaus

Carolin Emcke: Queer Leben – eine Intervention

«Die Anfechtungen und die Gewalt um uns herum nehmen zu. Gegen queere Menschen wird gehetzt und gespottet, nicht nur am rechtsradikalen Rand, sondern in der Mitte. Es gibt wieder diese Rede von ‹normalen Leuten› und den ‹Anderen›, die vorgeblich nicht normal seien. Nicht nur in den USA, sondern auch in Ungarn, in Polen, in Italien und hier gibt es einen als ‹Kulturkampf› verharmlosten Backlash, in dem wir, die wir etwas anders lieben, etwas anders begehren, etwas anders aussehen als die Norm, angefochten werden. Dagegen braucht es Einspruch und Widerspruch. Es braucht eine mutige, leidenschaftliche, lustvolle Intervention, was queeres Leben bedeutet. Und es braucht auch eine Erzählung vom Glück.»
(Carolin Emcke)

Deutsch

Autorin: Carolin Emcke

Jazzcampus

Johanne Lykke Holm: Rote Sonne

India and Kallas live in a residential complex in a stiflingly hot and grimy city. She is the moon, he is the sun, and together they are happy. Until Desma, a childhood friend of Kallas, and her boyfriend Lafayette invite them to their big house by the sea. An oppressive feeling of passivity increasingly overcomes the couples, who talk about the ghosts of the dark past that still haunt them. Then, like an omen, three children show up, unaccompanied and with nowhere to go. So they take them in – for a few days, which turn into weeks. Johanne Lykke Holm, an up-and-coming Danish novelist, tells a melodramatic fairy tale of lost children, adults unable to meet their needs, and cosmic twists of fate that weren’t meant to be. Meanwhile, a fire breaks out nearby, and the sun turns red.

Book launch in association with AKI-Verlag.

Englisch

author: Johanne Lykke Holm
moderator: Anja Glover
reader: Elmira Bahrami

Sääli zum goldenen Fass

Schlechte Wörter & Friederike Mayröcker

Die Audioserie Schlechte Wörter kreiert einen Raum für Gespräche über Sprache und Literatur sowie für das Erleben eines neuen Sprachgefühls. Fabian Saul komponiert aus Sätzen, Lesungen, Sprachnachrichten, Field Recordings und Musik einen begehbaren, vielstimmigen Raum mit wechselnden Gästen. Das Konzept bleibt stets gleich: Gestartet wird mit einem Text, auf den die jeweiligen Gäste reagieren. Für diese Ausgabe und zum 100. Geburtstag von Friederike Mayröcker bildet das Gedicht was brauchst du den Ausgangspunkt für die Autor*innen. Am Festival kommen sie für eine Live-Aufführung zusammen.

was brauchst du
was brauchst du? einen Baum ein Haus zu
ermessen wie groß wie klein das Leben als Mensch
wie groß wie klein wenn du aufblickst zur Krone
dich verlierst in grüner üppiger Schönheit
wie groß wie klein bedenkst du wie kurz
dein Leben vergleichst du es mit dem Leben der Bäume
du brauchst einen Baum du brauchst ein Haus
keines für dich allein nur einen Winkel ein Dach
zu sitzen zu denken zu schlafen zu träumen
zu schreiben zu schweigen zu sehen den Freund
die Gestirne das Gras die Blume den Himmel

FRIEDERIKE MAYRÖCKER, 1995

Die Audioserie Schlechte Wörter wurde von Fabian Saul und Mathias Zeiske entwickelt.

Folge 8 zu Friederike Mayröcker ist eine Kooperation mit dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD.

Deutsch

Autor, Komponist: Fabian Saul
Herausgeber: Mathias Zeiske
Autorin: Tanasgol Sabbagh
Autor*in: Selma Kay Matter
Autorin: Milena Patagônia
Autorin: Miedya Mahmod
Autor*in: Rike Scheffler
Autor*in: Logan February

Volkshaus

Nikolaj Schultz: Landkrank

Die Bettlaken kleben, Paris ist kein guter Ort zum Schlafen. Da sind so viele Probleme, die dem landkranken Erzähler verbieten, zu träumen, die sich in Schurken verwandeln und die Hitze unerträglich machen. Um ihnen zu entkommen, segelt der Erzähler nach Porquerolles. Doch auch Porquerolles ist nicht länger eine unberührte Insel, sondern ein überlaufenes Touristenziel, die natürlichen Ressourcen sind aufgebraucht. Er realisiert: Seine Freiheit geht auf die Kosten der Inselbewohner*innen. Denn wenn wir einmal an einem Ort waren, werden wir nie wieder ganz von ihm verschwinden. Es bleiben Spuren und die Frage, wie ein Land bewohnt werden soll. Nikolaj Schultz schreibt über geosoziale Klassenverhältnisse und die brausenden Wellen des Meeres, welche ihm wider Erwarten die Übelkeit nehmen.

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

A heat wave has hit Paris. The sheets are so sticky and the «landsick» narrator has such a hard time in the sizzling city getting a good night’s sleep, let alone dreaming, that he makes up his mind to sail off to Porquerolles. But even this idyllic little French island in the Mediterranean isn’t what it used to be: it has been spoiled, and its natural resources depleted, by the advent of mass tourism. He realizes that his freedom comes at the islanders’ expense. For wherever we go, we leave indelible traces behind – which raises the question of how a country should be inhabited. Nikolaj Schultz writes about «geo-social» class relations and the roaring waves of the sea, which, contrary to expectations, actually relieve his nausea.

Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.

Englisch

Autor: Nikolaj Schultz
Moderator: Mikael Krogerus
Vorleser: Fabian Dämmich
Übersetzerin: Sylvi Nicolai
Übersetzerin: Nina Ariely

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Vernissage: Narr #43 – Un / Geziefer

Das Literaturmagazin Narr feiert die Vernissage der aktuellen Ausgabe. 2024 jährt sich Kafkas Todestag zum 100. Mal. Für Narr #43 Un / Geziefer haben sich die Autor*innen mit Kafkas wuselndem literarischem Erbe auseinandergesetzt und sich den negativ besetzten Begriff des Ungeziefers positiv angeeignet. Seit 2011 publiziert das Narr Stimmen, die anderswo noch nicht gehört werden. Damit bietet es Leser*innen einen Einblick in die Literatur der Zukunft und jungen Schreibenden eine Plattform. Rund 200 Autor*innen haben im Narr publiziert und es zu einem der wichtigsten Schweizer Literaturmagazine gemacht.

Im Anschluss gibt es einen Apéro.

Deutsch

Autorin: Silja Ast
Autorin: Franziska Neef
Autor: Roman Seifert

Sääli zum goldenen Fass

Ariane Koch & Nadja Zela: Kranke Hunde

Leider musste diese Veranstaltung abgesagt werden.
Neu findet hier die Performance von Schlechte Wörter statt, die wir sehr empfehlen!

Die Autorin Ariane Koch und die Rockmusikerin Nadja Zela zeigen ausgehend von Kochs Theatertext Kranke Hunde eine literarisch-musikalische Show, die sich mit den Absurditäten des Gesundheitswesens auseinandersetzt. Mittels Keytar, Drumcomputer und Gitarren spielen sie kranke und gesunde Sounds, paffen künstliche Zigaretten und singen von lädierten Rennwindhunden, erschöpftem Care-Personal, Höllenkatzen und Kopftransplantationen. Entstanden ist im Duo eine Performance, die Musik und Literatur gleichberechtigt miteinander verschränkt. Während BuchBasel wird die Schweizer Buchpremiere gefeiert und es wird für heilsame Irritation gesorgt!

Deutsch

Autorin: Ariane Koch
Musikerin: Nadja Zela

Volkshaus

Zwei Bücher in einer Stunde

Béla Rothenbühler:
Polifon Pervers

Der Verein Polifon Pervers mischt in illustrer Runde die Kulturszene auf und dreht so manch krummes Ding: Eine Mundart-Satire über kriminelle Machenschaften und das liebe Geld im Kulturbetrieb.


Nadine Olonetzky:
Wo geht das Licht hin, wenn der Tag vergangen ist

Von ihrer jüdischen Familie ist nur ein Foto geblieben. Was ist geschehen? Ein autobiografischer Debütroman über Schweigen und Erinnern und darüber, wie Verlust sichtbar gemacht werden kann.

Deutsch

Autor: Béla Rothenbühler
Autorin: Nadine Olonetzky
Moderatorin: Céline Burget

Sääli zum goldenen Fass

Pala Ava: Post-Pubertäre-Phase

Pala Ava ist das Alter-Ego eines Mädchens, dem die Welt gesagt hat, was es alles nicht sein soll. Nicht zu laut, nicht zu traurig, nicht zu anders. Pala Ava ist manchmal laut, manchmal traurig oder beides gleichzeitig, singt und rappt sich die Schwere der Welt von der Brust und zeigt gesellschaftlichen Erwartungen den Mittelfinger. Von Hip-Hop-Beats zu Western-Gitarre über elektronischen Sound – falls irgendwer weiss, welches Genre das sein soll, Pala ist froh um jeden Tipp. Die Texte erzählen vom Tochter- und Schwester-Sein, von Herzschmerz (wie sich das gehört), Freund*innenschaften und dem vorherrschenden Idiotismus in der Politik. Pala Ava ist die Einladung an alle zur Post-Pubertären-Phase, in der es ok ist, «anders» zu sein.

Musiker*in: Pala Ava
Musiker*in: Juri Schmidhauser

Sääli zum goldenen Fass

Festivalparty

The Entertainer

Mit einem unerschöpflichen Vorrat an guter Laune und einer Vorliebe für unvergessliche Momente sorgt The Entertainer in der Basler Kulturszene für strahlende Gesichter und müde Beine. Mit The Entertainer wird gefeiert, bis die Sohlen qualmen und das Grinsen nicht mehr aus dem Gesicht weicht.

Musiker: The Entertainer

Sonntag, 17.11.2024

Klara

Kakao / Kaffee / Gipfeli für Kinder & Eltern

Bei den Kinderbuchlesungen ist für Zmorge und Zmittag gesorgt. Damit es für alle reicht, bitten wir Sie, Ihre Kinder bis zum 4. November unter buchkinderbasel.ch anzumelden.

Klara

Regi Widmer: Wald entdecken – Wurzeln wecken

Wälder sind Traumort oder Spielplatz, Holzvorrat oder Lebensraum und vieles mehr. Mit poetisch-wildwuchernden Worten und wimmlig-atmosphärischen Aquarellen erzählen Andrew Bond und Regi Widmer in diesem Buch von der Vielfalt und Bedeutung des Waldes. Es ist auch die Geschichte von Tony, dem Waldmacher, der zusammen mit zahlreichen Familien weltweit Wurzeln, Wälder und Hoffnung weckt.

Deutsch

Autorin: Regi Widmer

Klara

Arne Rautenberg: Mut ist was Gutes

Gedichte machen Spass! Sie können sich reimen oder auch nicht, sie können zum Lachen oder zum Nachdenken anregen, sie spielen mit Klang und Sinn. Arne Rautenberg führt uns ein in seine Welt der Gedichte. Immer geht es ihm darum, über die Sprache etwas Neues zu entdecken, sich überraschen zu lassen und ins Staunen zu geraten. Achtung: Jetzt auch mit Gruselgedichten. Mitmachen ist natürlich erlaubt!

Deutsch

Theater Basel

Schweizer Buchpreis Preisverleihung

Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises 2024. Um Punkt 12 Uhr erfahren Sie im Foyer des Theaters Basel, wer dieses Jahr den begehrten Literaturpreis erhält.

Bitte buchen Sie Ihr Gratis-Ticket im Voraus.

Deutsch

Autorin: Mariann Bühler
Autorin: Zora del Buono
Autor: Martin R. Dean
Autor: Béla Rothenbühler
Autorin: Michelle Steinbeck
Moderatorin: Nina Mavis Brunner
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Musiker: Max Jappert

Klara

Eymard Toledo: Kayabu – Eine Geschichte aus Amazonien

Naná lebt in einem Dorf am Ufer des Amazonas. Das feuchtwarme Klima und der Rhythmus der Jahreszeiten bestimmen das Leben der Menschen. Eines Tages, als Naná am Ufer sitzt, taucht ein Kanu auf. Naná fragt sich, wohin es wohl fährt. Da taucht kurz darauf der Junge aus dem Kanu in der Dorfschule auf. Er heisst Kayabu, die beiden freunden sich an und staunen immer wieder über die Welt des anderen.

Deutsch

Autorin: Eymard Toledo

Klara

Zmittag für Kinder & Eltern

Bei den Kinderbuchlesungen ist für Zmorge und Zmittag gesorgt. Damit es für alle reicht, bitten wir Sie, Ihre Kinder bis zum 4. November unter buchkinderbasel.ch anzumelden.

Klara

Micaela Chirif: Das Meer

Die Fische sind im Meer zu Hause. Sie sind immer auf Reisen, ohne Gepäck und ohne Fahrschein. Das Meer aber verreist nicht. Der Wal schwimmt zum Meeresgrund, wo der Oktopus träumt. Micaela Chirif nimmt uns mit in die Tiefen des Ozeans und hinauf zu den Sternen und fragt: Sind die Dinge so, wie wir sie sehen? Das Bilderbuch aus Südamerika regt zum Gedankenspiel an.

Spanisch/Deutsch

Autorin: Micaela Chirif

Volkshaus

Jil Erdmann, Lena Käsermann & Tabea Steiner: Unter Umständen

Sich unter Umständen für (k)ein Kind entscheiden: Fünfzehn Autor*innen erzählen vom Warten auf den Babywunsch, der seit der Kindheit prophezeit wird. Über Mutterschaft, die mal Strafe, mal Glück, mal eine Haltung ist. Darüber, wie lebensbejahend ein «Nein» sein kann und wie es ist, von einem Kind zu träumen, das es nie gab. Wie ist es, Mama und gleichzeitig selbst noch mommy’s girl zu sein? Da sind schwangere Körper, die wie ein Floss im Wasser treiben und ganz bleiben, selbst wenn man sie für eine gewisse Zeit nicht mehr allein bewohnt. Sie transformieren sich, alte Leben werden weggeschwemmt und politische mit privaten Dimensionen von (Nicht-)Mutterschaft vermengt, bis wir merken: We’re in this together.

Deutsch

Herausgeberin: Jil Erdmann
Herausgeberin, Autorin: Lena Käsermann
Autorin: Tabea Steiner
Moderatorin: Salomé Meier

Volkshaus

Writers in Prison Day mit Jahan Afroz AFROZ

Afghanistan sei ein Gefängnis nicht nur für Frauen, sondern für alle geworden, sagt Jahan Afroz AFROZ. Manchen ist nach der Machtübernahme der Taliban die Flucht gelungen, so auch ihr. Neben zwei Büchern publizierte Jahan Afroz AFROZ ihre Texte früher in sozialen Medien, von denen sie sich allerdings zurückziehen musste. Sarah Rauchfuss hat eine Auswahl ihrer Gedichte übersetzt. Geschrieben in der traditionellen Form des Ghasels, thematisieren sie die Zerstörung und den Verlust der Heimat und die Situation der Frauen. Das Deutschschweizer PEN Zentrum macht anlässlich des Writers in Prison Day jedes Jahr auf Schriftsteller*innen aufmerksam, die verfolgt werden oder inhaftiert sind.

Mit Unterstützung der Stadt Zürich, der Burgergemeinde Bern und des SüdKulturFonds.

Dari/Deutsch

Autorin: Jahan Afroz AFROZ
Moderator: Demian Cornu
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Übersetzerin: Assma Koshal

Volkshaus

Caroline Wahl: Windstärke 17

Ida hat einen grossen Klumpen im Bauch. Einen Klumpen aus Wut, Trauer und Schuld, der manchmal so laut wird, dass sie ihn nur übertönen kann, wenn sie sich bei Sturm ins Meer wirft und schwimmt, bis sie nicht mehr kann. Statt wie geplant nach Hamburg zu ihrer Schwester Tilda zu fahren, strandet Ida auf der Ostseeinsel Rügen und lernt dort Marianne, Knut und Leif kennen. Mit ihnen wird der Klumpen an manchen Tagen etwas leiser. Und sie wagt, sich dem zu stellen, wovor sie geflohen ist: der leeren Wohnung, dem Grab ihrer Mutter. Nach ihrem Bestseller-Debüt 22 Bahnen (2023) erzählt Caroline Wahl in Windstärke 17 mit viel Leichtigkeit vom Schweren, von Müttern und Töchtern und vom Verzeihen – sich selbst und den anderen.

Deutsch

Autorin: Caroline Wahl
Moderatorin: Naomi Gregoris

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Sharing Stories & Shared Reading

Geteiltes Buch ist doppeltes Glück! Warum nicht einen Text für einmal gemeinsam mit anderen Menschen im Raum entstehen lassen – ganz frei und assoziativ? Die in Liverpool entwickelte, erfolgreiche Methode des Shared Reading ist eine Mischform aus Lesegruppe, Leseanimation und Bibliotherapie: Wir kommen zusammen, lesen uns gegenseitig einen Text laut vor und erwecken ihn in der Symphonie der Stimmen aller Beteiligten zum Leben.

Der Verein Sharing Stories bietet am BuchBasel mit einem Text aus dem Festivalprogramm einen Teaser der beliebten Methode aus England an.

Deutsch

Workshopleiterin: Trix Bürki
Workshopleiterin: Katja Schnitzer
Workshopleiterin: Alexandra Stäheli

Klara

Jens Rassmus: Regentag

Es regnet. Ein Mädchen und ein Junge sitzen im Zimmer und langweilen sich. Da beginnen sie ein Spiel. Sie stellen sich vor, ein Berg oder ein Baum zu sein, sie werden winzig klein und fliegen auf dem Rücken eines Käfers in den Himmel, sie erforschen Höhlen, verstecken und suchen sich. Die beiden Kinder lassen sich immer wieder Neues einfallen. Bis es endlich aufhört zu regnen.

Deutsch

Autor: Jens Rassmus

Volkshaus

Drei Bücher in einer Stunde

Tine Melzer:
Do Re Mi Fa So

Der gefeierte Opernsänger Sebastian Saum beschliesst eines Abends bei einem Vollbad, nicht mehr aus der Wanne zu steigen. Ein Roman über Verletzlichkeit, Verantwortung, Freundschaft und Treue.


Noemi Somalvico:
Das Herz wirft in der Brust keinen Schatten

Wie begegnen wir einander, wie lieben wir, wie trennen wir uns? In diesem Erzählband geht es um Gefühlschaos, romantische Liaisons sowie Anfänge und Enden von Zärtlichkeiten.


Yusuf Yeşilöz:
Der Libellenspiegel

Sahar lebt ein Leben, das in ihrer Familie als skandalös gilt. In Juana findet sie eine Freundin. Gemeinsam versuchen sie, sich aus verkrusteten Strukturen zu befreien und die Macht von Tabus zu durchbrechen.

Deutsch

Autorin: Tine Melzer
Autorin: Noemi Somalvico
Autor: Yusuf Yeşilöz
Moderator: Dominik Busch

Volkshaus

Johny Pitts & Roger Robinson: The B-Side and Black Vernacular Culture

Der britisch-trinidadische Autor, Musiker und Dub-Poet Roger Robinson unterhält sich mit Johny Pitts über die Frage, wie Kunst, Musik und Lyrik die Erwartungen des Establishments unterlaufen können, indem sie mit Schwarzer (Umgangs-)Sprache, subversiven Rhythmen und alternativen Techniken arbeiten. Mit Blick auf verschiedene Künstler*innen widmet sich das Gespräch der Art und Weise, wie Schwarze Musiker*innen und Poet*innen immer wieder ausgeklügelte und komplexe Botschaften in Werke einflechten, deren Vielschichtigkeit auf den ersten Blick und abseits des kulturellen Kontexts, dem sie entstammen, nicht unbedingt sichtbar ist. Vor dem Hintergrund der rassistischen Unruhen, die sich im vergangenen Sommer in Grossbritannien ereigneten, liest Roger aus seiner hellsichtigen, mit dem T. S. Eliot-Preis ausgezeichneten Gedichtsammlung A Portable Paradise (2019) sowie aus Home Is Not A Place (2022).

Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.

Renowned British Trinidadian author, musician and dub poet Roger Robinson will speak to Johny Pitts about the ways in which art, music and poetry can subvert the expectations of the establishment, using vernacular speech, subversive rhythms and alternative techniques. Referencing artists such Lee Scratch Perry and Linton Kwesi Johnson, the discussion will look at the ways in which Black musicians and poets often encode intricate and complex messages in works that on first glance may appear simple and straightforward outside the culture from which it was produced. In the wake of the summer race riots in Britain, Roger will also read from his prescient TS Eliot Prize winning collection A Portable Paradise and Home Is Not A Place, his recent collaboration with Johny Pitts about Black Britain.

Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.

Englisch

Autor, Fotograf: Johny Pitts
Autor, Musiker: Roger Robinson
Übersetzerin: Sylvi Nicolai

Volkshaus

Voneinander lernen. Frauengenerationen im Gespräch

Am 14. Juni 1991 nahmen Hunderttausende Frauen* an Streikaktionen teil. Viele Generationen haben unermüdlich für Rechte gekämpft, die uns heute z.T. selbstverständlich erscheinen. Die feministische Bewegung hat viel erreicht, doch wie die halbe Million Menschen am erneuten Streik 2019 gezeigt haben, ist der Kampf noch lange nicht zu Ende. Das allgemeine Recht auf Abtreibung wurde in den USA abgeschafft, Gewalt gegen Frauen und Queers ist an der Tagesordnung und die Politik muss in Sachen Gleichberechtigung dringend vorankommen. Dafür braucht es eine starke feministische Bewegung, in der trotz Generationenunterschieden gegenseitige Wertschätzung gelebt wird. Wir bringen verschiedene Generationen ins Gespräch und fragen: Was soll, was muss Feminismus heute? Was können wir voneinander lernen und wie können wir uns gegenseitig inspirieren?

Deutsch

Ständeratspräsidentin: Eva Herzog
Geschlechterforscherin: Patricia Purtschert
Rassismusexpertin: Anja Glover
Moderatorin: Nadia Brügger

Klara

Peter Stamm: Otto von Irgendwas

Otto heisst eigentlich Otto von Irgendwas, weil seine Familie mal irgendwas gewesen war. Geblieben sind ihm nur sein Schloss und sein Personal. Eines Tages taucht die Enkelin des Schlossgärtners auf. Otto lernt Ina kennen und bald auch ihre Freunde. Gemeinsam erkunden sie die Welt draussen. Als Ottos Personal Urlaub machen will, wollen seine neuen Freunde ihre Ferien im Schloss verbringen.

Deutsch

Autor: Peter Stamm

Volkshaus

*** Überraschungsgast ***
Arne Dahl: Stummer Schrei 

Als der Manager eines schwedischen Stahlkonzerns dem Fahrer eines Elektroautos den Mittelfinger zeigen will, explodiert im Kofferraum seines BMW eine Bombe. Wie ein Feuerball fliegt der Wagen davon. Das ist der spektakuläre Auftakt zur neuen Serie des schwedischen Krimi-Superstars Arne Dahl. Stummer Schrei ist von der ersten Seite an hochbrisant. Die nächste Bombe tötet einen Marketingmanager der Autolobby. Ermittlerin im Fall ist die Stockholmer Polizistin Eva Nyman. Sie ahnt, dass mehr hinter den skrupellosen Taten steckt. Sind Ökoterroristen am Werk oder vielleicht ein ehemaliger Kollege? Ökobilanzen werden erstellt und ein Polizeiteam leistet ganze Arbeit. Doch wer deckt wen? Der Folgeband kommt bestimmt! Aus dem Schwedischen von Kerstin Schöps.

Deutsch

Autor: Arne Dahl
Moderatorin: Janine Kern
Vorleser: Thomas Sarbacher

Soft Space

Selma Kay Matter: Muskeln aus Plastik

Kay ist schwer verknallt – und schwer erkrankt. Auf den Crush folgt jedes Mal der Crash. Während Kay versucht, den Folgen von Long Covid zu entkommen, bringen nur die Sehnsucht nach Aron und der Wunsch nach einem starken, androgynen Körper Linderung. Muskeln aus Plastik handelt von chronischer Erkrankung und Transness – und davon, wie «gesunde» Körper definiert werden. Jenseits aller formalen und intellektuellen Traditionen untersucht Selma Kay Matter mit diesem Debüt den schmalen Grat zwischen Lust und Schmerz und denkt dabei über neue Formen von Care, Intimität und queerem Widerstand nach.

Die Sofalesungen feiern in diesem Jahr ihr zehnjähriges Jubiläum.

Die Anzahl Plätze ist beschränkt. Bitte reservieren Sie Ihren Platz auf sofalesungen.ch.

Deutsch

Autor*in: Selma Kay Matter
Moderatorin: Anaïs Steiner

Volkshaus

Barbara Bleisch: Mitte des Lebens

Alles hat seine Zeit. Mit dieser Erkenntnis in der Mitte des Lebens drängen sich Fragen auf. Was ist bisher gelungen? Was bleibt noch zu tun? Wie verzeihe ich mir, was ich nicht geschafft habe? Zurückblicken, Bilanz ziehen und prüfen, welche Neuorientierungen für die Zukunft noch offen sind: Entgegen ihrem Ruf als Krisenzeit können die mittleren Jahre auch eine Phase der Fülle sein. Die Philosophin, Journalistin und Autorin Barbara Bleisch spürt in ihrem neuen Buch den existenziellen Fragen dieser Lebensphase nach und zeichnet ein Bild von gelebter Erfahrung, Leichtigkeit und Gelassenheit. Eingebettet in topografische Metaphern und voller Alltagsbezüge, entwirft sie eine Philosophie der besten Jahre.

Deutsch

Autorin: Barbara Bleisch
Moderatorin: Nicole Althaus

2023

Donnerstag, 02.11.2023

Humbug

Saskia Winkelmann: Höhenangst

Die 18-jährige Protagonistin lebt gemeinsam mit ihrer Mutter in einer Schweizer Kleinstadt. Seit ihre Wüstenmäuse gestorben sind, hat sie keine Freund*innen mehr. Sie steht kurz vor dem Abschluss des Gymnasiums und weiss nicht, wohin mit sich. Ihr Rückzugsort ist das Mittelmeerhaus im Botanischen Garten. Bis sie Jo kennenlernt. Jo traut sich alles und schert sich um nichts, ist lässig und manisch zugleich. Zwischen den beiden entwickelt sich eine innige Freund*innenschaft. Zusammen tanzen sie zu elektronischer Musik durch die Nächte, konsumieren Drogen und haben Sex. Doch dann gerät alles ausser Kontrolle.

Autorin: Saskia Winkelmann
Moderatorin: Anaïs Steiner

Samstag, 04.11.2023

Bücherspielplatz: Glücks*Reise*Glück

Ein Mitmachspielfest für Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren und ihre erwachsenen Begleitpersonen. Verreisen ohne den Ort zu verlassen, mit Hilfe von Fantasie und Büchern – was für ein Spass! Fünf Leseanimatorinnen bringen ein Reisebüro, Bücherspiele, ein Erzählzelt, verschiedene Werkkoffer und einen Gedichtflugplatz mit und betreiben während drei Stunden Reiseglück mit Glücksreisen auf dem Bücherspielplatz.

Adresse
Bibliothek Muttenz, Brühlweg 3, 4132 Muttenz

Eintritt
CHF 5 pro Familie

Sonntag, 05.11.2023

Literaturmatinée

Erneut stellt uns die passionierte Literaturbloggerin Manuela Hofstätter ihre Buchfavoriten des Jahres vor. Mit Lesefieber on Tour reist die ehemalige Buchhändlerin durch die Schweiz und begeistert ein grosses Publikum.

Adresse
Stedtlibibliothek Laufen, Amthausgasse 35, 4242 Laufen

Eintritt
Vor- & Abendverkauft in der Stedtlibibliothek: CHF 15

Literaturbloggerin & Buchhändlerin: Manuela Hofstätter

Jüdische Buchmesse Seferia im Jungen Theater Basel

Gemeinsam mit dem Kulturverein Omanut und dem Wochenmagazin Tachles veranstaltet das Jüdische Museum der Schweiz die jüdische Buchmesse Seferia. Neben Ständen von ausgewählten Verlagen wird es ein Open Mic für Nachwuchsautor*innen, Kurzpräsentationen von Neuerscheinungen sowie Panels zur Welt des jüdischen Buches geben. Zum Abschluss stellt der israelische Autor Yishai Sarid seinen neusten Politthriller Schwachstellen vor. Wie immer beleuchtet er menschlichen Abgründe: Siv ist ein hochbegabter Programmierer und Hacker – er soll helfen, Regimekritiker*innen abzuhören und ausfindig zu machen. Dabei gerät er in eine politische Situation, die für ihn immer mehr ethische Fragen und Verzweiflung auslösen. «Sarids Bücher sind unvergleichlich: soghaft, beunruhigend, kalt» (Welt am Sonntag). Veranstaltung mit Barbetrieb.

Adresse
Junges Theater Basel, Kasernenhof 11, 4058 Basel

Eintritt
frei (ausser Lesung Yishai Sarid CHF 20/15)

Autor: Yishai Sarid

Montag, 06.11.2023

Buchvernissage mit -minu: Es kommt schon gut. Kolumnen

Es geht nicht um Krieg. Nicht um die Rettung der Welt. Und auch nicht um korrupte Politiker. Es geht um die Sorgen des Alltags. Und die wiegen mitunter schwerer als alle Nachrichten, welche uns die Medien zum Frühstückscappuccino servieren. -minu löst sie. Und verpackt alles mit dem Allerweltslosungswort: «Es kommt schon gut.» Das kommt es auch. Besonders, wenn die Kolumnen so witzig geschrieben sind, dass wir die Kurzgeschichten nicht mehr aus der Hand geben und sie von A bis Z verschlingen ‒ ein Lesevergnügen der besonderen -minu-Art.

Adresse
Kulturhaus Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel

Dienstag, 07.11.2023

Dorfgeschichten reloaded mit Rebekka Salm & Barbara Piatti

Dorfgeschichten, Dorfromane – ein traditionsreiches Genre, das auf dem Buchmarkt gerade ein erstaunliches Revival erlebt. Wirtshaus, Kirche, Metzgerei, Schule: Ausgehend von Rebekka Salms Debütroman Die Dinge beim Namen wird zu einem Streifzug durch eine neue Literatur der Ländlichkeit eingeladen, voller Atmosphäre, Abgründe und Verführungen. Was gerade auf dem Land passiert inklusive epochaler Umbrüche und Umwälzungen – davon weiss die Gegenwartsliteratur höchst eindrücklich zu berichten. Rebekka Salm im Gespräch mit Barbara Piatti: Die beiden sind 2023 vom Kanton Baselland mit dem Förderpreis Literatur resp. mit dem Spartenpreis Vermittlung geehrt worden.

Adresse
Buch am Dorfplatz, Baslerstrasse 2, 4123 Allschwil

Autorin: Rebekka Salm
Autorin & Moderation: Barbara Piatti

Mittwoch, 08.11.2023

Samuel Herzog: Alpenaustern schlürft man nicht – Eine Entdeckungsreise durch Graubünden

Der Journalist und Künstler Samuel Herzog reiste von Mai bis November 2022 auf den Spuren der rätselhaften Osamine für das Online-Kulturmagazin Frida durch Graubünden. Entstanden ist aus diesem einzigartigen Projekt ein reich bebildertes Reisebuch. Eine literarische Hommage an die Landschaften und Menschen Graubündens, in der Fiktion und Realität auf überraschende, sehr unterhaltsame und oft auch humorvolle Weise zusammentreffen. Dieser etwas andere Reiseführer beschreitet noch unausgetretene Wege durch die Landwirtschaft, Pflanzenwelt und Kulinarik des Schweizer Bergkantons. Veranstaltet von der Edition Frida.

Adresse
Café Flore, Klybeckstrasse 5, 4057 Basel

Autor: Samuel Herzog
Moderator: Mathias Balzer

Donnerstag, 09.11.2023

Buchvernissage & Gespräch: Seidener Handel – Basel und das Osmanische Reich im 19. Jahrhundert

Basel, die grösste und wohlhabendste Stadt der deutschsprachigen Schweiz im 19. Jahrhundert, verdankte ihren Reichtum vor allem dem weltweiten Export von Seidenbändern. Die Fabrikanten stützten sich dabei auf ein globales Handels- und Korrespondenznetz – Teil dieses Netzwerkes waren auch Handelshäuser und Kaufleute im Osmanischen Reich. Zahlreiche Briefe aus Istanbul, Izmir und Bursa erreichten ab den 1820er-Jahren die hiesigen Bandherren. Ausgehend von dieser Korrespondenz ergeben sich spannende Einblicke in den osmanischen Seidenmarkt, der sich im 19. Jahrhundert zunehmend dem globalen Welthandel öffnete. Das Buch erzählt die Geschichte von Kaufleuten, Fabrikanten, Handelshäusern, Agenten und Bankiers und zeichnet den Wandel der städtischen Lebens- und Handelsräume im Zuge der Industrialisierung und Urbanisierung nach.

Veranstaltet vom Christoph Merian Verlag, mit anschliessendem Apéro.

Adresse
Schweizerisches Wirtschaftsarchiv (WWZ Auditorium), Peter Merian-Weg 6, 4052 Basel

Autor: Yiğit Topkaya
Historiker: Roberto Zaugg

Dominic Oppliger & Papiro: giftland

Der Schlagzeuger Sämi tourt mit einer Band durch die USA. In einem kleinen Van reisen sie von Utah über Nebraska nach Ohio, nach New York, Pennsylvania und Georgia. Doch statt des ersehnten Gefühls, «on the road» zu sein, wird die Tournee zur schalen Routine. In einer Mischung aus Zürcher und Aargauer Mundart beschreibt Dominic Oppliger, wie Sämi der ewigen Monotonie entflieht und sich entscheidet, rückwärts zu gehen. Sämi spult seine Wahrnehmungs- und Gedankenloops in entgegengesetzte Richtungen, bis sogar die Band rückwärts spielt. Die Lesung wird vom Musiker, Produzent und Grafikdesigner Marco Papiro begleitet.

Adresse
Nordtangente Sportsbar, Gasstrasse 48, 4056 Basel

Autor: Dominic Oppliger
Musiker: Marco Papiro

Denise Buser: Buchvernissage Dichten gegen das Vergessen

Das lyrisch anmutende Werk Dichten gegen das Vergessen berichtet über die Stern- und Schattenstunden von zwölf Dichterinnen aus unterschiedlichen Zeiten und Weltregionen, die sich für ihre künstlerische Berufung gegen zahlreiche Widerstände und Hindernisse durchsetzen mussten. Empathisch und pointiert widmet sich Denise Buser den faszinierenden, teilweise erschütternden Lebensläufen dieser poetischen Meisterinnen und erörtert, weshalb ihr Werk vollkommen zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist. Ein aussergewöhnliches, eindrückliches Buch, das zu mehr Weiblichkeit im literarischen Kanon einlädt. Die Lesung findet im Rahmen der LiteraturARENA statt.
Adresse
Haus der Vereine, Kellertheater, Erlensträsschen 3, 4125 Riehen

Autorin: Denise Buser

Freitag, 10.11.2023

Eröffnung der Ausstellung Blutch. Demain !

Der Strassburger Autor, Zeichner und Maler Blutch (*1967) hat ein enorm vielgestaltiges Werk vorzuweisen und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des neuen französischen Comics. Die Retrospektive im Cartoonmuseum Basel versammelt Originale aus den Alben, Malerei, Illustrationen, Plakate und Ausschnitte aus Animationsfilmen. Im Gespräch mit Anette Gehrig, Direktorin und Kuratorin des Cartoonmuseums Basel erzählt Blutch von seinem Schaffen. Von Musik begleitet.

Adresse
Cartoonmuseum Basel, St. Alban–Vorstadt 28, 4052 Basel

Zeichner & Künstler: Christian (Blutch) Hincker
Moderatorin: Anette Gehrig

Samstag, 11.11.2023

Buchanfänge

Die Druckstelle ist eine Schreib-, Buchbind- und Druckwerkstatt, in der Kinder und Jugendliche mit Text und Bild experimentieren. In den Räumen der Aktienmühle Basel wird geschrieben, gezeichnet, gedruckt, gefalzt, geklebt, geheftet, verzettelt und vervielfältigt. In der Druckstelle werden Geschichten eingefangen: Prozesse des Tief- und Hochdrucks, buchbinderisches Gestalten und die Arbeit am Verlag bringen sie in Form. In einem Workshop können erste Einblicke ins Buchmachen gesammelt werden. Für Kinder und ihre Eltern. Mit den Kunstvermitler*innen Mathis Rickli und Zora Marti.

Adresse
Aktienmühle, Raum 122, Gärtnerstrasse 46, 4057 Basel

Sonntag, 12.11.2023

Wort für Wort in einem Zug. Fünf Autor*innen, ein Thema: Ich – Du – Wir

Fünf Mal jährlich lesen fünf Autor*innen (Thomas Lehmann, Johanna Gerber, Fred Lauener, Karin Bongartz, Katharina Lachenmeier) auf der kleinen Lesebühne eines Zugwaggons aus dem vorletzten Jahrhundert ihre Texte: Fragmente, Kurzgeschichten, Essays und Lyrik. Zwei Bedingungen und nur 15 Minuten Lesezeit – zu einem vorgegebenem Thema. Keine Jury wertet vorher – auch am 12. November werden wir uns alle überraschen lassen. Seit zwei Jahren ist Wort für Wort in der Remise Waldeburgerli in Bubendorf-Talhaus auf diese Weise erfolgreich unterwegs. Aut Anmeldung, da die Teilnehmer*innenzahl begrenzt ist.

Adresse
Wort für Wort in einem Zug
Remise Waldeburgerli (Talhaus), Obere Hauensteinstrasse 21, 4416 Bubendorf

Montag, 13.11.2023

Arno Camenisch: Bündnerabend mit Lesung & Dinner

Der Bündner Autor und Performer Arno Camenisch liest aus seinen Büchern und Spoken Word Texte – frische, witzige und skurrile Geschichten zmitzt aus dem Leben gegriffen, die einem direkt ans Herz gehen. Und mit der gleichen Originalität, mit der Camenisch seine Wort- und Bildersprache kreiert, trägt er auch seine Texte vor – in seinem unvergleichlichen, melancholisch-humorvollen «Camenisch-Sound». «Seine Lesungen sind Kult» (Hessischer Rundfunk).

Adresse
Kulturhotel Guggenheim, Wasserturmplatz 6 & 7, 4410 Liestal

Dienstag, 14.11.2023

Tom Segev: Jerusalem Ecke Berlin

Tom Segev, einer der wichtigsten israelischen Historiker:innen der Gegenwart und Autor zahlreicher Standardwerke, erzählt in seinen Erinnerungen nicht nur die eigenen Lebensgeschichte, sondern beleuchtet die Entwicklung seines Landes von den frühen Jahren bis in die Gegenwart. Er benennt dabei auch schonungslos Konfliktlinien, von denen sich einige bis zu den gesellschaftlichen Spannungen der letzten Monate hingezogen haben.

Von den schrecklichen Terrorangriffen der Hamas und den verlustreichen kriegerischen Auseinandersetzungen wurden wir alle überrascht. Sie werden an dem Abend Thema sein.

Autor: Tom Segev

Buchvernissage mit Caroline und Claude Rasser: Kabarett Schweiz

Rasser. Kabarett Schweiz: eine Familiendynastie und eine Kunstgattung, die zum Synonym werden. Drei Generationen Rasser in Basel weiten sich in diesem Buch zur ganz grossen Bühne, zum Kabarett Schweiz aus. Das aufwändig gestaltete Buch spannt den Bogen von Alfred Rassers unsterblichem HD Läppli über Roland Rasser und die Gründung des Theaters Fauteuil bis hin zu den Enkelkindern Caroline und Claude Rasser, die Bühne und Kabarett erfolgreich ins 21. Jahrhundert führen. Eine Veranstaltung des Christoph Merian Verlages und dem Kulturhaus Bider & Tanner.

Adresse
Kulturhaus Bider & Tanner, Aeschenvorstadt 2, 4051 Basel

Gesprächsteilnehmer*innen: Caroline & Claude Rasser
Autorin: Birgitta Willmann
Autor: René Lüchinger

Baselbieterinnen: Eine Gesprächsrunde

Die Pionierin, die Aktivistin und die Reizende: Drei Frauen aus dem unteren Baselbiet erzählen aus ihren bewegten Leben. Sie sind ein Teil der Porträtierten aus dem Buch Baselbieterinnen: 33 Porträts von Marianne Ingold und Barbara Saladin. Sie berichten über ihr Leben und Wirken im Baselbiet und darüber hinaus, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse, Wünsche und Ziele. Das Gespräch führt Barbara Saladin, die zweite Co-Autorin Marianne Ingold wird ebenfalls dabei sein. Im Anschluss bieten die Bibliothekarinnen bei einem feinen Apéro Gelegenheit zu Austausch und Gesprächen. Die Binninger Birsig-Buchhandlung ist mit einem Büchertisch vor Ort.

Adresse
Gemeinde- & Schulbibliothek Binningen, Hauptstrasse 71, 4102 Binningen

Gesprächteilnehmerin: Anna-Lise Nicolodi-Nielsen
Gesprächteilnehmerin: Lucia Mikeler-Knaack
Gesprächteilnehmerin: Tanja Zwimpfer
Gesprächteilnehmerin: Barbara Saladin
Gesprächteilnehmerin: Marianne Ingold

Mittwoch, 15.11.2023

Elisabeth Bronfen: Händler der Geheimnisse

Die Autorin Elisabeth Bronfen liest aus ihrem neuen Roman Händler der Geheimnisse. 50 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs stirbt der jüdisch-amerikanische Veteran George Bromfield auf verdächtige Weise in einem Spital in New York. Kann es sein, dass seine zweite Ehefrau seinen Tod beschleunigt hat? Beim Versuch, die mysteriösen Todesumstände aufzudecken, graben seine Kinder Eva und Max immer tiefer in der geheimnisumwobenen Vergangenheit des Vaters. In München und New York gehen sie auf Spurensuche, um herauszufinden, warum George nach Kriegsende nach Bayern zurückgekehrt ist und wie das mit seiner Freundschaft mit einem Porträtmaler und Nazikollaborateur zusammenhängt.

Adresse
Orell Füssli, Freie Strasse 17, 4001 Basel

Donnerstag, 16.11.2023

Book Discussion: Lost Libraries, Burnt Archives

What surfaces when a library is burnt, an archive lost? What emerges from the ashes and ruins? The recently published creative book Lost Libraries, Burnt Archives is a response to the tragic fire at the Jagger Library at the University of Cape Town in April 2021 and brought together a group of artists, poets, photographers, writers and scholars who collectively engaged with the significance of the event as well as broader questions pertaining to the loss of archives and the future of knowledge production practices for African Studies. Sindi-Leigh McBride, Julia Rensing and Koleka Putuma discuss the book’s development process, core themes and questions. The event is also the finissage of the exhibition «Deal with it. African Heritage in Basel» and will be held in English.

Adresse
Universitätsbibliothek Basel (Vortragsaal, 1. OG) Schönbeinstrasse 18–20, 4053 Basel

English

Autorin: Sindi-Leigh McBride
Autorin: Julia Rensing
Autorin: Koleka Putuma

Revisited: Burkhard Mangold

Burkhard Mangold (1873-1950) war Vorreiter der modernen Plakatkunst. Als Maler, Zeichner und Gestalter von Fassaden hat er den Blick auf das alte Basel wie auf die Modernisierung der Stadt wesentlich mitgeprägt. Wie ist er designhistorisch einzuordnen und was können Gestalter*innen heute von ihm lernen? Isabel Zürcher, Kunsthistorikerin und Mitautorin der Publikation Burkhard Mangold – ein Basler Künstlerleben, diskutiert diese Fragen im Gespräch mit zwei Gästen aus dem Feld der visuellen Kommunikation und anhand ausgewählter Plakate aus dem Bestand der Plakatsammlung Basel. Mit anschliessendem Apéro.

Adresse
Bibliothek für Gestaltung Basel, Freilager-Platz 2, 4142 Münchenstein
Reservationen bitte an bibliothek@sfgbasel.ch

Kunsthistorikerin & Autorin: Isabel Zürcher

Michael van Orsouw: Sisis Zuflucht – Kaiserin Elisabeth und die Schweiz

Kaiserin Elisabeth von Österreich‐Ungarn (1837–1898) war zeitlebens eine europäische Prominenz, die interessierte und bis heute fasziniert. Doch was war ihr Bezug zur Schweiz? Sisi gefiel die Ursprünglichkeit der Natur, kombiniert mit der Distanz zum kaiserlichen Hof. Michael van Orsouw ergänzt mit Sisis Zuflucht – Kaiserin Elisabeth und die Schweiz ihre Lebensgeschichte dank neuer Quellen um unbekannten Aspekte. Seine visuelle Leseshow erweckt die Kaiserin 125 Jahre nach ihrer Ermordung zum Leben.

Adresse
GGG Bibliothek Schmiedenhof, Im Schmiedenhof 10, 4051 Basel

Martin Widmer: Finsternis am Vierwaldstättersee

Ein Toter wird im Göscheneralpsee gefunden. Die Kommissarin Rahel Reinhart und der Journalist Konrad Mattmann ermitteln im Urnerland zwischen dem Gotthard und der ehemaligen Sprengstofffabrik in Isleten. Spuren führen bis nach Schweden a den Polarzirkel, wo sie auf einen wichtigen Zeugen treffen. Die Lösung des Falls liegt im Kammerwasser des Auges, buchstäblich im Auge. Die Schauspielerin Katharina Diener liest aus Martin Widmers neustem Krimi Finsternis am Vierwaldstättersee. Der Autor unterhält sich mit dem Forensiker Volker Dittmann.

Adresse
Barakuba Bar & Bühne, Gundeldinger Feld, Dornacherstrasse 192, 4051 Basel

Freitag, 17.11.2023

Literaturhaus

Workshop mit Hassan Zahreddine

Wie kommen die Buchstaben und Bilder auf das Papier? Das Bilderbuch Zin erzählt die Geschichte eines Jungen, der in einer Druckerei mitarbeitet. Im Setzkasten findet er Buchstaben, die er zu Wörtern zusammenfügt. Bald erstellt er nicht nur die Druckbögen, sondern bedient auch die Presse. In diesem Workshop zeigt der libanesische Künstler Hassan Zahreddine unterschiedliche Druck- und Bildtechniken. Die Kinder können selbst drucken!

Die Plätze für die Workshops sind beschränkt. Bitte melden Sie Ihre Kinder frühzeitig unter buchkinderbasel.ch an. Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Webseite.

Englisch / Deutsch

Workshopleiter: Hassan Zahreddine

Kasko

Denkraum: Potenzial Digital

In einem gemeinsamen Diskussionsraum denken wir über den Status quo und die Bedürfnisse von Digitalkünstler*innen im Bereich Literatur nach. Akteur*innen aus der Szene – und die, die es noch werden wollen – sind zu einem offenen Dialog über Projekte, Schwierigkeiten, Chancen und Bündnisse eingeladen. Mit dem Ausblick, innerhalb der Branche eine nachhaltige Umgebung für die digitale Literatur zu schaffen, freuen wir uns auf den Austausch mit allen Interessierten. Dieser wird protokolliert und nach dem Festival auf der Webseite buchbasel.ch veröffentlicht.

Autor: Andreas Bülhoff
Literaturvermittlerin: Chris Möller

Displayed Words – Displaced

Displayed Words – Displaced ist ein Experiment im Umgang mit Sprache, Text und Poesie durch digitale Formate. In der LED-Installation werden verschiedene Textfragmente der Autor*innen Don Mee Choi, Athena Farrokhzad, Volha Hapeyeva, Quinn Latimer, Rike Scheffler, Yasmine Seale und Hajra Waheed im Innenhof des Volkshauses präsentiert. Displayed Words – Displaced geht mit der digitalen Installation der Frage nach, in welchen Kontexten Literatur, Poesie und Sprache wahrgenommen oder verstanden werden können. Kuratiert wurde das Projekt von Fabian Schöneich, in Zusammenarbeit mit Mathias Zeiske und dem Berliner Künstlerprogramm des DAAD sowie dem Bezirksamt Mitte von Berlin. Die Videos und die Webseite displayedwords.org wurden von Ronnie Fueglister und Yves Graber gestaltet.


Die Installation kann durchgehend von Freitag bis Sonntag im Innenhof des Volkshauses besucht werden.

Englisch / Deutsch

Volkshaus

Texte von Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil aus der Schreibwerkstatt mit Mina Hava

In ihrem Debütroman Für Seka erzählt Mina Hava eine bosnisch-schweizerische Familiengeschichte und die Nachwirkungen der Jugoslawienkriege. Die Autorin studierte Literarisches Schreiben am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig und anschliessend Globalgeschichte und Wissenschaftsforschung an der ETH in Zürich. Während des Studiums begann sie mit der Recherche- und Schreibarbeit für ihren Roman. Unter der Leitung von Mina Hava verfassen Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil in der Woche vor der BuchBasel Texte, die sie am Festival vorstellen werden. Die Veranstaltung wird unterstützt von kulturelles.bl und ist eine Kooperation des Gymnasiums Oberwil mit der BuchBasel und dem Literaturhaus Basel.

Radio X Interview mit Mina Hava über ihr Buch Für Seka:

Autorin: Mina Hava

Volkshaus

Wie entstehen gute Texte?

Gute Texte fallen nicht vom Himmel. Wie wird aus einem selbst geschriebenen Text ein Buch? Wie kann dieser Prozess vorankommen? Wo finden Schreibende Unterstützung? Lektorat Literatur, ein Angebot aus Basel, berät und begleitet Schreibende bei der Arbeit an ihrem Text. In der Edition Unik kann das eigene Buch geschrieben und gestaltet werden. Verena Stössinger und Annina Weber stellen die unterschiedlichen Zugänge und Ziele der beiden Institutionen vor, die Autoren Marc Du Buisson und Luzius Lenherr berichten von den Erfahrungen und Erfolgen mit den beiden Angeboten.

Autor: Luzius Lenherr
Autor: Marc Du Buisson
Lektorat Literatur: Verena Stössinger
Edition Unik: Annina Weber
Moderatorin: Martina Läubli

Manor

Schaufensterlesungen in der Greifengasse

Im Manor-Schaufenster bekommen Sie am Freitag, November ab 16 Uhr mitten im Abendverkauf ausgewählte Texte von Festivalautor*innen präsentiert. Die Veranstaltung findet draussen statt.

Es lesen:

16 Uhr
Christoph Keller: Afrika fluten

16.20 Uhr
Carlo Leone Spiller: In Wahrheit war es schön

16.40 Uhr
Nina Kunz: Kolumnen und Essays

17 Uhr
Deniz Utlu: Vaters Meer

17.20 Uhr
Mina Hava: Für Seka

Autor: Christoph Keller
Autor: Carlo Leone Spiller
Autorin: Nina Kunz
Autor: Deniz Utlu
Autorin: Mina Hava

Volkshaus

LyrikTalk

Wie reden Lyriker*innen über ihre Gedichte? Die Bündner Lyrikerin und Prosaistin Gianna Olinda Cadonau, der ebenfalls aus dem Bündnerland stammende Autor Asa Hendry und Jens Nielsen, Erzähler, Dramatiker, Kolumnist und Schauspieler aus Zürich, versuchen es: Sie bringen eigene Gedichte mit und tauschen sich darüber aus. In Lesungen, Interventionen und im gegenseitigen Gespräch geben sie Einblick in ihre Arbeit mit Klang und Sprache.

Das von Rudolf Bussmann konzipierte Format wird unterstützt durch die Abteilung Kultur Basel-Stadt, die Christoph Merian Stiftung Basel sowie Poetische Schweiz, einem Engagement von Alit. Der LyrikTalk wird im Frühjahr 2024 im Philosophicum Basel fortgesetzt.

Lyrikerin: Gianna Olinda Cadonau
Lyriker: Asa Hendry
Lyriker: Nielsen Jens
Lyriker und Moderator: Rudolf Bussmann

Volkshaus

Tabea Steiner: Immer zwei und zwei

Natali wächst in einer religiösen Familie auf. Mit der Entscheidung, an die Kunsthochschule zu gehen, löst sie sich von ihren Eltern. Doch schon bald heiratet sie Manuel und wird Mutter von zwei Mädchen. Manuel ist Mitglied einer strengen Glaubensgemeinschaft und Natali kehrt zurück in strikte Strukturen und Werteraster der religiösen Gemeinschaft. Tabea Steiner, die mit ihrem ersten Roman für den Schweizer Buchpreis nominiert war, erzählt in Immer zwei und zwei die Geschichte von Abhängigkeiten und Zwängen, aber auch von Selbstbestimmung und Freiheit. Denn Natali macht sich zunehmend Sorgen um ihre eigene Unabhängigkeit und die ihrer Töchter. Diese sollen nicht nur einen schmalen Ausschnitt der Welt kennenlernen, sondern sich zu eigenständigen Persönlichkeiten entwickeln können.

Die Lesung zum Nachhören:

Radio X Interview mit Tabea Steiner:

Autorin: Tabea Steiner
Moderatorin: Nadia Brügger

Koleka Putuma: The Revolution Will Not Be Televised; It Will Be Live-Streamed

The Revolution Will Not Be Televised; It Will Be Live-Streamed is a multimedia performance that explores language (and languaging) used to restrict or obstruct the freedom of expression and information. The performance considers our collective dance with sincere and performed apologies, self-censorship, surveillance, protest, and technology in our everyday lives. The performance explores the potential and limitations of dialogue (or dialogue-making) in our contemporary world through text, space, visual, and sound design. The performer is positioned in the middle of the audience, towering over them. They take on the role of a big brother; he sees everything but cannot be seen, although the audience is aware of his presence. Visual Design by Inka Kendzia, Sound Design by Denise Onen. The performance is followed by a talk with the artist.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

English

author: Koleka Putuma
moderator: Senam Okudzeto

Literaturhaus

Workshop mit Olesia Sekeresh

Unter Anleitung der Illustratorin Olesia Sekeresh wird mithilfe von Schablonen und Stempeln ein Leporello hergestellt. Dabei werden gemeinsam Geschichten und lustige Figuren entwickelt. Insekten bekommen Kleidung und Tausendfüssler tausend Socken für den Winter.

Die Plätze für die Workshops sind beschränkt. Bitte melden Sie Ihre Kinder frühzeitig unter buchkinderbasel.ch an. Alle weiteren Informationen finden Sie auf der Webseite.


Семінар буде проходити німецькою та українською мовами

Ukrainisch / Deutsch

Workshopleiterin: Olesia Sekeresh

Volkshaus

Festliche Eröffnung

Herzlich willkommen zur Eröffnungsfeier des Internationalen Literaturfestivals BuchBasel!

Achtung
: Die Sitzplätze sind ausverkauft. Es gibt einige Stehplätze hinten im Saal.

Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals erwartet Sie passend zu unserem Festivalthema Ich – Du – Wir eine kollektiv geschriebene Eröffnungsrede: verfasst von Şeyda Kurt, Nadia Owusu und Ivna Žic. Alle drei Autor*innen sind vielsprachig und vollziehen in ihren Texten autosoziobiografische Suchbewegungen in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Ob in ihren Essays, Sachbüchern, Romanen oder Erzählungen: Sie zeigen auf, wie politisch das Private ist, wie historische Ereignisse das Jetzt prägen und wie dringend diese neu erzählt werden müssen.
Musikalisch wird die Feier von I Used To Be Sam begleitet. Die New Yorker Wahlbaslerin Annie Goodchild hat ihre musikalischen Spuren bereits auf der ganzen Welt hinterlassen und begeistert mit ihrer starken und berührenden Stimme. Grussworte sprechen Katrin Grögel, Leiterin der Abteilung Kultur Basel-Stadt, und die Ständerätin und Vorstandspräsidentin von LiteraturBasel Eva Herzog.

Im Anschluss laden wir Sie herzlich zu einem Apéro ein. Und damit es für alle genug zu trinken gibt, bitten wir um Anmeldung.


Happy Festival <3

Autor*in: Şeyda Kurt
Autorin: Nadia Owusu
Autorin: Ivna Žic
Musikerin: I Used To Be Sam

48. Slam Basel

Es ist wieder Zeit für Poesie im Sommercasino Basel! In der Villa treffen sich alle zwei Monate Slammende aus dem deutschsprachigen Raum, um den besten Text des Abends zu küren. Das Publikum entscheidet wie immer, welcher Text den Titel bekommt – Willkommen zum 48. Slam Basel!

DJ: François Boulanger

Adresse
Sommercasino, Münchensteinerstrasse 1, 4052 Basel

Kaserne

Das Wetter Buch für Text und Musik

Das Wetter, ein junges, unabhängiges Magazin für Text und Musik und laut Feuilleton das «stilprägende Organ für ästhetische Zeitgenossenschaft», ist mit seinem Jubiläumsbuch in Basel zu Gast. Am Festival verbindet Das Wetter seine Buchvorstellung mit exklusiven neuen Beiträgen der 32. Wetter-Ausgabe, die pünktlich zum Festivalstart erscheint und ein besonderes Augenmerk auf das literarische Schaffen junger Schweizer Stimmen aus dem deutschsprachigen Raum legt. Willkommen im pop-literarischen Wetter-Kosmos, in dem alles kann und nix muss.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

Chefredakteur: Sascha Ehlert
Redakteurin: Katharina Holzmann
Autor*in: David Attenberger
Autor: Enrico Ippolito
Autorin: Nina Kunz

Volkshaus

Deniz Utlu: Vaters Meer

«Es war Sommer, es roch nach Meer, ich war dreizehn Jahre alt, mein Vater fiel», beginnt Yunus die Geschichte über seinen Vater, der aufgrund eines Schlaganfalls zuerst die Sprache und dann auch das Leben verliert. Yunus erzählt von Jahren intensiver Pflege, von einer Zeit voller Konflikte zwischen der Mutter und dem heranwachsenden Sohn. Aus Erinnerungen und Bildern fügt sich das Porträt seines Vaters zusammen, der von der türkisch-syrischen Grenze nach Istanbul reist, dort den Militärputsch erlebt und später via Frachtschiff nach Deutschland kommt. Deniz Utlu spürt nicht nur dem Thema Verlust nach, sondern stellt auch Fragen nach postmigrantischen Zugehörigkeiten, Rollenbildern und Männlichkeit. Deniz Utlu war 2023 für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.

Autor: Deniz Utlu
Moderatorin: Fatma Aydemir

Volkshaus

Milo Rau im Gespräch mit Laura de Weck: Was Theater kann

Der Theater- und Filmemacher Milo Rau hat eine klare Vorstellung von seiner Kunst: Seine Vision ist ein sozialkritisches Theater des kollektiven Widerstandes. Performativ hinterfragt er mit seinen Inszenierungen das Verhältnis von Ästhetik, Politik und Macht und arbeitet sich an Missständen und Ungleichheiten der globalisierten Welt ab. Zugleich schafft er alternative Handlungsmöglichkeiten, indem er die künstlerische Strategie des Reenactments nutzt und die Trennung zwischen Wirklichkeit und Kunst aufhebt. Ausgehend von seinem neuen Buch, machen sich Milo Rau und die Schauspielerin, Regisseurin und Literaturkritikerin Laura de Weck auf «die Suche nach einer Ästhetik, die der Komplexität einer globalisierten Welt gerecht wird».

Regisseur: Milo Rau
Regisseurin: Laura de Weck

Volkshaus

Nadia Owusu: Aftershocks

In Aftershocks: A Memoir, Nadia Owusu revisits the intimate topography of her childhood and young adulthood. She was just two years old when her Armenian mother abandoned her. Her Ghanaian father’s job at the UN involved changing countries time and again, so she grew up between different continents, languages and identities. To her, home was where her father was… until he died when she was only thirteen. Like a seismologist, the first-person narrator explores the personal «earthquakes» and «aftershocks» of her past, tracing them back to historical «fault lines» where wars, genocides and colonialism have left enduring friction and trauma in their wake. Owusu draws a nuanced portrait of a world torn apart by privilege, inequality and racism.

This event is held in association with Culturescapes 2023 Sahara.

Listen to the reading:

English

author: Nadia Owusu
moderator: Ana Sobral
reader: Nicole Coulibaly

Kasko

Tanzraum: Potenzial Digital

Wir machen analog Party, während das Kollektiv basel.codes ganz im Zeichen der digitalen Literatur live Visuals codiert. Mit p5.js, der JavaScript Library für Creative Coding, entwickeln und animieren die Coder*innen vor Ort digitale Formen, die dynamisch auf Musik reagieren. Diese werden in Echtzeit an die Wände des Ausstellungsraums KASKO projiziert. Die Besucher*innen erhalten Einblick in den Code, aus dem die Visuals auf P5Live – einer kollaborativen VJ-Umgebung – entstehen. Dazu gibt es Genre-Brüche zwischen queerem Hyper-Pop und feministischem Electro-Dance von DJ Headache; zeitgenössische afroelektronische Club Sounds vom Kontinent und der Diaspora von Foncé und zum Abschluss wummrige Tunes von Mira Laune.

Visuals: basel. codes
Musik: DJ Headache
Musik: FONCÉ .
Musik: Mira Laune

Samstag, 18.11.2023

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Renato Martinoni: Die Glocke von Marbach. Antonio Ligabue

Renato Martinoni geht in seinem Roman von historischen Dokumenten und den künstlerischen Werken Antonio Ligabues aus, um die Geschichte der ersten zwanzig Lebensjahre des «italienischen van Gogh» in der Schweiz zu erzählen. So verschmelzen bittere Realität und geheimnisvolle Magie zu einem Roman, der dem Weg von Antonios Mutter aus den Dolomiten-Tälern in die Ostschweiz folgt, wo ihr Sohn zwischen einer Pflegefamilie, einer Erziehungsanstalt und der psychiatrischen Klinik aufwächst, bis er mit zwanzig Jahren nach Italien ausgewiesen wird. Dabei werden die Erinnerungen an die Landschaften der Ostschweiz, ihre Farben und Stimmungen und der sehnsuchtsvolle Klang der Glocken lebendig – wie in den Bildern Ligabues. Diana Bischofberger hat das Buch ins Deutsche übersetzt.

Volkshaus

Digitale Literatur: Technologie und Stil

Diese Gesprächsrunde lotet das Spannungsfeld zwischen Literatur und Technologie aus: Welche Welten eröffnet das Digitale für die Fiktion und welche Möglichkeiten für die Präsentation und Gestaltung von Literatur? Kann ein Computerspiel eine Erzählung sein und eine virtuelle Landschaft ein Gedicht? Oder braucht es schlicht andere Begriffe, um ein Selbstverständnis von digitaler Literatur zu entwickeln? Künstler*innen und Expert*innen diskutieren über den digitalen Raum als Veröffentlichungsort, Spielwiese und Topos in und für Gegenwartsliteratur. Im Fokus stehen dabei die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von literarischen Strategien in verschiedenen Medien – von Roman über konkrete Poesie bis Gaming.

Das Gespräch zum Nachhören:

Autor: Adam Schwarz
Autor und Literaturwissenschaftler: Andreas Bülhoff
Autorin und Medienkünstlerin: Katia Sophia Ditzler
Gamedesignerin: Natasha Sebben
Moderatorin: Chris Möller

Volkshaus

Sarah Elena Müller: Bild ohne Mädchen

Ein Mädchen, das kaum spricht und das Bett nässt. Ein Nachbar, bei dem es Fernsehen schauen darf, so lange es will, während die Eltern mit anderem beschäftigt sind. Und ein Engel, den das Mädchen auf einer Videokassette entdeckt und der zu ihm hält. Mit kraftvoller Sprache und surrealen Visionen erzählt die Autorin die Geschichte einer Familie, von Trauma und Sprachlosigkeit und von dem, was niemand sehen will.

Der Auftritt von Sarah Elena Müller am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Radio X Interview mit Sarah Elena Müller:

Autorin: Sarah Elena Müller
Moderatorin: Esther Schneider

Volkshaus

Sans-Papiers-Kollektive Basel: Von der Kraft des Durchhaltens

«Wir sind Sans-Papiers, und in diesem Buch sprechen wir für uns selbst.» In der Schweiz gibt es schätzungsweise 100'000 Sans-Papiers: Menschen, die ohne geregelten Aufenthalt hier leben. Einige von ihnen haben als Sans-Papiers-Kollektive Basel das Buch Von der Kraft des Durchhaltens. Sans-Papiers erzählen ihre Wirklichkeit herausgegeben. Die Texte entstanden in einem kollektiven Schreibprozess mit über 80 Mitwirkenden. Und sie haben das Anliegen, die einseitige Erzählweise, in der oft über Sans-Papiers geschrieben, debattiert und geforscht wird, zu verändern und sich das Narrativ anzueignen. Das Buch ist eine Einladung: «Lernt uns kennen, hört uns zu, seht hin.»

Volkshaus

3D FUTURESOUNDS: Palimpsest – all is true

Durch die Virtual-Reality-Produktion Palimpsest – all is true werden die klassischen Theatertexte Orpheus in der Unterwelt, Der Besuch der alten Dame und Warten auf Godot zu interaktiven Welten, in die Besucher*innen als ganzkörperliche Erfahrung eintauchen können. Zu den altbekannten Figuren der Dramen kommen die Visuals und Sounds der Künstler*innen Jakob Lorenz, Viv und Stella Lennert als weitere Akteure hinzu. Sie kommentieren und interpretieren Handlung und Motivation der literarischen Figuren und lassen zugleich individuelle Rückschlüsse offen. Wer sich darauf einlässt, kann am Festival-Samstag selbst Teil dieser digitalen Inszenierung werden.

Da es sich um Einzelbegehungen handelt, kann es zu Wartezeiten kommen.

Komponist und Sounddesigner: Jakob Lorenz
Bühnen- und Kostümbildnerin: Stella Lennert
Medienkünstlerin: Viv Lennert

Xristina Sarli: Señor Pulpo

After pining for a woman on land for years on end, an octopus finally emerges from the sea to consummate his love. But this story doesn’t exactly end happily ever after: his beloved promptly cooks up the octopus and eats him alive. Señor Pulpo is an augmented-reality multimedia book. Use the INKA AR app to scan the images and discover the hidden content in its speech balloons, animated 3D lettering and spokenword narration.

This project is the fruit of collaboration between Xristina Sarli (text, images) and André Selmanagić (development) as an Aurora School for Artists project at the HTW Berlin, a project funded by the European Regional Development Fund (ERDF) as part of its «Strengthening the Potential for Innovation in Culture II» programme. Señor Pulpo will be on display throughout the festival, and Xristina Sarli will be presenting their project at 12.30 pm.

English

hybrid artist: Xristina Sarli
expert for XR culture: Maja Stark

Volkshaus

Lana Bastašić: Mann im Mond

In Mann im Mond, Lana Bastašić explores social predicaments to which society tends to turn a blind eye. The author, who grew up in post-war Bosnia after the collapse of Yugoslavia, tells a dozen stories from the perspectives of victimized children. They’re not even protected in their own homes, where domestic violence is the normal state, a symptom of a society traumatized and devastated by war. Whether facing pedophilic great-aunts, drug-addict mothers or abusive fathers, the kids learn to defend themselves and fight back. Rebekka Zeinzinger has captured the Bosnian writer’s restrained, grotesque tone in her German translation of these short stories.

The reading in German and the discussion in English will be curated and moderated by Sara Rašić, Mai Spörri, Emma Frei, Victoria Heim, Stephanie Waltisperg and Rebekka Künzler, master’s and PhD students of the University of Basel.

Radio X über Mann im Mond von Lana Bastasic:

Englisch / Deutsch

author: Lana Bastašić

Jazzcampus

Tommi Parrish: Men I Trust

How far are we willing to go to find affection and intimacy in an increasingly individualized and capitalist society? Tommi Parrish addresses this question in their latest graphic novel Men I Trust. Eliza and Sasha get to know each other over the course of a stroll. Eliza is a single mother and poet who earns her livelihood waiting tables. Sasha has moved back in with her parents and keeps financially afloat doing sex work. And then there’s Andrew, a TV celebrity: he has plenty of fans, but spends his evenings alone at the bar and buys affection with money. In their highly expressive graphic idiom, Tommi Parrish paints an intimate portrait of people trying to connect in a healthy way despite their precarious situations.

English

author: Tommi Parrish
moderator: Anaïs Steiner

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Christoph Keller: Afrika fluten

Ausgehend von einem Manuskriptfund im Deutschen Museum in München, hat Christoph Keller einen beunruhigenden Roman geschrieben: Afrika fluten. Darin macht sich Lovis auf eine Reise rund ums westliche Mittelmeer. Und, auf den Spuren von Bruno Siegwart, zurück in die 1930er-Jahre. Siegwart, ein unverdrossener Schweizer Ingenieur, hat sich dem gigantischen Projekt Atlantropa verschrieben. Der Erfinder dieser Utopie, der deutsche Architekt Herman Sörgel, wollte das Mittelmeer absenken, um für Europa Strom zu gewinnen. Unaufgefordert lieferte ihm Siegwart die Berechnungen dafür und ergänzte seinen Plan mit der Idee, Teile von Afrika zu fluten. Als Lovis ihn aufstöbert und mit Fragen bedrängt, verschanzt sich Siegwart hinter seinem Glauben an die Technik.

Autor: Christoph Keller
Moderatorin: Monika Schärer

Volkshaus

Du – Die Wichtigkeit der Differenz

Wir sind längst in einer diversen, vielstimmigen Gesellschaft angekommen. Diese Realität wollen wir anerkennen. Und entgegen wiederkehrenden medialen Narrativen sowie rechtspopulistischen Konstruktionen des bedrohlichen «Anderen» über die produktive gesellschaftliche Kraft von Vielheit und Differenz sprechen. Wie können wir lernen, einander zuzuhören, uns mit Offenheit und Neugier zu begegnen und Verschiedenheiten auszuhalten? Wie kommen wir trotz Unterschieden zu einem Wir? Wie wichtig Pluralität für eine demokratische und offene Gesellschaft ist und warum wir neue Narrative um Vielheit und Differenz brauchen, diskutieren die Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal, der Journalist Uğur Gültekin und der Autor und Diversitätsexperte Henri-Michel Yéré mit Kadiatou Diallo.

Mit grossem Bedauern muss Carolin Emcke ihre Teilnahme am Festival absagen. Wir freuen uns sehr, dass wir Moshtari Hilal als neue Besetzung für das Podium gewinnen konnten.

Das Podium zum Nachhören:

Ich – Du –Wir? Radio X haben BuchBasel-Autor*innen gefragt! Erkennst Du die Stimmen?

Journalist und Musiker: Uğur Gültekin
Autor und Diversitätsexperte: Henri-Michel Yéré
Künstlerin und Autorin: Moshtari Hilal
Moderatorin: Kadiatou Diallo

Volkshaus

Matthias Zschokke: Der graue Peter

Auch nach etlichen Schicksalsschlägen lebt Peter sein Leben weiter wie bisher. Ihm fehlt das «Empfindungschromosom ». Als ihm auf einer Bahnfahrt eine verzweifelte Mutter ihren Sohn Zéphyr anvertraut, um ihn nach Basel zu bringen, entwickelt sich zwischen den beiden eine holprige und doch zarte Beziehung. Mit frischem Blick und feinem Humor macht Matthias Zschokke diesen alternden Mann aus dem Schweizer Mittelstand zu einem ganz und gar aussergewöhnlichen Protagonisten, dem man gerne durch alle Unwägbarkeiten folgt.

Der Auftritt von Matthias Zschokke am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Radio X Interview mit Matthias Zschokke:

Autor: Matthias Zschokke
Moderator: Daniel Graf

Jazzcampus

Übersetzungsworkshop: Polly, il; Polly, elle – oder wie sage ich das andere?

Wie geht denn das, übersetzen? Und wie, wenn das Bild genauso viel erzählt wie der Text? In diesem Workshop geht es darum, die Kunst des Übersetzens auszuprobieren. Am Beispiel der Grafiknovelle Polly von Fabrice Melquiot und Isabelle Pralong suchen die Teilnehmer*innen die richtigen Wörter, die stimmigen Wendungen und das sinnvolle Register, um jenes Dazwischen hörbar zu machen, das Polly erlebt: Polly ist weder Mädchen noch Junge, aber die Gesellschaft will organisieren, klassifizieren, arrangieren. Wie schafft es Polly, dem Raster zu entgehen? Wie sagt man das auf Deutsch?

Der Workshop wird organisiert vom Centre de traduction littéraire und richtet sich an alle, die Lust auf Sprachexperimente haben, die einmal das Zwischen-den-Zeilen-Lesen des Übersetzens unter Anleitung eines erfahrenen Literaturübersetzers entdecken möchten.

Radio X Interview mit Übersetzer Tobias Scheffel:

Französisch / Deutsch

Workshopleiter: Tobias Scheffel

Literaturhaus

Weichenwärter*in goes BuchBasel

Das Wortstellwerk öffnet jede Woche seine Türen für junge Schreibende. Dort coacht die Autorin Anaïs Meier die Schreibbegeisterten als «Weichenwärterin» und begleitet sie in ihren Schreibprozessen. Am diesjährigen Festival findet das Coaching im Literaturhaus Basel statt. Ohne Anmeldung sind Schreibende bis 25 Jahre dazu eingeladen, zusammen mit Anaïs Meier an ihren Texten zu arbeiten. Und wer möchte, kann diese im Anschluss im Keck Kiosk von 15.30–16.00 Uhr vor Publikum lesen.

Workshopleiterin und Autorin: Anaïs Meier

Klara

15 Jahre Buchstart Schweiz mit Vera Eggermann: Wer steigt ein?

Buchstart Schweiz feiert den 15. Geburtstag. Zu diesem Anlass zeigt Vera Eggermann ihr neues Pappbuch Wer steigt ein? Es ist im Buchpaket von Buchstart Schweiz enthalten und erzählt von einem Zug und seinen Reisenden. Nach und nach steigen mehr und mehr Tiere ein, doch wer ist eigentlich am Steuer? Die Lesung ist in Zusammenarbeit mit Barbara Jakob von SIKJM entstanden.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin und Illustratorin: Vera Eggermann

Nino Coaz, Stefan Kraft, Nils Lange, Jonas Müller: Teletext WRN1

WRN1 ist ein multi-/nichtlinearer narrativer Raum im Teletext. Mittels Fernbedienung erforschen die Leser*innen den Teletext des fiktiven Fernsehsenders WRN1, um Antworten auf das mysteriöse Verschwinden des Sendesignals zu finden – oder neue Bekanntschaften im SMS-Flirt-Chat zu knüpfen. Verschiedene narrative Stränge führen sowohl durch vertraute Teletext-Seitenformate als auch durch solche, die sich dessen Einschränkungen entziehen. WRN1 ist eine Hommage an die Obsoleszenz, den Teletext, seine eigenartigen Inhalte und die Menschen, die ihn frequentieren. Teletext WRN1 ist während des gesamten Festivals ausgestellt. Am Samstag um 14 Uhr präsentiert das Team sein Projekt und wird anschliessend für einen Austausch vor Ort sein.

Gamedesigner: Nino Coaz
Gamedesigner: Stefan Kraft
Gamedesigner: Nils Lange
Gamedesigner: Jonas Müller

Volkshaus

SRF-Podcast Literaturclub: Zwei mit Buch – mit Deniz Utlu

Anlässlich der BuchBasel wird eine Sonderepisode des SRF-Literaturpodcasts live vor Publikum aufgezeichnet. Simon Leuthold und Co-Host Felix Münger sprechen zusammen mit Deniz Utlu über seinen Roman Vaters Meer, aus dem er am diesjährigen Wettbewerb um den Bachmann-Preis gelesen hat. Sie spüren Themen, Figuren und Sprache nach und folgen den Gedanken, welche die Lektüre auslöst – auch über den Buchrand hinaus.

Autor: Deniz Utlu
Moderator: Felix Münger
Moderator: Simon Leuthold

Screening Invisibilities II – eine Poesieperformance

Beim Übersetzen kommt ein Text in Bewegung und verschiebt sich von einer Sprache in die andere, von einem kulturellen Kontext in einen anderen. Besonders beweglich wird ein Text, wenn er das schriftliche Zeichensystem verlässt. Screening Invisibilities II ist eine Performance zwischen lautsprachlicher Lyrik und Gebärdenpoesie. Vier Autor*innen – hörend und Taub [1] – entwickeln, übersetzen und tragen gemeinsam lautsprachliche Gedichte und Gebärdenpoesien vor. Das Publikum ist eingeladen, der Eigenheit von Sprachen auf neue Art zu begegnen sowie Literatur und Poesie erweitert zu denken. Das Projekt wurde vom Regisseur Zino Wey und der Kulturvermittlerin Franziska Winkler initiiert.

Der Vorverkauf für diese Veranstaltung läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

[1] Das Adjektiv «Taub» wird in Grossschreibung verwendet. Es handelt sich dabei um eine Selbstbezeichnung von «Menschen, die sich den Gebärdensprachen, den Gemeinschaften und Kulturen der Gehörlosen verbunden fühlen.»

Die Poesieperformance ist sowohl in Gebärdensprache als auch in Lautsprache zugänglich. Das Anschliessende Podiumsgespräch findet in Schweizdeutscher Gebärdensprache, Deutscher Gebärdensprache und in Lautsprache statt.

Gefördert durch: Jaqueline Spengler Stiftung und Stiftung Denk An Mich

Autorin: Anna Hetzer
Autor*in: Eyk Kauly
Autorin: Lua Leirner
Autor: Lucien Haug
Regisseur: Zino Wey
Kulturvermittlerin: Franziska Winkler

Jazzcampus

Dorota Masłowska: Bowie in Warschau

Eine Anekdote der Popgeschichte führt ins kommunistische Polen der 70er: David Bowie war im Mai 1973 für ein paar Stunden in Warschau und hat sich da zum Song Warszawa inspirieren lassen. Doch darum geht es bei Dorota Masłowska nur am Rande. Ein Frauenmörder hat die Stadt im Würgegriff und steht sinnbildlich für Gewalt, Misogynie und Unterdrückung. Bowie wiederum ist ein Symbol für den Westen, zu dem Polen damals keinen Zugang hatte. Mit skurrilem Humor prallen Pop, Sozialismus und Gesellschaftskritik aufeinander, wobei sich der Text wie ein absurdes Theaterstück liest. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, die in ironischem Ton auch von der Gegenwart spricht. Das Buch wurde mit dem Kulturpreis Paszport Polityki ausgezeichnet und von Olaf Kühl ins Deutsche übersetzt.

Dorota Masłowska ist derzeit Stipendiatin der Landis & Gyr Stiftung in Zug. Wir danken der Landis & Gyr Stiftung für die Unterstützung.

Autorin: Dorota Masłowska
Moderatorin: Nadine Reinert
Übersetzerin: Isabelle Vonlanthen
Vorleserin: Nicole Coulibaly

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Regula Wenger: Lamborghini Görlz

Mit Lamborghini Görlz erzählt Regula Wenger eine tiefbewegende und urkomische Geschichte. Sie handelt von Lenz, der seine Karriere, seine Ehe und das Vatersein genauso vernachlässigt hat wie seine Freundschaften und seine Selbstachtung. Ein irrwitziger Roadtrip gibt Lenz den Anstoss, in seinem Leben ernsthaft aufzuräumen. Die in Basel lebende Autorin ist eine leidenschaftliche, empfindsame Schreiberin, die ein Faible für Brüchiges hat. Sie erzählt den Selbstfindungstrip mit viel Humor und menschlicher Wärme. Ihre tempo- und dialogreichen Geschichten leben von überraschenden Wendungen und sind nicht nur lakonisch und skurril, sondern genauso tiefsinnig.

Autorin: Regula Wenger
Moderator: Rudolf Bussmann

Volkshaus

Demian Lienhard: Mr. Goebbels Jazz Band

Erzählt wird die unglaubliche, fast bis ins Detail wahre Geschichte von Mr. Goebbels Jazz Band. Für den Auslandsradiosender Germany Calling lässt Hitlers Propagandaminister eine Big Band gründen, in der auch Juden und Homosexuelle im Dienst der NS-Ideologie um ihr Überleben spielen. Und mittendrin ein Schweizer Schriftsteller, der einen Roman über die Band schreiben soll. Demian Lienhard macht daraus ein temporeiches Spiel mit wechselnden Perspektiven und Wendungen und tiefen Einblicken in die perfiden Mechanismen der Propagandamaschinerie.

Der Auftritt von Demian Lienhard am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Radio X Interview mit Demian Lienhard:

Autor: Demian Lienhard
Moderatorin: Mariann Bühler

Klara

Tom Reed: Lea und Finn langweilen sich

Zwei Hunde fläzen sich auf der weissen Buchseite. Aus Langeweile entstehen jedoch die besten Ideen: Wie wäre es mit einem gewagten Sprung auf die nächste Seite? Der Sprung missglückt und die beiden tauchen buchstäblich ins Buch ein. Die eigenwillige Gestaltung und der originelle Umgang mit dem Medium Buch regen zu eigener Kreativität an und unterhalten alle Altersgruppen.

In Kooperation mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Englisch / Deutsch

Autor und Illustrator: Tom Reed

Mohsen Hazrati: Fãl Project

Fãl Project combines artificial intelligence and augmented reality with the ancient tradition of bibliomancy, a fortune-telling technique. In Fãl Project the Berlin-based Iranian media artist Mohsen Hazrati reworks and reclaims Persian knowledge systems. Hazrati’s AI system chooses random sections from poems by the famous Iranian poet Hafiz, translates his words into code, and searches online for visual, audio, and text data based on the analyzed content. The project reveals the magic of the virtual world, making use of AI’s capacity to predict the future and connecting it with the potentials of literature. Fãl Project can be viewed throughout the festival. On Saturday at 3.30 pm Mohsen Hazrati will briefly present his project and then be on site for an exchange.

English

media artist: Mohsen Hazrati

Klara

Petra Rappo: Nil, Nil, ich komme!

Das kleine Nilpferd wohnt im Zoo. Jede Nacht träumt es von Himmel und Sonne, von Erde und Herde und einem breiten Fluss. Eines Tages rennt das Nilpferd so lange und so weit, bis alle Möwen in den Himmel rufen: «Nil, Nil, das Nilpferd kommt». Das kleine Nilpferd taucht die Schnauze in den Fluss und flüstert: «Nil, Nil, ich bin da.» Ein Bilderbuch über die Sehnsucht und den Mut zum Aufbruch.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin und Illustratorin: Petra Rappo

Volkshaus

Ich – Das Individuum und die Gesellschaft

Wie können wir angesichts drängender Herausforderungen wie dem Klimawandel und wachsender Ungleichheit ins Handeln kommen – als Individuen und als Gesellschaft? Welche Verantwortung liegt bei uns als Individuen, wo aber muss die Politik die Wirtschaft in die Pflicht nehmen und kapitalistischen Logiken entgegenwirken? Was sind wirksame Formen der politischen Teilhabe und des Aktivismus, wenn die demokratischen Prozesse zu träge scheinen? Und können wir überhaupt von einer demokratischen Gesellschaft sprechen, wenn ein Viertel der Bevölkerung kein politisches Mitspracherecht hat? Die Autorin Şeyda Kurt, die Klimaaktivistin Cécile Bessire und der Soziologe Ueli Mäder beleuchten mit Christoph Keller das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft aus verschiedenen Perspektiven.

Das Podium zum Nachhören:

Ich – Du –Wir? Radio X haben BuchBasel-Autor*innen gefragt! Erkennst Du die Stimmen?

Klimaaktivistin: Cécile Bessire
Autor*in: Şeyda Kurt
Soziologe: Ueli Mäder
Moderator: Christoph Keller

Volkshaus

Christian Haller: Sich lichtende Nebel

Achtung, neuer Ort: Die Veranstaltung findet im Galeriesaal des Volkshauses statt.

Ein Mann taucht im Lichtkegel einer Laterne auf, verschwindet wieder im Dunkel und erscheint erneut im Licht der nächsten Laterne. Diese Beobachtung und die Frage, wo er in der Zwischenzeit gewesen ist, regte Werner Heisenberg zur Entwicklung seiner revolutionären Quantenmechanik an, die unser Weltbild verändert hat. Der Mann unter der Laterne, der gerade den Verlust seiner Frau verarbeiten muss, weiss nichts davon. Christian Haller erzählt die eigentlich unverbundenen Leben der beiden Männer weiter und öffnet damit einen Raum für grosse Fragen: Wie verlässlich ist unsere Wahrnehmung? Was können wir erkennen? Und wie beschreibt man Unbeschreibliches?

Der Auftritt von Christian Haller am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Radio X Interview mit Christian Haller:

Autor: Christian Haller
Moderator: Hubert Thüring

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Gianna Olinda Cadonau: Feuerlilie

In einem abgelegenen Bergdorf lernt die Journalistin Vera einen jungen Fremden kennen. Sie schreibt an einem Artikel über rätoromanische Literatur, er hat ein altes Haus geerbt und versucht seine Kriegserinnerungen hierhin zu verbannen. Die beiden treffen sich zu Spaziergängen, essen zusammen in der Dorfbeiz und erzählen sich nach und nach von ihrer Vergangenheit. Kálmán erinnert Vera an ihre ältere Schwester Sophia, die ihrerseits in einer eigenen Welt lebt. Mit starken Bildern erzählt Gianna Olinda Cadonau von der Begegnung traumatisierter Menschen und sie macht Unsagbares sichtbar. Ihr Roman wurde mit dem Studer/Ganz-Preis für das beste unveröffentlichte Debütmanuskript ausgezeichnet.

Musikalische Begleitung: Jan Rehwinkel (Didgeridoo)

Lyrikerin: Gianna Olinda Cadonau
Moderatorin: Liliane Studer

Jazzcampus

Khuê Phạm und Fang Yun Lo: Kim

Kim ist ein Bühnenstück zwischen Tanz, Literatur und Film. Es basiert auf dem Buch Wo auch immer ihr seid (2021) der deutsch-vietnamesischen Autorin und Journalistin Khuê Phạm. Inspiriert von ihrer eigenen Verwandtschaft, erzählt sie die Geschichte einer vietnamesischen Familie, die auf Kontinente verteilt wurde und noch immer mit dem Erbe des Vietnamkriegs zu kämpfen hat. Damit leistet Khuê Phạm einen essentiellen Beitrag zur historischen Aufarbeitung und hilft, die Sprachlosigkeit, die auch in ihrer eigenen Familie vorhanden ist, ein Stück weit zu beenden. Zusammen mit der Regisseurin Fang Yun Lo spricht sie unter anderem anhand von Filmsequenzen darüber, wie der Roman mit sechs deutsch-asiatischen Darsteller*innen als Bühnenstück neu inszeniert wurde.

Autorin: Khuê Phạm
Regisseurin: Fang Yun Lo
Moderator: Maximilian Brands

Volkshaus

Fatou Diome: Was es braucht, das Leben zu lieben

Achtung, neuer Ort: Die Veranstaltung findet im Festsaal des Volkshauses statt.

Die französisch-senegalesische Autorin Fatou Diome erzählt von Metamorphosen der Liebe. Treibende Kraft ist die Sehnsucht nach Veränderung, aber auch der Wunsch nach Verbundenheit zwischen den Kulturen und Zeiten. Entstanden sind Kurzgeschichten, die sowohl in Paris, den französischen Alpen als auch im Senegal spielen. Allesamt sind sie eine Hommage an prekäre Existenzen und an die Lebensweisheit von Diomes senegalesischem Grossvater. Für ihn als Fischer bedeutet leben: lernen, seetüchtig zu sein. Autobiografisches mischt sich mit Erfundenem, Poesie mit einem humorvollen Blick auf das Alltägliche. De quoi aimer vivre (2021) wurde 2023 von Brigitte Grosse und Ina Pfitzner aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt.

In Kooperation mit Culturescapes 2023 Sahara.

Französisch / Deutsch

Autorin: Fatou Diome
Moderatorin: Ana Caldeira Tognola
Übersetzerin: Marina Galli
Vorleser: Thomas Sarbacher

Keck Kiosk

Freiluftlesungen am Keck Kiosk

Zusammen mit dem Wortstellwerk – Junges Schreibhaus Basel machen wir am Samstag, 18. November den Keck Kiosk zur literarischen Aussenbühne. Die Basler Spoken-Word-Künstlerin Caterina John führt durch das Programm.

Es lesen:

15.30 Uhr
Workshop-Lesungen

16 Uhr
Nina Hurni

16.30 Uhr
Judith Keller

17 Uhr
Fatma Aydemir

17.30 Uhr
Sel Mastragelis

18 Uhr
Nina Kunz

18.30 Uhr
Elisa Rutschi

19 Uhr
Lena Käsermann

19.30 Uhr
Asa Hendry

20 Uhr
Janine Schneider

Autorin: Nina Hurni
Autorin: Judith Keller
Autorin: Fatma Aydemir
Autor*in: Sel Mastragelis
Autorin: Nina Kunz
Autorin: Elisa Rutschi
Autorin: Lena Käsermann
Autor: Asa Hendry
Autorin: Janine Schneider
Moderatorin: Caterina John

Lena Hegger, Chris Möller, Katharina Nejdl: Gesammelte Wörter

Gesammelte Wörter ist ein Gedichtgenerator, der rund um das diesjährige Fokusthema Ich – Du – Wir einen digitalen Resonanzraum eröffnet. Kollektiv geschriebene Prosa, Essays und Textauszüge von Autor*innen, die an der BuchBasel teilnehmen, sind auf der Webseite gesammeltewoerter.ch vereint. Aus diesen einzelnen Texten wird auf Mausklick ein kollektiver: Eine Auswahl an Wörtern aus den Beiträgen kommt zu immer neuen Kombinationen zusammen – kleine Gedichte, die verändert, remixed und als eigene Sammlung gespeichert und geteilt werden können. Gesammelte Wörter wird während des Festivals als interaktive Installation gezeigt. Am Samstag um 17 Uhr werden Lena Hegger, Chris Möller und Katharina Nejdl das Projekt kurz vorstellen und für einen anschliessenden Austausch vor Ort sein.

Literaturvermittlerin: Chris Möller
Designerin und Webdeveloperin: Katharina Nejdl
Grafikerin: Lena Hegger

Jazzcampus

Polly – eine Graphic Novel

Von Geburt an ist Polly Objekt andauernder Fragen. Polly, er? Polly, sie? Doch nicht Polly, es, oder? Hopp, hopp – es muss ein Entscheid her. Der Arzt drängt die Eltern und Polly wird ein Junge. Doch später kommen Polly Zweifel. Er, ein Junge? Wirklich? Fabrice Melquiot erzählt die Geschichte einer inneren Reise, die nach und nach zu einem Kampf gegen die Gesellschaft und deren Besessenheit nach Kategorien wird. Die feinsinnigen Illustrationen von Isabelle Pralong machen Polly zu einer einzigartigen Graphic Novel über ein Thema, das uns alle betrifft.

Une discussion avec Francine Bouchet, éditrice de la Joie de lire, Isabelle Pralong, l’illustratrice de Polly, et Tobias Scheffel, traducteur vers l’allemand, animateur de l’atelier de traduction consacré au livre.

In Kooperation mit dem Centre de traduction littéraire Lausanne.

Sprache: Französisch / Deutsch

Radio X Interview mit Übersetzer Tobias Scheffel:

Verlegerin: Francine Bouchet
Illustratorin: Isabelle Pralong
Übersetzer: Tobias Scheffel
Moderatorin: Ruth Gantert

Volkshaus

Kathrin Röggla: Laufendes Verfahren

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Galeriesaal des Volkshauses statt.

Wer beobachtet die dritte Gewalt bei ihrer Arbeit, wenn es um rassistischen Terror und den Angriff auf demokratische Werte geht? Kathrin Röggla, Prosa- und Theaterautorin, reflektiert in dokumentarisch-literarischer Form den NSU-Prozess. Ein Prozess, bei dem zu wenig aufgeklärt und politisch zu viel versprochen wurde. Ausgehend von einem gegenwärtigen und vielstimmigen «Wir», werden die Rollen und Spielregeln des laufenden Verfahrens erzählt. Es ist ein «Wir», das auf den Zuschauer*innenrängen sitzt und sich fragt: Wer sind «Wir», wenn jedes «Wir» durch diesen Prozess infrage gestellt wird? Kathrin Röggla zeigt die aktive Teilhabe derjenigen, die das Gericht zu einem lebendigen Ort der Meinungen macht – selbst dann, wenn der Prozess als abgeschlossen gilt.

Autorin: Kathrin Röggla
Moderator: Thomas Strässle

Volkshaus

Adam Schwarz: Glitsch

Glitsch bezeichnet einen Fehler in einem Computergame, wenn Risse und Verzerrungen in der Spielwirklichkeit auftauchen. Auch auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem Léon und seine Freundin Kathrin einchecken, um auf der mittlerweile eisfreien Nordostpassage nach Tokyo zu gelangen, stimmt etwas nicht. Die Freundin verschwindet kurz nach der Abfahrt, Léon steht nicht auf der Passagierliste und existiert quasi nicht mehr. Mit bösem Witz und Ironie erzählt Adam Schwarz vor dem Hintergrund des Klimakatastrophentourismus von einer Gesellschaft, die sich den Tatsachen verweigert, und einem, der aus der Welt fällt.

Der Auftritt von Adam Schwarz am Samstag, 18. November 2023 im Volkshaus ist Teil der Lesereise der Nominierten durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Radio X Interview mit Adam Schwarz:

Autor: Adam Schwarz
Moderatorin: Martina Läubli

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Klaus Petrus: Am Rand – Reportagen und Porträts

Geschichten von Menschen «am Rand» der Gesellschaft, von Getriebenen, Eigensinnigen, Abgehängten, Unsichtbaren. Die Reportagen und Fotografien von Klaus Petrus schauen genau hin und erzählen Lebensgeschichten, die sonst kaum zur Sprache kommen: von einem Rentner, der zu trinken beginnt; einer älteren Frau, die betteln geht; einem Familienvater, der 1300-mal bei einer Prostituierten war. Die eindrücklichen, sehr persönlichen Porträts erzählen Schicksale, ohne zu moralisieren.

Radio X Interview mit Klaus Petrus:

Autor: Klaus Petrus

Volkshaus

Ivna Žic: Wahrscheinliche Herkünfte

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Unionsaal des Volkshauses statt.

Wer bin ich? Wovon bin ich geprägt? Welche Sprache kann das alles ausdrücken? Ausgehend von ihrer eigenen Biografie, denkt die Schriftstellerin, Dramatikerin und Theaterregisseurin Ivna Žic in ihrem neuen Buch über Sprache und Herkunft nach und tastet sich erzählerisch an eine Form heran, die das Vielsprachige sichtbar macht. Sie sucht dabei nach den verschwiegenen Erinnerungen ihrer kroatischen Grosseltern. Was ist damals in Bleiburg geschehen? Und warum wurde darüber in der Familie noch Jahrzehnte später nicht oder nur in Andeutungen gesprochen? Aus der Perspektive der Nachgeborenen berichtet Ivna Žic von einem historischen Kriegsverbrechen und schreibt gegen eine vereinfachte Lesart von Geschichte und Herkunft an.

Die Lesung zum Nachhören:

Autorin: Ivna Žic
Moderatorin: Dorothee Elmiger

Klara

Buchkinder Basel präsentieren neue Werke

Buchkinder Basel ist eine Schreib- und Buchwerkstatt für Kinder. Durch das Produzieren eines Buches setzen sich Kinder intensiv mit dem Thema Buch, dem Lesen und Schreiben auseinander. Sie entwickeln eigene Geschichten, schreiben sie auf, stellen Bilder her. Das Buch wird dann in der Werkstatt gebunden. An der Präsentation stellen die Kinder ihre Bücher selber vor.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

X-Kids interviewen die Buchkinder Basel:

Birgit Kempker & Esther Hunziker: Meet Thy Spirits

Zeichnungen und Texte überlagern und schichten sich zu neuartigen Konstellationen. Elemente verschieben sich, Figuren beginnen zu sprechen und Texte lösen sich auf. Aus dem Off ertönt die Stimme der Autorin und Künstlerin Birgit Kempker. Zusammen mit der Medienkünstlerin Esther Hunziker entwickelte sie aus dem Fundus ihrer Skizzenbücher das interaktive, multimediale eBook Meet Thy Spirits. Das Konzept dahinter: Innerhalb der jeweiligen Kapitel kann individuell navigiert und dabei Birgit Kempker beim Bilden ihrer Gedanken zugesehen werden. Meet Thy Spirits ist während des gesamten Festivals ausgestellt. Am Samstag um 18.30 Uhr werden Birgit Kempker und Esther Hunziker ihr Projekt kurz vorstellen und anschliessend für einen Austausch vor Ort sein.

Autorin: Birgit Kempker
Medienkünstlerin: Esther Hunziker

Volkshaus

Şeyda Kurt: HASS

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Festsaal des Volkshauses statt.

Im Debüt Radikale Zärtlichkeit (2021) schrieb Şeyda Kurt über eine politische Konzeption von Liebe. Nach der Zärtlichkeit geht es nun weiter mit dem HASS, der gesellschaftlich oft negativ konnotiert ist. Ist er nicht das Gegenteil von Liebe? Oder ist er vielleicht doch das widerständige Werkzeug, das wir brauchen, um eine neue, liebevollere Gesellschaft zu schaffen? Wer darf überhaupt hassen und wem wird dieses Gefühl abgesprochen? Mit Selbstermächtigung und politischer Analyse schreibt Kurt über den kleinen Polizisten, der einem im Ohr sitzt und bestrafen will; über Menschen, die hassen oder gehasst werden. Und darüber, dass wir uns für Gefühle manchmal auch bewusst entscheiden können: sowohl Haters als auch Lovers sind.

Autor*in: Şeyda Kurt
Moderatorin: Hannan Salamat

Volkshaus

Navid Kermani: Das Alphabet bis S

Achtung: Die Veranstaltung findet neu im Unionsaal des Volkshauses statt.

Während sie als Schriftstellerin mit Erfolgen glänzt, kommt ihr Privatleben zunehmend ins Rotieren. Der deutsch-iranische Schriftsteller Navid Kermani führt in seiner Neuerscheinung tagebuchartig durch das Jahr einer Autorin. Der Tod der Mutter, die gescheiterte Ehe und die Fürsorge für Vater und Sohn bringen die Erzählerin an einen Tiefpunkt. Zerrissen zwischen Arbeitswut und Familie, stellt sie ihren Lebensentwurf infrage. Ähnlich einem Mantra hält sie sich in ihrer Trauer an das Alphabet und rezipiert von A bis S Stimmen der Literatur. Dabei denkt sie an diejenigen, deren Abwesenheit sie im Alltag schmerzhaft als Leerstellen spürt.

Die Lesung zum Nachhören:

Autor: Navid Kermani
Moderator: Daniel Schwartz

Volkshaus

Yirgalem Fisseha Mebrahtu: Ich bin am Leben

Jedes Jahr wird am Writers in Prison Day die Aufmerksamkeit auf Schriftsteller*innen gelenkt, die wegen ihrer Arbeit verfolgt oder inhaftiert werden. Die Journalistin, Schriftstellerin und Dichterin Yirgalem Fisseha Mebrahtu ist in Eritrea geboren. Bis zum Verbot des Senders arbeitete sie bei Radio Bana. 2009 wurde sie verhaftet und sass darauf sechs Jahre ohne Anklage und Gerichtsverfahren im Gefängnis. 2018 gelang ihr die Flucht. Seither lebt sie als Stipendiatin des PEN-Programms Writers in Exile in München. Im Lyrikband Ich bin am Leben wurden ihre Gedichte zum ersten Mal ins Deutsche übersetzt. Entstanden sind die meisten der darin enthaltenen Gedichte während und nach ihrer Haft. Sie handeln von Menschenrechten, Gerechtigkeit und der Sehnsucht nach Frieden.

Tigrinya / Englisch / Deutsch

Autorin: Yirgalem Fisseha Mebrahtu
Übersetzer: Joël László
Vorleser: Thomas Sarbacher
Moderatorin: Anita Streule

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Gertrud Leutenegger: Über das Schreiben

«Wer etwas über das prekäre Geschäft des Schreibens wissen will, der lese dieses Buch», meint Michael Krüger in der NZZ zu Gertrud Leuteneggers jüngster Publikation Partita. Tatsächlich offenbaren die kurzen Notate, die oft über mehrere Jahre entstanden sind, viel über ihre Arbeitsweise. Oft sind es Maximen, die sie formuliert, dann wieder kleine Beobachtungen, bisweilen auch Ausrufe des Erstaunens über sich selbst. Mit Partita legt die Autorin eine Poetik vor, so präzise, lebendig und intensiv wie ihre Prosa.

Autorin: Gertrud Leutenegger
Moderator: Bernhard Echte

Jazzcampus

Eva von Redecker: Bleibefreiheit

Freiheit ist in den letzten Jahren zu einem suspekten Begriff geworden, den sich antidemokratische und rechte Kräfte einverleibt haben. Auch scheinen sich Freiheit und uneingeschränkte Mobilität im modernen Denken gegenseitig zu bedingen. Die deutsche Philosophin Eva von Redecker definiert den Begriff neu: Angesichts schwindender Ressourcen muss Freiheit nicht zwingend die Freiheit bedeuten, möglichst weit zu reisen oder viel zu besitzen. Freiheit kann auch heissen, an einem Ort zu leben, an dem wir bleiben können. Dafür muss ein Ort jedoch auch zukünftig bewohnbar sein. Bleibefreiheit entfaltet sich zeitlich und rückt die Erhaltung von Lebensgrundlagen in den Blick, sowie auch diejenigen, die keine Möglichkeit haben, zu bleiben. Bleibefreiheit lässt sich nur gemeinsam herstellen. Und sie wächst, wenn wir sie teilen.

Autorin: Eva von Redecker
Moderatorin: Franziska Schutzbach

Volkshaus

Moshtari Hilal: Hässlichkeit

«Bevor ich den Raum betrete, tritt meine Nase ein», schreibt die Künstlerin und Autorin Moshtari Hilal. Aussehen wollen wie Kim Kardashian und eine Mutter, die sagt «we’re gonna make her nose fine»: Hilal schreibt poetisch über Bilder in unserem Kopf und analysiert politisch die vermeintliche Unschuld der Schönheit. Sie zeigt, wie Vorstellungen des Schönen mit dem Kolonialismus zusammenhängen, wie Reiche immer schöner werden und wie sich die (schönheits)chirurgische Praxis durch den Nationalsozialismus verändert hat. Hässlichkeit könnte als oberflächlich abgetan werden, ginge es dabei nicht um Hass. Hilal beginnt bei sich, checkt Smartphones, besucht haarige Hexen und Beauty-Salons in Kabul und endet am Schluss bei uns Leser*innen, die vielleicht den Kampf gegen verinnerlichte Normen kennen und sich gerne davon befreien würden.

Achtung: Die Veranstaltung wurde von 14 auf 20 Uhr verschoben. Falls Sie aufgrund der neuen Veranstaltungszeit nicht teilnehmen können, können Sie Ihre Tickets an der Festivalkasse vor Ort gegen Tickets für eine andere Veranstaltung eintauschen. Wenn Sie die Tickets lieber rückerstattet haben möchten, schreiben Sie eine Nachricht an info@buchbasel.ch.

Radio X Buchtalk über Hässlichkeit von Moshtari Hilal:

Autorin: Moshtari Hilal
Moderatorin: Hannan Salamat

Jazzcampus

Sarah Elena Müller: Bild ohne Mädchen

Ein Bergdorf in den 1990er-Jahren: Die Eltern sind mehr mit sich selbst als mit ihrem Kind beschäftigt. Nur der Nachbar um die Ecke hat immer Zeit. Anders als zu Hause, darf das Kind bei ihm fernsehen. Die Erwachsenen setzen auf antiautoritäre Erziehung und Selbstverantwortung. Obwohl es viele Freiheiten hat, ist das Kind oft alleine, und etwas scheint mit ihm nicht zu stimmen: Es nässt ins Bett und fantasiert von Engeln. Als junge Frau versucht es schliesslich, die fehlende Geschichte und das Bild vom Mädchen zu finden, das es war. Sarah Elena Müller zeigt in ihrem Romandebüt, wie ein Kindesmissbrauch jahrelang unbemerkt stattfinden kann und wie die Hilf- und Sprachlosigkeit der Erwachsenen Kinder traumatisiert.

Radio X Interview mit Sarah Elena Müller:

Autorin: Sarah Elena Müller
Moderatorin: Annette Hug

Volkshaus

Carolin Emcke: Demokratische Intervention – Eine Lesung gegen den politischen Backlash

Achtung: Mit grossem Bedauern muss Carolin Emcke ihre Teilnahme am BuchBasel absagen. Bereits gekaufte Tickets können an der Festivalkasse im Volkshaus Basel umgetauscht werden. Wenn Sie die Tickets lieber rückerstattet haben möchten, schreiben Sie eine Nachricht an info@buchbasel.ch. Personen, die ihr Ticket beim Kulturhaus Bider & Tanner gekauft haben, können es dort rückerstatten lassen.

Es ist angsteinflössend. Autoritäre, antidemokratische Bewegungen und Regime greifen immer hemmungsloser nach den Rechten und Freiheiten von denen, die etwas anders aussehen, etwas anders glauben, etwas anders lieben als die Norm. Es sind nicht nur die rechtsradikalen, neovölkischen Ränder, sondern längst auch die bürgerliche Mitte. Es braucht Einspruch, es braucht Widerstand, es braucht eine lustvolle, zornige, leidenschaftliche Verteidigung der vielfältigen, lebendigen Demokratie. Carolin Emcke liest aus älteren und jüngeren Texten.

Autorin und Publizistin: Carolin Emcke

Volkshaus

Deborah Levy: Augustblau

Elsa, a famous blue-haired concert pianist, is performing Rachmaninoff on stage in Vienna. Only two minutes into the concerto, however, she stops playing, stands up and walks off stage. What happened? At the peak of her career, Elsa sets off across Europe to find the missing pieces of her shattered identity and «write her own composition». At a flea market in Athens, a young woman buys a pair of mechanical dancing horses she wanted herself, but there are none left. The unknown woman remains a voice in Elsa’s head on her erratic flight from her own prodigious talent and her past. In August Blue, Deborah Levy creates a restive and endearing protagonist who makes up her mind to leave her past life behind, only to resurface and tell her own story.

English

author: Deborah Levy
moderator: Nina Kunz
reader: Nicole Coulibaly

Volkshaus

Pages Magazine 11: Stage So Near So Far

The latest issue of Pages magazine presents various plays and performance texts by Iranian women writers based in Iran or in the Iranian diaspora. The featured authors, Nasim Ahmadpour, Nil (Alista) Aghaee, Naghmeh Manavi, Athena Farrokhzad, Nazanin Sanatkar, Azade Shahmiri, Zahra Mohseni and Naghmeh Samini, place their writing in performative relation to the specific historical and sociopolitical conditions in which they live and work. Whether based on actual personal experience, archives or fiction, in one way or another they all deal with the subject of the stage. They create a contested space of performance that is intrinsically linked to each performer’s body. Artists Nasrin Tabatabai and Babak Afrassiabi, editors of Pages, will be joined by the author Nazanin Sanatkar to present a reading of her play Studying Wavelength of Silence Before Metamorphosis. The play is a performance in the form of a public trial about her silence during a real incident in a hospital where she worked.

The text of Nazanin Sanatkarwill be read by the actor Martha Benedic.

Language: English / Farsi فارسی / Deutsch

artist and editor: Babak Afrassiabi
artist and editor: Nasrin Tabatabai
writer and dramaturge: Nazanin Sanatkar
reader: Martha Benedict

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Narr #39: Lebenslauf

Das Literaturmagazin Narr feiert die Vernissage der aktuellen Ausgabe. Für Narr #39 – Lebenslauf haben die Autor*innen einer Figur hinter einem kuriosen Lebenslauf Geschichten angedichtet und mit dem Curriculum Vitae als unbeachtetem Genre abgerechnet. Seit 2011 publiziert das Narr Stimmen, die anderswo noch nicht gehört werden. Damit bietet es Leser*innen einen Einblick in die Literatur der Zukunft und jungen Schreibenden eine Plattform. Rund 200 Autor*innen haben im Narr publiziert und es zu einem der wichtigsten Schweizer Literaturmagazine gemacht. Im Anschluss gibt es einen Apéro.

Autorin: Kris Altino
Autorin: Anna Horak
Autorin: Katja Zellweger

Sven Regener & Andreas Dorau: Die Frau mit dem Arm

«Musik kann das Gefühl vermitteln, dass das Leben mehr ist als der tägliche Wahnsinn», sagt Sven Regener, Gründer und Sänger der deutschen Band Element of Crime. Als Autor wurde er mit Herr Lehmann (2001) berühmt. In seinem jüngsten Buch Die Frau mit dem Arm taucht er episodenhaft in die spektakuläre Welt von Musiker und Kollege Andreas Dorau ein, der mit Fred vom Jupiter (1981) einen Neue-Deutsche-Welle-Hit landete. Zwischen Humor und Verschrobenheit erzählt Regener aus der Perspektive Doraus vom Wandel der Pop- und Musikindustrie: Ob Videodrehs, ausufernde Projekte, Konzeptalben oder Musicals, immer findet auch das scheinbar Nebensächliche und Skurrile in seiner Kunst einen poetischen Widerhall. Wie etwa ein Flaschenpfand-Stop-Motion-Trickfilm, ein Hypnosekönig oder Die Frau mit dem Arm.

Diese Veranstaltung kann nur als Einzelveranstaltung gebucht werden. Sie ist weder im Festivalpass noch im Tagespass inbegriffen und kostet CHF 35.— / 25.—.
Der Vorverkauf läuft über die Kaserne, Tickets gibt es hier.

Autor und Musiker: Sven Regener
Autor und Musiker: Andreas Dorau

Humbug

Die Geburt Delfis

Zeitschriften sind tot? Es ist ganz anders. Vom Ende eines Mediums wird immer dann gesprochen, wenn seine beste Zeit bevorsteht. Hier und da verkünden Literaturzeitschriften ihr Ende, dann dreht Delfi den Spiess um und gründet eine neue. Ganz in dem Glauben, dass Magazine mit ihrer diskursiven Reaktionsfähigkeit, ihrer Heterogenität der enthaltenen Formen und Gattungen, ihrem Mut, auch Experimentelles zu wagen, nicht für das Publizieren von gestern, sondern für das von morgen stehen, zelebrieren wir Die Geburt Delfis. Drei der Herausgeber*innen, Fatma Aydemir, Enrico Ippolito und Miryam Schellbach, sprechen mit Fatima Moumouni über das Magazin, danach gibt es eine Party mit Sounds des Delfi-DJ-Kollektivs.

Autor und Journalist: Enrico Ippolito
Autorin und Journalistin: Fatma Aydemir
Lektorin und Literaturkritikerin: Miryam Schellbach
Moderatorin: Fatima Moumouni

Dominic Oppliger und Anuk Schmelcher: giftland

Der Schlagzeuger Sämi tourt mit einer Band durch die USA. In einem kleinen Van reisen sie von Utah über Nebraska nach Ohio, nach New York, Pennsylvania und Georgia. Doch statt des ersehnten Gefühls, «on the road» zu sein, wird die Tournee zur schalen Routine. In einer Mischung aus Zürcher und Aargauer Mundart beschreibt Dominic Oppliger, wie Sämi der ewigen Monotonie entflieht und sich entscheidet, rückwärts zu gehen. Sämi spult seine Wahrnehmungs- und Gedankenloops in entgegengesetzte Richtungen, bis sogar die Band rückwärts spielt. Die Lesung wird von der Multiinstrumentalistin, Produzentin und Klangkünstlerin Anuk Schmelcher mit ausdrucksstarker Soundästhetik begleitet.

Autor: Dominic Oppliger
Musikerin: Anuk Schmelcher

Humbug

Das Delfi-Tempelfest

Wäre das Internet ein Tempel, so wären die Memes die Gaben. Wäre der Rave ein Tempel, so fände die Sonntagsmesse pünktlich um 10 Uhr in einer verlassenen Fabrik in Queens statt. Und wenn der Tempel die eigene Wohnung ist? Oder der Körper? Welche Rituale huldigen ihm? Delfi, das Magazin für neue Literatur, ist Tempel und literarisches Ereignis. Delfi ist vitale Lesekultur der kleinen Form. Mit einem rauschenden Fest und sakralen Sounds des Delfi-DJ-Kollektivs aka Fatma Aydemir, Enrico Ippolito und Miryam Schellbach feiern wir Tempel, die erste Ausgabe des Delfi-Magazins.

Sonntag, 19.11.2023

Klara

Taltal Levi: Bravo Avocado!

«Du bist wie ein Avocado-Kern – klein, aber voller Magie», dieses Geheimnis erfährt Ellie von ihrem Papa, als sie sich beschwert, weil sie schneller wachsen möchte. Gemeinsam beschwören sie und ihr Papa die Magie herauf. Eine Geschichte über Zauber in den aller- kleinsten Dingen, übers Grosswerden und über Avocados.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Englisch / Deutsch

Autorin und Illustratorin: Taltal Levi

Klara

Katja Alves: Im Winter, wenn es dunkel ist

Draussen ist es dunkel und kalt. Selma verkriecht sich unter ihrer Bettdecke und ist bereit zum Einschlafen. Doch was ist das für ein Ächzen und Stöhnen? Selma schleicht zum Fenster und entdeckt im Wald drei wilde Gestalten. Furchtlos stellt sie die Wintergeister zur Rede, doch diese bitten das Mädchen nur um Hilfe. Gemeinsam vertreiben sie mit ausgelassenen Tänzen Dunkelheit und Kälte.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin und Illustratorin: Katja Alves

Theater Basel

Schweizer Buchpreis Preisverleihung

Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises!

Lesen, nachdenken, zuhören: In Zeiten der schnellen Tweets und Posts entwickelt die Literatur als stille und langsame Kunstform ihre besondere Kraft. Mit dem Schweizer Buchpreis wird seit 16 Jahren Präsenz und Aufmerksamkeit für herausragende Autor*innen des Landes geschaffen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Ihren Besuch an der Preisverleihung.

Jury:
Sieglinde Geisel (Freie Kritikerin und Schreibcoach)
Laurin Jäggi (Buchhändler, Inhaber Buchhandlung Librium, Baden)
Michael Luisier (Literaturredaktor SRF)
Joanna Nowotny (Literaturwissenschaftlerin, Mitarbeiterin am SLA und freischaffende Journalistin)
Yeboaa Ofosu (Kulturwissenschaftlerin und Literaturexpertin)

Gäste:
Nina Mavis Brunner (Moderatorin)
Nicole Coulibaly (Vorleserin)

Radio X Gewinnerinterview mit Christian Haller:

Die Verleihung zum Nachhören (Radio X):

Klara

Niels Blaesi: ABC Schweiz

Von Alphorn bis Zürich stellt dieses moderne ABC-Buch die Schweiz und ihre Besonderheiten vor. Mit mini-malen, jedoch pointierten grafischen Mitteln werden dabei alle Sinne angesprochen: Da zieht der Fondue-Duft über die Buchseiten oder es rauscht der Rheinfall in den Ohren. Das Buch vermittelt einen unverkrampf-ten Umgang mit Klischees und lädt zu eigenen ABC-Spielereien ein.

In Kooperation mit dem Schweizer Kinder- und Jugendbuchpreis

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autor und Illustrator: Niels Blaesi

Klara

Olesia Sekeresh: Eine wunderliche Geschichte aus den Karpaten ─ Чудернацька карпатська історія

Ein Zauberer aus den Karpaten hat nicht nur zur Aufgabe, es schneien zu lassen, sondern auch, eine Drachin aus dem Schlaf zu wecken. So beginnt das Abenteuer. Sein Bärenfreund interessiert sich für alles und mischt sich ein. Eine Geschichte über Selbstzweifel, magische Kräfte und fantastische Welten.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Ukrainisch / Deutsch

Autorin und Illustratorin: Olesia Sekeresh

Klara

Hassan Zahreddine: Zin – Eine Geschichte aus dem Libanon

Zineddine beginnt als Hilfsjunge in einer Druckerei zu arbeiten. Er kann weder lesen noch schreiben. Schnell lernt Zin, die richtigen Buchstaben im Setzkasten zu suchen, er legt die Walzen bereit, trägt Druckbögen zum Packtisch und steht bald selbst an der Druckpresse. Dabei erlernt er das Alphabet und entziffert jeden Tag neue Wörter.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Arabisch / Deutsch

Autor und Illustrator: Hassan Zahreddine

Volkshaus

Wir – Die Kraft des Kollektiven

Um gegen bestehende Machtverhältnisse und für eine gerechte, ressourcenschonende und solidarische Gesellschaft zu kämpfen, braucht es ein starkes Wir. Auf dem Podium wollen wir über die Kraft des kollektiven Handelns für gesellschaftlichen Wandel sprechen und über die Wichtigkeit des Kollektivs insbesondere für marginalisierte Positionen, unter anderem für queer-feministische und antirassistische Kämpfe. Sind Kollektive als solidarische Gemeinschaften bereits ein Vorgriff auf eine gerechtere Welt? Können wir das Kollektive zusätzlich stärken, indem wir uns verbünden und Bewegungen intersektional verschränken – in Anerkennung dessen, dass wir struktureller Diskriminierung unterschiedlich ausgesetzt sind? Darüber spricht Anisha Imhasly mit der Philosophin Eva von Redecker, der Aktivistin Mona-Lisa Kole und der Geschlechterforscherin Franziska Schutzbach.

Das Podium zum Nachhören:

Ich – Du –Wir? Radio X haben BuchBasel-Autor*innen gefragt! Erkennst Du die Stimmen?

Philosophin: Eva von Redecker
Geschlechterforscherin: Franziska Schutzbach
Aktivistin und Rassismusexpertin: Mona-Lisa Kole
Moderatorin: Anisha Imhasly

Volkshaus

Pirkko Saisio: Das rote Buch der Abschiede

Ende der 1960er-Jahre in Helsinki: Pulsierende Aufbruchstimmung trifft auf rigide Sexualmoral. Mit einem Blick zurück wird episodenhaft von Liebeserfahrungen und Abschieden einer jungen Frau erzählt, die sich auf der Suche nach Selbstbestimmung zwischen kommunistischem Elternhaus, Universität, Theater und geheimen Untergrundbars bewegt. Das künstlerisch-politische Engagement am Theater und die sexuelle Orientierung der Erzählerin kommen sich dabei in die Quere, denn Homosexualität gilt als kriminell und krank. Auch für die revolutionäre Bewegung ist sie «nicht genug rot.» Das rote Buch der Abschiede ist vor über zwanzig Jahren als Teil einer autofiktionalen Trilogie von der Schriftstellerin, Regisseurin und Schauspielerin Pirkko Saisio geschrieben worden und gilt heute als literarische Neuentdeckung.

Finnisch / Deutsch

Autorin: Pirkko Saisio
Moderatorin: Verena Stössinger
Übersetzerin: Susanna Parikka-Hug
Vorleser: Thomas Sarbacher

Volkshaus

Alice Hasters: Identitätskrise

Nach ihrer pointierten Rassismuskritik in Was weisse Menschen nicht über Rassismus hören wollen (2019) lotet die Journalistin und Autorin Alice Hasters in ihrem neuen Buch das Potenzial des Zweifelns aus – und attestiert unserer Gesellschaft eine ausgewachsene Identitätskrise. Systeme, die Sicherheit, Zukunft und Gerechtigkeit versprachen, scheinen zu versagen. Stattdessen gibt es Zweifel und Verunsicherung. Identitätskrisen haben keinen guten Ruf, denn sie sind anstrengend für alle Beteiligten. Doch sie sind notwendig – denn nur so können sich Menschen und Gesellschaften weiterentwickeln. Hasters stellt sich den Ängsten der Gegenwart und bietet einen Ausblick, der zugleich ein persönlicher Einblick ist.

Radio X Interview mit Alice Hasters:

Autorin: Alice Hasters
Moderatorin: Ana Sobral

Volkshaus

Katia Sophia Ditzler: In der Hölle sind die Flammen türkis

In der Hölle sind die Flammen türkis ist ein begehbares Gedicht in einer virtuellen Realität. Die Betrachter*innen dieser VR finden sich zunächst in einer idyllischen Landschaft wieder. Doch der erste Eindruck ist trügerisch. Zunehmend entpuppt sich diese Welt als grotesk und albtraumhaft: Diffuse Klänge finden sich neben Textfetzen, Ruinen und unheimlichen Wesen. Aus verfremdeten Alltagsobjekten und Audioaufnahmen von realen Orten in Deutschland und der Schweiz hat die Künstlerin Katia Sophia Ditzler ein Gesamtkunstwerk geschaffen, das Text, Bild und Sound miteinander verwebt. Am Festival-Sonntag können Besucher*innen mit der VR-Brille in dieses multimediale Erlebnis eintauchen.

Da es sich um Einzelbegehungen handelt, kann es zu Wartezeiten kommen.

Autorin und Medienkünstlerin: Katia Sophia Ditzler

Klara

Anete Melece: Der stibitzte Schlaf

Wer vor dem Einschlafen ein Buch liest, schläft einfacher ein. Das weiss auch Stella. Aber sie ist nach neun Büchern noch immer nicht müde! Bei der Hotline des Schlaf-Lieferservices heisst es, ihr Schlaf sei längst geliefert worden. Wurde er gestohlen? Die beiden Detektive Nilpferd und Flamingo sowie ihr Freund Bobby nehmen die Ermittlungen auf.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autorin: Anete Melece

Klara

Lorenz Paulis Erzähltheater: Grosse Geschichten für kleine Ohren

Lorenz Pauli erzählt, was das Zeug hält: Die Geschichte vom Dachs mit seinen lieben Dingen. Oder die Sache mit der Entschuldigung. Vielleicht zeichnet Pauli auch live eine Geschichte? Vorausgesetzt, er wird dabei nicht von seinem Bären gestört. Vielleicht frisst der Bär auch die Dachsgeschichte, den Filzstift und den Erzähler? Ein bärenstarkes Erlebnis für Menschen ab 5 Jahren und ihre Erwachsenen.

Für diese Veranstaltung braucht es keine Anmeldung.

Autor und Illustrator: Lorenz Pauli

Volkshaus

Quinn Slobodian: Crack-Up Capitalism

A nation is not a coherent economic whole, but a hotchpotch of all sorts of different legal spaces and zones, including «city-states, havens, enclaves, free ports, high-tech parks, duty-free districts and innovation hubs». Canadian historian Quinn Slobodian provides a sophisticated introduction to traditional neoliberal thought and its utopias. He asks how capitalism works without democracy and describes how free-market radicals are trying to carve the world up into «micronations» and «private cities». Some super-rich simply buy governments, for example. Or they exploit existing autocratic structures to circumvent the welfare state in special economic zones governed by separate laws that undermine democracy and political freedom.

Listen to the reading:

English

author: Quinn Slobodian
moderator: Stefanie Knoll

Volkshaus

Réseau des Autrices: Hôtel des Autrices

L’Hôtel des Autrices est un programme de résidence virtuel, une plateforme littéraire expérimentale et un lieu de réflexion créatif pour autrices. À travers leurs contributions, plus de 30 autrices oeuvrent à créer des espaces pour les femmes et à les visibiliser de manière innovante : chaque texte produit est un matériau pour l’élaboration d’un espace mental partagé, qui en tant qu’hôtel virtuel est en constante réinvention. Derrière les portes, les fenêtres, les hyperliens et les échelles de piscine s’ouvrent des chambres et des couloirs et autant d’itinéraires de lecture individuels. Pour BuchBasel, le Réseau des Autrices propose un format présentant des formes d’écriture collective contemporaines.

directrice artistique: Delphine de Stoutz
autrice: Ann Gaspe
autrice: Maud Marique
autrice: Sarah-Louise Pelletier-Morin

Volkshaus

Daniel Kehlmann: Lichtspiel

Daniel Kehlmanns neuer Roman Lichtspiel ist dem österreichischen Filmregisseur Georg Wilhelm Pabst (1885–1967) gewidmet. Pabst flieht während der Machtergreifung der Nazis nach Hollywood, wo er plötzlich nicht mehr zu den Grössten des Kinos zählt. Ernüchtert kehrt er zurück und kann mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs Österreich nicht mehr verlassen. Kaum zurück, möchte ihn der Propagandaminister in Berlin für seine Zwecke instrumentalisieren. Kann sich Pabst den verheerenden Verstrickungen entziehen? Daniel Kehlmann entwirft ein historisches Panorama, wobei die beschriebenen Persönlichkeiten ein überzeugendes Eigenleben entwickeln.

Autor: Daniel Kehlmann
Moderator: Thomas Strässle

Theater Garage

Mina Hava: Für Seka

«Man lagerte das Leben in Kisten ein und verstaute es in Schränken (…) und hielt an den Worten fest, die einen noch nicht betrogen hatten.» In ihrem Debütroman nähert sich Mina Hava dem Bosnienkrieg und schreibt in existenzieller Dringlichkeit gegen das Vergessen an. Sie verdichtet historisches Material und vermischt literarische und wissenschaftliche Zitate mit Persönlichem. Mit Seka hat sie eine autofiktionale Erzählerin geschaffen, die versucht, die Geschichte ihrer zerbrochenen Familie zu rekonstruieren. Dabei stösst diese auf das Gefangenenlager in Omarska und einen Brief, der sie weiter nach Den Haag und durch die Schweiz führt. Nach und nach fügen sich die Archivfunde und Erinnerungsfragmente zu einer Erzählung, wodurch die Geschichte des Zerfalls Jugoslawiens zu ihrer eigenen wird.

Die Platzzahl ist beschränkt. Bitte reservieren Sie einen Platz unter sofalesungen.ch.

Radio X Interview mit Mina Hava:

Autorin: Mina Hava
Moderatorin: Maya Olah

Volkshaus

Olga Tokarczuk: Empusion

Am Vorabend des Ersten Weltkriegs: Lungenkranke aus ganz Europa suchen an einem Kurort in den schlesischen Bergen nach Heilung, so auch ein junger Ingenieurstudent. Er trifft im Sanatorium auf eine misogyne Männerrunde. Gemeinsam wird beim Dinner über Kultur, Krieg und die Welt diskutiert, um immer wieder bei der sogenannten «Frauenfrage» zu enden. Das Setting des neuen Romans der Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk erinnert bewusst an den Zauberberg (1924) von Thomas Mann und erzählt zugleich die Geschichte radikal anders: Nicht nur die mythischen Angstgöttinnen, die Empusen, tragen dazu bei, sondern auch die humorvoll-groteske Erzählweise. Aus dem Polnischen übersetzt von Lisa Palmers und Lothar Quinkenstein.

Diese Veranstaltung kann nur als Einzelveranstaltung gebucht werden. Sie ist weder im Festivalpass noch im Tagespass inbegriffen und kostet CHF 35.— / 25.—.

Polnisch / Deutsch

Autorin: Olga Tokarczuk
Moderatorin: Isabelle Vonlanthen
Übersetzerin: Renata Makarska
Vorleser: Thomas Sarbacher

Volkshaus

Sebastian Fitzek: Die Einladung

Seit 2006 schreibt Sebastian Fitzek Psychothriller, die allesamt zu Bestsellern wurden. Sein neuestes Buch führt in die winterlichen Alpen: In Vorfreude auf ein verlängertes Wochenende folgt Marla Lindberg der Einladung zu einem Klassentreffen. Bei ihrer Ankunft in dem verschneiten Berghotel sind alle Zimmer bezogen, benutztes Geschirr steht auf dem Esstisch, der Kamin flackert, aber niemand ist da. Sie ist alleine mit dem pfeifenden Husten draussen im Schnee und ihrer Erinnerung an den Psychopathen, der sie damals in eine Falle gelockt hat. Alles ist unheimlich und unerklärlich. Kann sie ihrem Gefühl trauen? Sie weiss, ihr Gehirn spielt ihr in Extremsituationen Streiche, da sie gesichtsblind ist.

Die Lesung zum Nachhören:

Dienstag, 21.11.2023

Deborah Feldman: Judenfetisch

Mit Judenfetisch schliesst die deutsch-amerikanische Autorin Deborah Feldman (Unorthodox, 2012) den Kreis, der mit ihrem Ausbruch aus der streng religiösen Satmarer-Gemeinde in Williamsburg (New York City) begonnen hat. In ihrer Wahlheimat Berlin schiebt es sie wieder zu ihrem Jüdischsein zurück und sie setzt sich mit ihrem kulturellen Erbe auseinander. Das Buch ist ein Plädoyer für mehr Gemeinsamkeit über Grenzen hinweg – und eine Ermutigung an alle jene, die sich aus der Falle von Gruppenzwängen befreien wollen, um ihre Identität frei und selbstbestimmt zu definieren.

Adresse
Kantonsbibliothek Baselland, Emma Herwegh-Platz 4, 4410 Liestal

Adresse
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig. Es wird empfohlen rechtzeitig zur Türöffnung am Veranstaltungsort zu sein.

Autorin: Deborah Feldman
Moderatorin: Marcy Goldberg

2022

Freitag, 18.11.2022

Literaturhaus

Workshop mit Matías Acosta

Um den Anfang einer grossen Freundschaft geht es im Bilderbuch Die Sommergäste / Las visitas del verano (Baobab Books, 2021). Wie könnte diese Geschichte weitergehen? Matías Acosta zeigt, wie man eine Bildseite komponiert. Die Kinder probieren das mit Wasserfarben und Farbstiften gleich selbst aus und gestalten ein eigenes Bild.

Sprache: Deutsch / Spanisch
Freier Eintritt

Manor

Schaufenster­lesungen in der Greifengasse

Zur literarischen Einstimmung auf das Festival lesen am Freitag 18. November ab 16 Uhr Festivalautor*innen im Manor Schaufenster.

Es lesen:
16 Uhr Lidija Burčak: Nöd us Zucker
16.20 Uhr Benjamin von Wyl: In einer einzigen Welt
16.40 Uhr Wolfgang Bortlik: Basler Gleichstand
17 Uhr Sandra Hughes: Tessiner Verderben
17.20 Uhr Tomer Gardi: Eine runde Sache

Freier Eintritt

Volkshaus

Texte von Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil aus der Schreibwerkstatt mit Annina und Josia Haab

Unter der Leitung von Annina und Josia Haab schreiben Schüler*innen des Gymnasiums Oberwil in der Woche vor der BuchBasel Texte, die sie am Festival vorstellen werden. Die Veranstaltung wird unterstützt von kulturelles.bl und ist eine Kooperation des Gymnasiums Oberwil mit der BuchBasel und dem Literaturhaus Basel.

Freier Eintritt

Volkshaus

Eröffnungs-Feier 2022

Sibylle Berg eröffnet das Festival mit einer exklusiven Begrüssungsrede und schaut auf eine Welt am Abgrund. Die vielfach ausgezeichnete Autorin von 16 Büchern gilt als eine der renommiertesten Dramatiker*innen im deutschsprachigen Raum. Ihre Romane sind voller schneller Schnitte, Szenenwechsel und starken Bildern. Die scharfe und pointierte Beobachterin schreibt punktgenau zwischen Ironie und bitterem Ernst und empfiehlt «die verbleibende Zeit langsam zu geniessen».

Musikalisch begleitet wird die Eröffnung vom Duo Elfrid the third & Ivan Eyes. Der*die Dichter*in und Rapper*in Norwin Tharayil und der Sound Artist Jascha Dormann changieren mühelos zwischen Spoken Word, Rap und Gesang. Die Wörter von Elfrid treten mit dem filmischen Sound von Ivan in einen Dialog und schaffen zusammen ein komplexes Werk, dem es nie an Emotionalität fehlt. Mit Kurz-Lesungen aus ihren neuen Romanen stimmen Sie Juri Andruchowytsch und Senthuran Varatharajah auf die Literaturtage ein. Mit Klaus Merz sprechen wir über seine Virtual Reality-Lesung LOS, den wir ebenfalls am Festival gezeigt wird.

Im Anschluss gibt es einen Apéro, zu dem wir Sie herzlich einladen.


Happy Festival!

Radio X Talk zu Sibylle Bergs RCE:

Literaturhaus

Buchkinder Basel präsentieren neue Werke

Buchkinder Basel ist eine Schreib- und Buchwerkstatt für Kinder. Durch das Produzieren eines Buches identifizieren sich Kinder intensiv mit dem Thema Buch, dem Lesen und Schreiben. Sie entwickeln eine Geschichte, schreiben sie auf, stellen ihre eigenen Bilder her, setzen oder layouten den Text, drucken Text und Bild. An der Präsentation stellen die Kinder ihre Bücher selbst vor.

Freier Eintritt

43. Slam Basel

Es ist wieder Zeit für Poesie im Sommercasino Basel! In der Villa treffen sich alle zwei Monate Slammende aus dem deutschsprachigen Raum, um den besten Text des Abends mit einer Flasche "Whiskey" auszuzeichnen. Das Publikum entscheidet wie immer, wer die Flasche "Whiskey" öffnen und den ersten Schluck geniessen darf.

Du schreibst auch Texte? Für jeden SLAM Basel gibt es nebst dem gestandenen Line-Up zwei Open-List-Plätze für alle offen, die spontan auf die Bühne möchten!

Adresse: Sommercasino Basel, Münchensteinerstrasse 1, 4052 Basel

Slamer*innen: Jule Weber, Jan Cönig, Remo Rickenbacher, Moet Liechti, Annika Biedermann, Andreas Kessler, Jenn Unfug, Caro Knaack, Gina Walter (Moderation)

Senthuran Varatharajah: Rot (Hunger)

Rot (Hunger) (S. Fischer Verlage, 2022) verbindet zwei Erzählkreise, zwei «Liebesgeschichten». Da sind einerseits zwei Männer: Der eine möchte einen Menschen essen, der andere will aufgegessen werden. Diese Geschichte ist an den Fall des Kannibalen von Rotenburg angelehnt und Senthuran Varatharajah arbeitet mit Material aus den Mail- und Chatverläufen der beiden. Auf der anderen Seite steht die Trennung zweier Figuren, von denen eine mit dem Autor den Namen teilt. Die Erzählungen verbindet die Suche nach einer Sprache der Liebe, die immer auch eine Sprache der Gewalt ist. Für seinen Debütroman Vor der Zunahme der Zeichen (S. Fischer Verlage, 2016) hat Varatharajah verschiedene Preise gewonnen, darunter den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis.

Volkshaus

Shelly Kupferberg: Isidor

Shelly Kupferberg zeichnet in ihrem Debüt Isidor – Ein jüdisches Leben (Diogenes, 2022) nicht nur ein Stück jüdische Geschichte nach, sondern auch die ihrer Familie: das Leben ihres Urgrossonkels Isidor als ein schillerndes, tragisches und komisches Repertoire an Erzählungen. Irgendwann ist er Opernfreund und Multimillionär, aber was geschah davor? Was sind die Szenen und Arien seines Lebens? Und was bleibt von einem Menschen übrig, wenn er tot ist? Anhand von Briefen, Dokumenten und Fotos skizziert Kupferberg die Geschichte Isidors und jener Menschen, die mit ihm gemeinsam durchs Leben gingen. Es ist die Geschichte eines Mannes, der sich lange Zeit unantastbar fühlte; vom grauen Alltag und von Nationalsozialist*innen. Berührend gibt die Autorin dieser Perspektive jene Eigenständigkeit, die ihr zusteht.

Autorin: Shelly Kupferberg
Moderation: Christoph Keller

Jenny Hval: Perlenbrauerei

Die norwegische Autorin Jenny Hval ist auch Journalistin, Performance-Künstlerin und erfolgreiche Musikerin. Ihr neuer Roman Perlenbrauerei (März Verlag, 2022) ist so vielseitig wie ihre experimentelle Musik: In Aybourne, einer imaginären und nebligen Stadt in Australien, macht die Protagonistin Jo ihr Austauschsemester. Sie zieht zu der etwas älteren Carral in eine stillgelegte Fabrikhalle, die Perlenbrauerei, und fängt mit ihr eine Beziehung an. Ihr biologisches Interesse, das insbesondere bei den Pilzen liegt, richtet sie vor allem auf sich selbst und ihre Umwelt: Bald weiss sie nicht mehr, wo ihr Körper aufhört und wo der andere anfängt. Hval findet auch in ihrer Prosa einen eigenen Stil, der immer wieder von surreal anmutenden Episoden durchzogen ist.

Autorin: Jenny Hval
Moderation: Anaïs Steiner

Volkshaus

Tsitsi Dangarembga: Verleugnen

Tsitsi Dangarembga, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2021, ist eine der grossen Stimmen Simbabwes: Ihr Roman Überleben (Orlanda, 2021) stand 2020 auf der Shortlist für den Booker Prize. Nun erscheint als letzter der Tambudzai-Trilogie der zweite Teil auf Deutsch. In Verleugnen (Orlando, 2022) knüpft sie an die Geschichte der Protagonistin an: Tambu ist am College, das eine kolonial-christlich geprägte Missionsschule ist. Mit Bestnoten und dem Verleugnen ihrer Schwarzen Identität kämpft sie um eine Anerkennung, die ihr nicht zugestanden wird. Dangarembga erzählt «vom Schwarzsein in einer viel zu weissen Welt, auch wenn hier (…) die weisse Welt tatsächlich in Afrika liegt» (The Guardian), und von einer jungen Frau, die in diesem Spannungsfeld versucht, erwachsen zu werden.

Sprache: Deutsch/Englisch

Radio X Interview mit Tsitsi Dangarembga:

Autorin: Tsitsi Dangarembga
Moderation: Ana Sobral
Lesung: Nicole Coulibaly

Erwin Messmer: Passirrt isch passirrt

In kräftiger St. Galler Mundart erkundet der in Bern lebende Autor Erwin Messmer in seinen Gedichten (Der gesunde Menschenversand, 2022), wie wir Zeit erfahren: als Beglückung und Bekümmernis, im Vergehen und Wiederkehren, im Erinnern und Erwarten. Seine Mundart klingt bald derb, bald zart, bald deftig, bald verhalten, bald eckig, bald beschwingt. In Poesie, Prosa und szenischer Darstellung erzählen die Texte Gereimtes und Ungereimtes aus allen Lebensabschnitten, von der frühen Kindheit bis ins hohe Alter und in den Tod. Mit Ironie und Gelassenheit beweist Erwin Messmer einen Humor, der darin besteht, dass man trotzdem lacht, lebt und liebt.

Autor: Erwin Messmer
Moderation: Martin Zingg

Volkshaus

Sibylle Berg: RCE
mit musikalischer Begleitung von WAS DAS?

Wenn sich etwas ändern soll, dann braucht es manchmal einen Weltuntergang. Also macht sich ein weltumspannendes Kollektiv daran, den Kapitalismus zu hacken. Die Nerds wollen den Feind mit seinen eigenen Waffen schlagen: mit subversiven Smartphone Games, umstürzlerischen Fernsehserien und irrsinnigen Bankentransaktionen. Es ist ein Fünfjahresplan zur Zerstörung der Bad Boys aus der Tech- und Unterhaltungsbranche und der Milliardäre aus der Überwachungsindustrie. RCE (Kiepenheuer & Witsch, 2022), das Akronym für «Remote Code Execution», ist nach GRM der zweite Teil von Sibylle Bergs Trilogie zu einer kaputten Welt.

Am Festival tritt Sibylle Berg zusammen mit der siebenköpfigen Basler Rapgruppe WAS DAS? auf. Mit zeitgenössischen Beats und politischen Aussagen zeigen sie, dass Rap längst nicht mehr Kopfnicken und Bro Battle sein muss.

Radio X Talk zu Sibylle Bergs RCE:

Autor*in: Sibylle Berg
Band: WAS DAS?
Moderation: Yves Kugelmann

Kaserne

Cruise Ship Misery

«Schweigen, bis Gaumen und Zunge verkleben, die Mundhöhle fermentiert» – Milena Krstic und Sarah Elena Müller verarbeiten als Mundart-Pop-Duo des Grauens die Feindseligkeiten des menschlichen Alltags performativ und erklären das Unbehagen zur Party. Müllers auf Hochdeutsch geschriebenen Texte beschäftigen sich mit Nebenschauplätzen des Justizvollzugs und den Gefühlen des Ausgeliefertseins in der Maschinerie des Verwaltungsapparates. Diese Geschichten übersetzen sie gemeinsam fast eins zu eins ins Berndeutsche. Krstic unterstützt die kryptischen Tracks durch ihren Ausdruck. Mal singt sie glasklar, mal setzt sie auf Sprechgesang. Heraus kommt dabei synthiegestützter Spoken-Word-Wave-Pop mit mitreissenden Beats, der uns auf eine Rundfahrt durch die Missverständnisse der Gegenwart nimmt.

Musiker*innen: Cruise Ship Misery

Samstag, 19.11.2022

Volkshaus

Indranjan Banerjee & Ralph Tharayil: measurings with mercury / quecksilbermessungen

In measurings with mercury/quecksilbermessungen gehen der indische Autor und Kurator Indranjan Banerjee und der Schweizer Autor Ralph Tharayil den unterschiedlichen Aggregatszuständen des menschlichen Körpers und seinen Verflechtungen mit Architekturen, Atmosphären und Interfaces nach. Als Ausgangspunkt dienen dafür die kataklysmischen Kräfte, die die Maladie suisse – das Heimweh produzieren kann und die den Körper als sensorisches Messwerkzeug hervortreten lassen: als Mittler der Affekte, als Mass für ein mögliches Zuhause. In einer Mixed-Media-Lesung verweben die Autoren Text, Körper und Bild zu einem Dialog über Verletzlichkeit und Situiertheit.

Autor: Ralph Tharayil
Autor und Kurator: Indranjan Banerjee

Volkshaus

Die Ukraine und Europa: Vergangenheit und Zukunft eines komplexen Verhältnisses

Die Geschichte der Ukraine zwischen West und Ost ist wechselvoll und blutig. Grossmächte wie Russland, das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, Polen und die Sowjetunion setzten ihre Machtansprüche immer wieder mit Gewalt durch. Wie haben diese Ereignisse das Land geprägt? Welchen Platz nahm und nimmt die Ukraine in Europa ein? Seit zwanzig Jahren äussert das Land die Absicht, der Europäischen Union beizutreten. Brüssel verwies jedoch auf die Notwendigkeit innenpolitischer Reformen. Mit dem Beginn des russischen Angriffskriegs wurde die enge Anbindung an Europa als dringlich angesehen und die Ukraine ist mittlerweile EU-Beitrittskandidatin. Wie sind die Zukunftsaussichten, wenn der Krieg vorbei sein wird? Welche strukturellen und politischen Herausforderungen erwarten das Land und Europa?

Der Talk zum Nachhören (Radio X):

Autor: Juri Andruchowytsch
Historikerin: Olha Martynyuk
Historiker: Frithjof Benjamin Schenk
Moderation: Judith Huber

Volkshaus

Thomas Röthlisberger: Steine zählen

Ein nordisches Drama entfaltet sich um Matti, der allein, nur mit Hund, Gewehr und Schnapsflasche, in seiner Bauernkate in Südfinnland zurückbleibt; um Märta, seine Frau, die ihn nach vierzig Jahren verlassen hat, und um Olli, den Sohn, der seinen Platz im Leben nicht gefunden hat und immer in Geldnöten steckt. Eines Tages findet der lokale Polizeibeamte Matti vor dem Haus in einer Blutlache liegend. Steine zählen (edition bücherlese, 2022) beinhaltet alle Ingredienzien eines guten Krimis und entwickelt sich zu einem tiefgründigen Roman um Lebenslügen und Verstrickungen.

Radio X Interview mit Thomas Röthlisberger:

Volkshaus

Klaus Merz & Sandro Zollinger: LOS

Auf seiner Suche nach Halt bricht Peter Thaler zu einer Wanderung in die Berge auf. Er wird nicht mehr zurückkehren. Beruhend auf einer wahren Begebenheit erzählt Klaus Merz in LOS (Haymon Verlag, 2005) vom Abschiednehmen, dem alltäglichen und dem endgültigen. Der Filmemacher Sandro Zollinger hat ausgehend von dieser Geschichte eine neue virtuelle Welt geschaffen. Aus der Erzählung LOS wurde eine Symbiose aus Literatur und Virtual Reality. Es erwartet Sie eine literarische Erfahrung, irgendwo zwischen Lesung, Kino und Zukunft. Wo: vor dem Unionsaal im Volkshaus.

Vorführungen starten jeweils um:

11 Uhr
12 Uhr
13 Uhr
14 Uhr
15 Uhr
16 Uhr


Freier Eintritt

Radio X Interview mit Sandro Zollinger:

Autor: Klaus Merz
Filmemacher: Sandro Zollinger

Lektorat Literatur

Schreiben Sie? Möchten Sie auf einen Ihrer Texte eine hilfreiche, weiterführende Rückmeldung bekommen? Am «Schreibtisch» von Lektorat Literatur können Sie Ihren Text (max. 2 Seiten) abgeben und später mit einem*r professionellen Lektor*in über dessen Qualitäten, Möglichkeiten oder Probleme sprechen. Und für die Rückmeldung bezahlen Sie, was sie Ihnen wert ist.

Freier Eintritt

Radio X

Seit der zweiten Ausgabe des Literaturfestivals ist das nichtkommerzielle Radio X mit uns vor Ort und wird zum Festivalradio. Zu empfangen sind die Mitschnitte und Interviews auf 94,5 MHz sowie via Livestream auf www.radiox.ch und www.buchbasel.ch.

Festivalradio: Radio X

Volkshaus

Sprache entgrenzen

In der Gegenwartsliteratur gibt es immer mehr poetische und formale Entgrenzungen: Syntax und Grammatik bestimmen nicht mehr als einzige Parameter das Zusammenspiel von Buchstaben und Sätzen und das spielerische Aufbrechen von Sprachgrenzen ist längst Teil einer vielstimmigen und vielsprachigen «Deutschen Literatur». Wie kann Sprache und Literatur anders gedacht werden? Wie können Wörter zugunsten eines grösseren Bedeutungsraums benutzt, verformt und übersetzt werden? Senthuran Varatharajah zerschneidet in Rot (Hunger) die Wörter, lässt Trennstriche weg und verstümmelt Zeilen. Svenja Viola Bungarten schreibt von Anfang an vielstimmig; nämlich in Kollektiven. Und Tomer Gardi veröffentlicht seine Romane in «Broken German», in dem Artikel frei verwendet werden, Präpositionen fehlen und es Rechtschreibfehler bis ins gedruckte Buch schaffen. Mit der Literaturwissenschaftlerin Christine Lötscher diskutieren sie über das Entgrenzen von Sprache.

Radio X Interview mit Svenja Viola Bungarten:

Volkshaus

Gespräch mit Wagdy El Komy: Writers in Prison Day

Jedes Jahr wird am Day of the Imprisoned Writer die Aufmerksamkeit auf Schriftsteller*innen gelenkt, die für ihre Arbeit verfolgt oder inhaftiert werden. Der Autor Wagdy El Komy kommt aus Ägypten und beschreibt seit dem Arabischen Frühling die repressiven postrevolutionären Umstände im Land. Deshalb hat ihn das DeutschSchweizer PEN-Zentrum eingeladen. Zurzeit lebt er in der Schweiz, wo er auch schon mehrfach Stipendien erhielt. El Komys Romane spielen in der Unterwelt von Kairo, erzählen von der Auflösung der ägyptischen Mittelschicht und der Widersprüchlichkeit der immer quälenderen Alltagssorgen. Mit seinem Hang zum Absurden stellt sich El Komy in eine Kontinuität mit den ägyptischen Klassikern des 20. Jahrhunderts.

Sprache: Deutsch/Arabisch

Autor: Wagdy El Komy
Moderation: Anita Streule
Lesung: Thomas Sarbacher
Übersetzung: Urs Gösken

Volkshaus

Simon Froehling: Dürrst

Simon Froehlings zweiter Roman Dürrst (bilgerverlag, 2022) führt uns nach Athen, Kairo, Berlin und Zürich und öffnet den Blick in die Lebensrealität eines homosexuellen Mannes, der zwischen Dating- und Künstlerszene seinen Weg sucht und immer wieder mit den Abgründen seiner bipolaren Erkrankung konfrontiert ist. Konsequent in der zweiten Person erzählt, hält das Buch Leser*innen auf Distanz und geht doch unter die Haut. So schonungslos die Schilderungen sind, so kunstvoll verbinden sich die Zeitebenen zu einer Lektüre von ungewöhnlicher Intensität.

Radio X Interview mit Simon Froehling:

Autor: Simon Froehling
Moderation: Hubert Thüring

Urs Mannhart: Lentille. Aus dem Leben einer Kuh

Lentille ist die jüngste Kuh ihrer Herde auf einem Bauernhof in der Westschweiz, sie ist athletisch und wach. Nachdem sie ihr Kalb tot gebärt, fragt sich der Autor Urs Mannhart, ob sie deswegen Schmerz verspürt und wie sie psychisch mit diesem Verlust umgeht. In Lentille. Aus dem Leben einer Kuh (Matthes & Seitz Berlin, 2022) anthropomorphisiert Mannhart das Tier, eröffnet damit neue philosophische Räume und hinterfragt die vermeintlich klare Grenze zwischen Mensch und Tier. Was passiert, wenn wir Tieren Emotionalität und Persönlichkeit zugestehen? Inwiefern sollte das unser Denken über sie beeinflussen? Lentille ist mehr als ein Rätisches Grauvieh auf einer Weide, sie ist die Chance, Tier- und Menschsein neu zu begreifen.

Autor: Urs Mannhart
Moderation: Daniel Puntas Bernet

Beat Ringger: Risiken und Nebenwirkungen der Pharmaindustrie

Zwei Dutzend grosse Konzerne, unter ihnen Roche und Novartis, beherrschen die globale Pharmaindustrie. Sie entscheiden darüber, welche neuen Wirkstoffe bis zur Marktreife entwickelt werden und welche nicht. Massgeblich sind dabei die Gewinnaussichten. In seinem neuen Buch Pharma fürs Volk. Risiken und Nebenwirkungen der Pharmaindustrie (Rotpunktverlag, 2022) entwirft Beat Ringger, vormaliger Geschäftsführer des Thinktanks Denknetz, eine Gesundheitsversorgung im Dienste der Menschen. Die Politik muss Transparenz und Kooperation durchsetzen, ebenso Preise auf Basis der effektiven Kosten. Was mit öffentlichen Geldern entwickelt wird, soll mit offenen Patenten für die Gesellschaft gesichert werden.

Autor: Beat Ringger
Moderation: Marco Geissbühler

Klara

Tito Moccia: Astor

Ein bärtiger Herr kauft in einer Wunderkammer eine Muschel. Als er sie an sein Ohr hält, beschliesst er, sich auf eine Reise durch die Ozeane zu begeben: von der Arktis bis zur Antarktis, von der Tiefsee bis zu den Tropen. Auf diesem Abenteuer begegnet er Organismen aller Art: Thunfischen, Pottwalen, Hummern, Quallen und dem geheimnisvollen König der Heringe. Entkommt er auch dem Riesenkalmar und dem Seeungeheuer?

Freier Eintritt

Autor: Tito Moccia

Seraina Sattler & Anna Six: Anders aufgewachsen – 11 Kindheiten im Porträt

Die ersten Jahre prägen uns. Aber wie? In Anders aufgewachsen (Christoph Merian Verlag, 2022) erzählen elf Menschen, geboren zwischen 1944 und 1998, von ihrer Kindheit und wie sie wurden, wer sie sind. Zum Beispiel Peter, der mit zwei Müttern aufgewachsen ist. Oder Lilian aus El Salvador, die ihre Eltern im Guerillakrieg verlor und mit acht in die Schweiz kam. Katharina, deren Vater Priester ist. Samira, die ihre Mutter bis zu deren Tod pflegte. Cornelia, die an einer seltenen Erbkrankheit leidet. Lesung und Gespräch mit den Autorinnen Seraina Sattler und Anna Six.

Autorin: Seraina Sattler
Autorin: Anna Six

Volkshaus

Potenzial Digital: Form

Ein Text, der atmet. Ein begehbarer Roman. Ein Endless-Scroll-Poem. Eine multimediale Collage. Die Poesie der Suchmaschinen, der Codes und der Pixel ist potenziell unendlich. Im Magazin &shy; denkt Katharina Nejdl digitales Publizieren neu und Jasmin Meerhoff schreibt und erforscht Techno-Poesie und computergestützte Literatur. Gemeinsam diskutieren sie über zeitgenössische Konzepte von Literaturpräsentation und das Potenzial des Digitalen.

Grafik Design und Development: Katharina Nejdl
Medienwissenschaftlerin und Autorin: Jasmin Meerhoff
Moderation: Chris Möller

Volkshaus

Mohamed Amjahid: Let’s Talk About Sex, Habibi

Da, wo Orientalismus, Sexualisierung und Fetischisierung aufeinandertreffen und sich gegenseitig bestärken, setzt Mohamed Amjahids Let’s Talk About Sex, Habibi (Piper, 2022) an. Berührend, ehrlich, intim und deutlich zeigt er auf, wie viele Menschen aus einer westlichen Perspektive stereotypisiert werden. Tausendundeine Nacht okay, aber wie rassistisch ist der europäische Umgang damit? Orgien am Fusse des Atlasgebirges, Liebeszauber und Salafisten, die gegen ihre Überzeugungen überteuerte Kondome verkaufen, aber auch toxische Männlichkeit, religiöser Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt: Amjahid macht die Diversität und die Konflikte der Schlafzimmer Nordafrikas zum Inhalt seines Buches und stösst das Othering mehr und mehr von der Bettkante, bis es auf den Boden knallt und Habib(t)i nicht mehr neben ihm liegt.

Radio X Interview mit Mohamed Amjahid:

Autor: Mohamed Amjahid
Moderation: Hannan Salamat

Volkshaus

Lioba Happel: POMMFRITZ aus der Hölle

Aus dem Gefängnis heraus schreibt Fritz 23 Briefe über seine Kindheit. Er schreibt an den «Vatter», den er als Kind nur einmal zu Gesicht bekommen hat, er schreibt über die Spezialschule, die Sozialarbeiterin vom Amt und die rettende Begegnung mit der Literatur Rimbauds. Vor allem aber schreibt er über die Mutter, die ständig ass, ihn ans Tischbein band und schlug – und die er schliesslich umgebracht hat. Wie es dazu kam, wird in POMMFRITZ aus der Hölle (edition pudelundpinscher, 2021) furios erzählt, mit einem Sog, dem man sich kaum entziehen kann.

Radio X Interview mit Lioba Happel:

Autorin: Lioba Happel
Moderation: Martin Zingg

Heinz Helle: Wellen

Heinz Helle setzt sich in seinem vierten Roman Wellen (Suhrkamp, 2022) mit Vaterschaft auseinander. Der um Gleichberechtigung bemühte Erzähler ist gerade das zweite Mal Vater geworden und macht sich
schreibend, mit seinem Kind im Arm, auf die Suche nach Antworten auf Fragen wie: Was heisst es heute, ein Mann zu sein? Und was Vater, was Ehemann, was Autor? In diesem sehr persönlichen und rhythmisch erzählten Text voller «und» und «und dann» folgen wir den Auf und Abs eines jungen Vaters. Der Roman beinhaltet eine poetische Auseinandersetzung mit Männlichkeitsbildern und neuen gesellschaftlichen Rollen, sowie eine Auseinandersetzung mit dem Schreiben selbst, dem Aufbrechen von starren Zuschreibungen und dem Wunsch, nicht jedem Erzählen sofort Struktur aufdrängen zu wollen.

Radio X Interview mit Heinz Helle & Julia Weber:

Autor: Heinz Helle
Moderation: Alain Gloor

Klara

Ute Krause: Nora und der Grosse Bär

Nora will unbedingt mit den Jägern losziehen, um den Grossen Bären zu finden, von dem alle im Dorf an langen Winterabenden flüsternd erzählen. Die beste Bärenjägerin will sie werden. Zu klein soll sie sein? Keinesfalls, findet Nora. Und dann ist er da – der Grosse Bär – und alles kommt ganz anders. Was als Jagd beginnt, wird zu einer unvergesslichen Begegnung.

Freier Eintritt

Autorin, Illustratorin: Ute Krause

Volkshaus

Kim de l’Horizon: Blutbuch

++ Die Veranstaltung ist ausverkauft. Für Besucher*innen mit Festival- oder Tagespass gibt es noch Plätze, bitte kommen Sie frühzeitig. ++

Aufgewachsen in einem schäbigen Schweizer Vorort, ist die Erzählfigur von Blutbuch (Dumont Buchverlag, 2022) den engen Strukturen der Herkunft entkommen, lebt in Zürich und fühlt sich im nonbinären Körper wohl. Doch dann erkrankt die Grossmutter an Demenz, und das Ich beginnt, sich mit der Vergangenheit und den bruchstückhaften Erinnerungen an die eigene Kindheit auseinanderzusetzen. Der Text lässt Erzählkonventionen hinter sich und erzählt auf verblüffend eigenwillige Art eine Familiengeschichte vor dem Hintergrund der aktuellen Gender- und Klassendebatten.

Radio X Interview mit Kim de l'Horizon:

Autor*in: Kim de l'Horizon
Moderation: Christine Lötscher

Volkshaus

Body Politics: FINTA*-Körper als Spielfeld reaktionärer Politiken

Mit der Abschaffung des Rechts auf Abtreibung in den USA haben die politischen Kämpfe, die auf Körpern von FINTA*-Personen ausgetragen werden, einen neuen Höhepunkt erreicht – und sie hat gezeigt, wie brüchig unsere feministischen Errungenschaften sind. Die Kontrolle von Reproduktion ist ein zentrales Spielfeld fundamentalistischer Politik, aber sie zeigt sich auch in Angriffen auf rassifizierte und auf trans Körper, z.B. über das Verwehren von medizinischen Leistungen und über transfeindliche Gesetze. Auf dem Podium werden die verschiedenen Schauplätze diskutiert und darüber nachgedacht, welche Mittel und Allianzen es braucht, um gemeinsam diesen Kräften entgegenzutreten.

FINTA* steht für Frauen, intergeschlechtliche Personen, nichtbinäre Personen, trans Personen und agender Personen.

Sprache: Englisch

Der Talk zum Nachhören (Radio X):

Autor*in und Aktivist*in: Laurie Penny
Wissenschaftlerin: Paula-Irene Villa Braslavsky
Musiker*in und Aktivist*in: Brandy Butler
Moderation: Franca Schaad

Anuk Arudpragasam: Nach Norden

Anuk Arudpragasam schreibt auch in seinem zweiten Roman Nach Norden (Hanser Literaturverlage, 2022) über den Bürgerkrieg in Sri Lanka. Diesmal beschäftigt er sich mit dessen Nachwehen. Der Protagonist Krishan lebt in Colombo, als ihn ein Anruf erreicht: Die Haushälterin seiner Grossmutter ist unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen. Der junge Mann macht sich auf den Weg in den Norden des Landes – dorthin, wo der Krieg zwischen der Regierung und den Tamil Tigers besonders gewütet hatte. Arudpragasams Muttersprache ist Tamil, seine Bücher schreibt er auf Englisch.

Sprache: Deutsch/Englisch

Albert M. Debrunner: Ernst Stadler – Ein zu kurzes Leben

Ernst Stadler (1883–1914) verkörperte in seinem kurzen Leben ein geistiges Europa, das seiner Zeit weit voraus war. Mit seinem lyrischen Schaffen schloss er sich dem international gesinnten Kreis um die expressionistische Zeitschrift Aktion an. Nach den Schüssen von Sarajewo erlebte Stadler aber die Fatalität des alten Europas am eigenen Leib: Er fiel in der Schlacht um Ypern. Geblieben ist ein schmales lyrisches Werk, das bis heute zum Kernbestand des frühen Expressionismus zählt. Der Basler Albert M. Debrunner füllt mit Stadlers Biografie (Nimbus, 2022) eine Lücke der Literaturgeschichtsschreibung. Auf ebenso spannende wie kenntnisreiche Weise zeichnet er die wenig bekannten Lebensumstände des Dichters nach und entwirft das Panorama einer ganzen Epoche.

Autor: Albert M. Debrunner
Moderation: Bernhard Echte

Volkshaus

Elke Schmitter: 100 Autorinnen in Porträts

Ein weiblicher Kanon, was ist das, was kann das sein? Der Literaturkanon ist immer noch zu 60 bis 90 Prozent männlich und das wird nicht einmal für erklärungsbedürftig gehalten. Fünf Literaturkritikerinnen haben es sich mit ihrer journalistischen und schriftstellerischen Expertise zur Aufgabe gemacht, Frauen zu porträtieren, die trotz ihres stark beschnittenen Handlungs- und Erfahrungsraumes geschrieben haben. Viele dieser Porträts widerspiegeln die widrigen Umstände ihrer Zeit, sie geben aber auch einen Einblick in das Werk der jeweiligen Autorin. 100 Autorinnen in Porträts (Piper Verlag, 2021) verknüpft literarische Qualität und biografische Exemplarität über fast zwei Jahrtausende, über die ganze Welt hinweg, von Hildegard von Bingen über Han Kang bis zu Rachel Cusk.

Autorin: Elke Schmitter
Moderation: Alain Claude Sulzer

Klara

Nikolaus Heidelbach: Marina

Zwei Brüder finden ein fremdes Mädchen am Strand und nehmen sie mit nach Hause. Marina ist zunächst stumm wie ein Fisch, dann sprudelt es aus ihr heraus: Sie behauptet, eine Meerprinzessin zu sein. Die beiden Jungen streiten, ob sie Marina glauben sollen oder ob alles nur ihrer blühenden Fantasie entspringt. Da wird es Marina zu bunt.

Freier Eintritt

Autor und Illustrator: Nikolaus Heidelbach

Keck Kiosk

Freiluftlesungen am Keck Kiosk

Zusammen mit dem Wortstellwerk – Junges Schreibhaus Basel machen wir am Samstag 19. November den Keck Kiosk zur literarischen Aussenbühne.

Es lesen:
16 Uhr Anja Schmitter
16.30 Uhr Julia Kubik
17 Uhr Nina Hurni
17.30 Uhr Léonard Wiesendanger
18 Uhr Lidija Burčak
18.30 Uhr Benjamin von Wyl
19 Uhr Tim Altermatt
19.30 Uhr Sina Aebischer
20 Uhr Sascha Rijkeboer

Freier Eintritt

Autorin: Anja Schmitter
Autorin und Künstlerin: Julia Kubik
Autorin: Nina Hurni
Autor: Léonard Wiesendanger
Autor: Benjamin Von Wyl
Autor: Tim Altermatt
Autorin: Sina Aebischer
Autor*in: Sascha Rijkeboer
Autor*in: Lidija Burčak

Klara

Laura D’Arcangelo: Herr Bert und Alfonso jagen einen Dieb

Herr Bert und sein Dackel Alfonso werden von allen übersehen. Doch als ein Dieb die kleine Stadt unsicher macht, fällt der Verdacht auf die beiden. Können sie den richtigen Dieb finden, bevor sie selbst verhaftet werden? Eine Detektivgeschichte mit einer wilden Verfolgungsjagd und ziemlich viel Knoblauchwurst.

Freier Eintritt

Autorin, Illustratorin: Laura D'Arcangelo

Gabrielle Alioth: Realität und Mythos am irischen Strand

Die Schweizer Autorin Gabrielle Alioth lebt seit bald 40 Jahren in Irland, im County Louth an der Ostküste, nördlich von Dublin. Täglich frühmorgens geht sie mit ihrem Hund am nahen Strand spazieren. Was sie dort sieht, erlebt und ersinnt, zeigt ihr Buch Seapoint – Strand (Caracol, 2022) in 52 Fotos, begleitet von 12 Prosatexten in Deutsch und Englisch. Der Strand ist Realität und Mythos zugleich. In den deutschen wie englischen Texten verweben sich Gegenwart und Vergangenheit. Figuren der irischen Sagen steigen aus dem Strand auf und spiegeln zugleich die Biografie der Autorin.

Autorin: Gabrielle Alioth

Pankaj Mishra: Run and Hide

Pankaj Mishra ist Kolumnist in der New York Times, schreibt Essays und literarische Rezensionen in The New York Review of Books und ist «eine Art prognostizierender Experte» (The Guardian, 2022) für das indische Wirtschaftswachstum. Nach vielen Sachbüchern und Essays hat Mishra nun einen Roman geschrieben. Run and Hide (Macmillan Publishers, 2022) zeichnet ein kontrastreiches Bild einer sich globalisierenden Gesellschaft, die sich von Macht und Reichtum verleiten lässt, und des emotionalen und moralischen Preises, den sie dafür zahlt. Seine Eltern ermöglichen Arun unter grossen Opfern die Aufnahme ans renommierte Indian Institute of Technology. Sein Leben voller Entbehrungen scheint endlich hinter ihm zu liegen. Während zwei seiner Mitstudenten, die aus ähnlichen Verhältnissen kommen, im Sinne Great Gatsbys im Westen durchstarten, kehrt Arun nach Indien zurück und beschäftigt sich mit den Aussichten des Landes.

Autor: Pankaj Mishra
Moderation: Andrea Spalinger

Volkshaus

Thomas Hürlimann: Der Rote Diamant

1963 kommt der elfjährige Arthur Goldau in ein Klosterinternat, in dem die Zeit stillzustehen scheint. Die Fratres führen ein strenges Regiment, es wird gelernt, was schon Generationen vorher gelernt haben, die österreichische Ex-Kaiserin Zita kommt gelegentlich zu Besuch, und es soll sich sogar ein sagenumwobener Diamant aus der Habsburger Krone im Kloster befinden. Doch die Jugendlichen sehen den gesellschaftlichen Umbruch schon am Horizont. Mit der Mischung aus spannendem Internatsroman, philosophischem Klosterkrimi und ironischem Abgesang auf eine vergangene Zeit zündet Hürlimann mit Der Rote Diamant (S. Fischer Verlage, 2022) ein grandioses Erzählfeuerwerk.

Radio X Interview mit Thomas Hürlimann:

Autor: Thomas Hürlimann
Moderation: Esther Schneider

Volkshaus

Festung Europa

Jedes Jahr sterben Tausende Menschen an den Aussengrenzen Europas. Dass das ausführende Organ der EU, die Frontex, dabei auch illegale Praktiken anwendet, ist längst bekannt. Trotzdem wurde eine Aufstockung der finanziellen Mittel der Frontex auch in der Schweiz deutlich befürwortet. Die rasche und unkomplizierte Aufnahme von Geflüchteten aus der Ukraine in den meisten Staaten Europas und der mit vielen Rechten ausgestattete Schutzstatus S in der Schweiz haben gezeigt, dass ein humanerer Umgang mit Menschen auf der Flucht möglich ist. Gleichzeitig haben sie auch schmerzlich verdeutlicht, wie stark die europäische Asylpolitik von rassistischen Logiken geprägt ist. Wie könnte ein gerechterer Umgang mit migrierenden Menschen aussehen? Und was können wir als Zivilgesellschaft dafür tun?

Der Talk zum Nachhören (Radio X):

Autor, Aktivist: Mohamed Amjahid
Aktivistin Migrant Solidarity Network: Selam Habtemariam
Autor*in, politische*r Geograf*in: Sinthujan Varatharajah
Moderation: Carlos Hanimann

Volkshaus

Zuzu: Glückliche Tage

Zuzu ist das Pseudonym der italienischen Illustratorin und Comiczeichnerin Giulia Spagnulo. Mit ihrem Debüt Cheese (Edition Moderne, 2021) machte die 1996 geborene Zeichnerin und bemerkenswerte Erzählerin sofort auf sich aufmerksam. In ihrer neuen Graphic Novel Glückliche Tage (Edition Moderne, 2022) ist die Protagonistin Claudia gefangen zwischen ihrer Vergangenheit und einer neuen Zukunft, zwischen dem Wunsch, in einer Beziehung aufzugehen, und der Angst, ihren Wünschen nicht gerecht zu werden. Die mit Farbstiften gezeichneten Bilder, kombiniert mit den wenigen Aussagen in den Sprechblasen, referieren existenzielle Coming of Age-Fragen so leicht und so schwer, wie sie nun mal sind.

Sprache: Deutsch/Italienisch

Illustratorin und Comiczeichnerin: Giulia Spagnulo
Übersetzung: Ariana Pradal
Moderation: Ruth Gantert

Lika Nüssli: 10 Meter Starkes Ding

Die mehrfach ausgezeichnete Illustratorin und Künstlerin Lika Nüssli spinnt ihre Graphic Novel Starkes Ding (Edition Moderne, 2022) auf dem Boden der Improvisation weiter. Dieser Boden ist eine zehn Meter lange Papierrolle, auf der sie die Geschichte ihres Vaters, der vier Jahre als Verdingbub gearbeitet hat, künstlerisch erforscht. Was mit idyllischer Senntumsmalerei beginnen mag, resultiert in abstrakten Darstellungen von Albträumen und der Erkenntnis, dass eine Person mehr ist als das Schlimme, das ihr widerfährt. Während der dreistündigen Performance bei offener Tür zeichnet Nüssli ihre Graphic Novel neu, nimmt die Misere und die Lichtblicke, lässt sie auf den Boden fallen und schaut, was sich daraus weiterentwickeln lässt.

Freier Eintritt

Illustratorin und Performerin: Lika Nüssli

Volkshaus

Svenja Viola Bungarten: Update aus Bermuda – eine hybride Lesung

Svenja Viola Bungarten erschafft Literaturerlebnisse im Digitalen. Als Teil des Kollektivs Antagonist:innen hat sie Bermuda entwickelt – ein Onlinegame und eine begehbare Textlandschaft. Sie schreibt Theaterstücke oder – im Dialog mit einer künstlichen Intelligenz – klassische Heldenmythen um. Für das Festival entwickelt sie ein neuartiges Lesungsformat irgendwo zwischen dem Hier und Jetzt und den Weiten des World Wide Web.

Radio X Interview mit Svenja Viola Bungarten:

Autorin: Svenja Viola Bungarten
Moderation: Chris Möller

Enis Maci und Rosaceae: WUNDER/DNA

Der Körper als potenzielle Wunde, als Abweichung zwischen Trost und Terror: Enis Macis Text WUNDER (Suhrkamp, 2021) erzählt über den Körper als solches und die gelegentliche Unmöglichkeit, in ihm Halt zu finden. Und wenn Rosaceae zwischen Elegie und Clubhouse Noise- und Gabbersounds über die Sprache legt, merken wir: Da, wo kein Halt ist, ist ein freier Fall möglich. Und kurz vor dem Aufprall dann die Realisierung, dass Körper sich gegenseitig durchqueren, dass es Menschen gibt, die ihn in offene Konflikte tragen und daran glauben, mit ihm überleben zu können. Die mit dem Max-Frisch-Förderpreis 2022 ausgezeichnete Autorin vermengt gemeinsam mit Rosaceae Text und Musik zu einem politischen Workout, das WUNDER/DNA heisst.

Autorin: Enis Maci
Musikerin: Leyla Yenirce
Lesung: Norwin Tharayil
Lesung: Nicole Coulibaly

Volkshaus

Juri Andruchowytsch: Radio Nacht

Juri Andruchowytschs Werke wurden in 20 Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem Hannah-Arendt-Preis und dem Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung ausgezeichnet. Radio Nacht (Suhrkamp, 2022) erzählt von einem Protagonisten mit unklarer Identität, der mit seiner Geliebten Animé und dem Raben Edgar nach seiner Haft nach Griechenland flieht. Später beginnt er Radio zu machen und sendet Nacht für Nacht Geschichten, Poesie und Musik in den Äther. In Andruchowytschs neustem Roman sind die Figuren mit aktuellen Fragen konfrontiert: Klimaproteste, Pandemie und die Bedrohung der Ukraine durch Russland. Gibt es noch Hoffnung auf radikale Veränderung?

Autor: Juri Andruchowytsch
Moderation: Anna Hodel

Thomas Pfenninger & Anja Schmitter: Debüt-Duo

Die Hauptfiguren in Thomas Pfenningers und Anja Schmitters Debütromanen sind ebenso skurril wie sympathisch: In Gleich, später, morgen (Kommode, 2022) erzählt Thomas Pfenninger eine Geschichte über einen liebevollen und hochsensiblen Briefträger, der allen Menschen im Quartier helfen möchte und dabei zu weit geht. Schnell kippt die angebliche Idylle in der Wohnsiedlung ins Chaos. In Leoparda (Lenos, 2022) ist es unglaublich heiss. Mitten in diesem Hitzesommer zieht sich Kleo in ihre Zürcher Wohnung zurück und verwandelt sich langsam in ihr Alter Ego namens Leoparda. Als Raubkatze sucht sie die Menschen aus ihrer Vergangenheit heim. In originellen Bildern und mit gesellschaftskritischem Blick erzählt Anja Schmitter vom Ausbrechen aus der Normalität, von Identitätssuche und Emanzipation.

Autor: Thomas Pfenninger
Autorin: Anja Schmitter
Moderation: Martina Kuoni

Volkshaus

Helene Hegemann: Schlachtensee

++ Die Veranstaltung mit Helene Hegemann muss wegen Krankheit leider abgesagt werden. ++

In 15 Erzählungen versammelt Hegemann in Schlachtensee (Kiepenheuer & Witsch, 2022) überspannte Menschen und Figuren in ihren Endzwanzigern. Alle reiben sich wund an körperlichen Grenzerfahrungen, irgendwo zwischen Wohlstandsverwahrlosung und polyamourösen Affären. Sie befinden sich in einer Art Überlebensmodus, der bis zum Totalausfall führt. In der längsten Erzählung steht eine Wortschöpfung Dostojewskis im Zentrum: надрыв, Nadrýw. Diese beschreibt eine emotionale Spannung, die auch mit «Schmerzekstase» oder «wunde Stelle» übersetzt wurde. Diese Spannung verbindet alle Kurzgeschichten: Sie sind dystopisch, absurd und hochaktuell. Und einmal mehr zeigt Hegemann, wie das Abarbeiten an Widersprüchen zwar schmerzhaft, aber zugleich auch ein Lesevergnügen ist.

Autorin: Helene Hegemann
Moderation: Gesa Schneider

Sinthujan Varatharajah: an alle orte, die hinter uns liegen

Im Elefantenhaus in einem Zoo in Deutschland steht Sinthujan Varatharajahs Mutter. Sowohl die Frau als auch die Elefanten kommen von weit her, aus Sri Lanka. Sie wurden verschleppt oder vertrieben. an alle orte, die hinter uns liegen (Hanser Literaturverlage, 2022) ist eine äusserst klare Reflexion über globalen Kolonialismus und europäische Asylpolitik. Und zugleich eine ganz persönliche Spurensuche, die grundsätzliche Gewissheiten infrage stellt. Varatharajah arbeitet interdisziplinär, hat Politische Geografie studiert, war an der 11. Berliner Biennale mit einer Installation vertreten und ist für verschiedene Menschenrechtsorganisationen tätig. Das Buch ist sein*ihr erster Roman.

Autor*in: Sinthujan Varatharajah
Moderation: Ana Sobral

Volkshaus

Tomer Gardi: Eine runde Sache

Tomer Gardi schreibt in der Kunstsprache «Broken German» seinen zweiteiligen Roman Eine runde Sache (Droschl, 2021) und schickt darin zwei Künstler in unterschiedlichen Jahrhunderten auf eine Reise, bei der sich historische Wirklichkeit und Fiktion kreuzen. Der erste ist er selbst, an seiner Seite der Schäferhund Rex und der Erlkönig, im zweiten Teil des Romans ist es Maler Raden Saleh, der durch Europa zurück nach Asien reist. Sie stellen sich der Identitätssuche, wollen nicht korrekt sein und suchen die politische Substanz in allem, das ihnen begegnet. Wer sich auf die Reisenden einlässt, «erkennt die Tiefenströmung, in der sich über alle Grenzen von Zeit, Raum und Form hinweg beide Geschichten verbinden» (Deniz Yücel, Die Welt). Ausgezeichnet mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2022.

Autor: Tomer Gardi
Moderation: Shelly Kupferberg

Narr #36: Die Stolperstrasse

Das Literaturmagazin Narr feiert die Vernissage der aktuellen Ausgabe. Für Narr #36 – die Stolperstrasse haben die Autor*innen ihre Texte zu Illustrationen des Künstlerinnenduos Walter Wolff geschrieben. Seit 2011 publiziert das Narr Stimmen, die anderswo noch nicht gehört werden. Damit bietet es Leser*innen einen Einblick in die Literatur der Zukunft und jungen Schreibenden eine Plattform. Rund 200 Autor*innen haben im Narr publiziert und dieses zu einem der wichtigsten Schweizer Literaturmagazine gemacht.
Es lesen: Rebekka Salm, Ilia Vasella, Shpresa Jashari und Fabio Kilcher. Und im Anschluss gibt es einen Apéro.

Freier Eintritt

Autorin: Rebekka Salm
Autorin: Ilia Vasella
Autorin: Shpresa Jashari
Autor: Fabio Kilcher

Volkshaus

LyrikTalk

Der Berner Schriftsteller und Musiker Michael Fehr, der Spoken-Word-Künstler Jurczok 1001 und die Berliner Poetin Stefanie-Lahya Aukongo sprechen zusammen mit Rudolf Bussmann über Lyrik und Spoken Word. Sie wählen vorab je einen Text der zwei anderen Lyriker*innen aus und bringen diese Texte mit zum Gespräch. Die sechs Gedichte bilden den Ausgangspunkt für die Diskussion. Wer geht wie mit Sprache um? Im gegenseitigen Austausch geben die Autor*innen Einblicke in ihre Arbeit mit Sprache und Musik. Das Gespräch wird von Kurzauftritten und Performances gerahmt.

Autor: Michael Fehr
Spoken-Word-Künstler: Jurczok 1001
Lyrikerin: Stefanie-Lahya Aukongo
Moderation: Rudolf Bussmann

Volkshaus

«Ist das ein Mensch?» Ein Abend gegen das Vergessen

Die offizielle Erinnerungspolitik und das mahnende «Nie wieder», das im Rückblick auf die Zeit des Nationalsozialismus aufgerufen wird, werden mehr und mehr zu inhaltsleeren Ritualen. Es fehlen dichte Beschreibungen und konkrete Geschichten, die vermitteln, was die Shoah tatsächlich bedeutete. Auschwitz droht zur blossen Chiffre zu werden, ohne Vorstellung von den Mechanismen der Entmenschlichung und der Vernichtung. Auch die (Dis-)Kontinuitäten zu heutigen Formen von Rassismus und Antisemitismus bleiben im Dunkeln. Mit Texten von Überlebenden geben Carolin Emcke, Lena Gorelik und Maryam Zaree denjenigen eine Stimme, die das Lager erlebt und beschrieben haben. Ihre Berichte richten sich an die Nachgeborenen, sie erzählen von der Gewalt, aber auch von Widerstand, Freundschaft und der Ethik des Erinnerns.


Mit Textstellen aus:

  • Jenseits von Schuld und Sühne von Jean Améry, GW Band 2, Stuttgart 2002 © Klett Cotta
  • Une connaissance inutile (Trilogie, Auschwitz und danach) von Charlotte Delbo, aus dem Französischen von Elisabeth Thielicke, Eva Groepler, © 1990 Stroemfeld/Roter Stern, Basel/Frankfurt am Main, Original © 1970, Edition Minuit
  • SORSTALANSAG (Roman eines Schicksallosen) von Imre Kertész, aus dem Ungarischen von Christina Viragh, Berlin 1996 © Rowohlt Berlin
  • weiter leben von Ruth Klüger, Göttingen 1992 © Wallstein Verlag
  • Ist das ein Mensch? von Primo Levi, aus dem Italienischen von Heinz Riedt ©1988, Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG, München
  • L'Ècriture ou la vie (Schreiben oder Leben) von Jorge Semprun, aus dem Französischen von Eva Moldenhauer, Frankfurt 1995 © Gallimard, Suhrkamp Verlag
  • Einsam war ich nie von Lutz van Dijk (unter Mitarbeit von Günter Grau), Berlin 2003 © Querverlag

Autorin, Publizistin: Carolin Emcke
Autorin, Journalistin: Lena Gorelik
Schauspielerin, Filmemacherin, Autorin: Maryam Zaree
Moderation: Daniel Graf

Jenny Hval

Mit drei Romanen, sieben Musikalben, diversen musikalischen Kollaborationen und Theaterarbeiten gilt die Norwegerin Jenny Hval als eine der vielseitigsten zeitgenössischen Pop-Künstlerinnen der Gegenwart. Nachdem sie sich auf ihren letzten Alben aus feministischer Perspektive mit dem Thema Liebe oder dem Zusammenhang von Vampirismus, Kapitalismus und Menstruation auseinandersetzte und sich dabei unterschiedlicher musikalischer Avantgarden und abseitiger Genres bediente, ist ihr neues Werk Classic Objects (4AD) fast schon ein klassisches Popalbum geworden. Inhaltlich hochpoetisch, aber eben mit strahlenden Pianomelodien, sanften Folk-Grooves und einem Bekenntnis zu musikalischer Schönheit. Jenny Hval liest am Freitag um 20.30 Uhr aus ihrem Buch Perlenbrauerei.

Musikerin und Autorin: Jenny Hval

Kaserne

Imaad Majeed: An archive too can be [used]

In einem Archiv können wir zu Hause sein, schreibt die Wissenschaftlerin Sarah Ahmed und liefert damit Künstler*in und Kurator*in Imaad Majeed die theoretische Ausgangslage für theys multidisziplinäre Lecture-Performance. Ein Archiv kann auch ein Erinnerungs- und Beweisfeld sein – in dem Fall für die vielen Tausenden Menschen, die in Sri Lanka während des Bürgerkriegs verschwunden sind (Amnesty International schätzt 60’000–100’000 Personen). Imaad Majeeds dokumentarisch-poetisches Zine Testimony of the Disappeared ist genauso Teil der Performance wie die Entdeckungen, die they in Basler Archiven gemacht hat. Mit einer verqueerten Sprache fragt Majeed, was passiert, wenn theoretische Grundlagen auf Realitäten treffen, die von (verschwundenen) Menschen gelebt werden mussten.

Freier Eintritt

Künstler*in: Imaad Majeed

Kaserne

Karl Kave & Durian: Aus dem Patriarchat macht Gurkensalat!

Karl Kave & Durian scheuen sich nicht vor grossen Parolen, obschon sich bei genauerem Hinhören eine Lust an inneren und äusseren Widersprüchlichkeiten kundtut. Waren die ersten zwei Alben Ungestüme Reiter (Choléra Cosmique, 2020) und Untergang und Finsternis (Detriti, 2021) von EBM, Post-Punk und Minimal Wave geprägt, so befindet sich das rastlose Duo mehr und mehr Auf der Suche nach der verlorenen Night (Young & Cold, Winter 2022) im Bereich des Chicago-House.

Freier Eintritt

Sonntag, 20.11.2022

Klara

Franziska Kolb & Martina Walther: Löwe aus Stein

Wer kennt ihn nicht, den Löwen von Luzern? Eingebettet in eine Erzählung um zwei neuzugezogene Kinder wird in Wort und Bild angeregt, selber zu recherchieren, und dem Löwen und seiner Geschichte nachzuspüren. Was will er uns eigentlich erzählen? Warum ist es überhaupt ein Löwe? Weshalb gilt er als einmaliges Denkmal? Und was hat Frankreich mit der ganzen Geschichte zu tun? Die Grafikerin Franziska Kolb und die Illustratorin Martina Walther wohnen und arbeiten beide in Luzern. Das im November 2021 veröffentlichte Kinderbuch Löwe aus Stein ist ihr erstes Buch aus der Edition cucuc.

Freier Eintritt

Grafikerin: Franziska Kolb
Illustratorin, Gestalterin: Martina Walther

Klara

Walid Serageldine: Le voisin

Wenn einmal ein Apfel in den Garten fällt, ist das nicht schlimm. Aber wenn der Nachbarsgrill die frisch aufgehängte Wäsche verqualmt, hui, dann stinkts! Dieses humorvolle, textlose Bilderbuch erzählt von der Nachbarschaft zwischen einer Elefantenfamilie und einem Nashorn. Wer genau hinsieht, entdeckt im Apfelbaum sogar eine Liebesgeschichte.

Freier Eintritt

Autor, Illustrator: Walid Serageldine

Theater Basel

Schweizer Buchpreisverleihung

Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises!
Zum 15. Mal wird der Schweizer Buchpreis verliehen und hilft herausragenden Schreibenden aus unserem Land, mehr Aufmerksamkeit von Publikum und Medien zu finden. Aufmerksamkeit für das literarische Schaffen ist ein fragiles Gut, noch fragiler geworden in Zeiten der Krisen, die uns umgeben. Für Autor*innen war der Wegfall der Lesungen in den vergangenen zwei Jahren ein herber Einschnitt, und noch erholt sich das kulturelle Leben nur langsam. Umso wichtiger, dass der Schweizer Buchpreis gegensteuert. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns, wenn Sie zur Verleihung kommen!

Jury:
Tanja Bhend (Buchhändlerin, Buch am Platz, Winterthur)

Sieglinde Geisel (Freie Kritikerin, Schreibcoach)

Annette König (SRF-Literaturredaktorin, Literaturbloggerin)

Martina Läubli (Kulturjournalistin NZZ am Sonntag, Leiterin von Bücher am Sonntag)

Yeboaa Ofosu (Kulturwissenschaftlerin, Literaturexpertin)

Radio X Gewinner*inneninterview mit Kim de l'Horizon:

Die Verleihung zum Nachhören (Radio X):

Klara

Signe Viška: Kati will Grossvater werden

Kati weiss, was sie werden will: Grossvater. Sie eignet sich an, was zu einem Grossvater gehört: grosse Hände zum Akkordeonspielen oder Streichhölzer und Bonbons für die Jackentasche. Sie schafft es auch, so viel Zeit wie Grossvater zu haben. Nur, wie bekommt sie weisses Wolkenhaar? Kurzerhand klebt sich Kati Watte in die Mütze. Und schon bald sitzen die zwei Grossväter zusammen am Tisch und trinken Milch.

Freier Eintritt

Autorin, Illustratorin: Signe Viška

Klara

Nikolaus Heidelbach: Rosalie träumt …

Alle haben eigene Träume: Die kleine Rosalie träumt davon, andere Eltern zu haben. Die Mutter träumt von einem Tiefseeforscher. Der Tiefseeforscher begegnet einem Oktopus, dessen Träume ihn wiederum zum Superschurken machen. Alle diese Träume verbinden sich zu einer Geschichte, die sich immerfort weiterentwickelt.

Freier Eintritt

Autor und Illustrator: Nikolaus Heidelbach

Klara

Leo Hoffmann: Das kleine gelbe Haus

So kann es nicht weitergehen! Niemand beachtet das kleine gelbe Haus. Daher beschliesst es, seine Familie zu verlassen, um mit anderen Bewohner*innen glücklicher zu werden. Doch auf der Suche nach dem besten aller Standorte trifft es nicht gleich die richtige Entscheidung. Ein Grund, zu verzagen? Nein! Denn jeder Platz, wo es sich niederlässt, hat neben dem Unguten auch etwas Gutes.

Freier Eintritt

Autorin: Leo Hoffmann

Volkshaus

Fiston Mwanza Mujila: Tanz der Teufel

Fiston Mwanza Mujila komponiert seine Texte wie ein Jazzmusiker und Saxophonist, so der Autor über sein eigenes Schreiben. In seinem neuesten Roman lässt er nun verschiedene Protagonist*innen aus aller Welt den Tanz der Teufel tanzen: Strassenjungs, einen portugiesischen Lehrer, eine Meerjungfrau, Soldaten. Sie gehen zwischen Angola und dem Kongo mal einem Abgrund entlang, mal einem individuellen (aber eigentlich strukturellen) Schicksal entgegen. Schillernd, virtuos und mit dem Prix Les Afriques 2021 ausgezeichnet, erzählt Tanz der Teufel (Hanser Literaturverlage, 2022) von Kolonialisierung, Globalisierung, Raubbau und Bürgerkrieg. Der Roman wird immer wieder von der Musik zusammengehalten, die den Rhythmus vorgibt.

Volkshaus

Potenzial Digital: Fiktion

Sarah Elena Müller und Ralph Tharayil sind zwei Autor*innen, deren Literatur längst nicht mehr zwischen zwei Buchdeckel passt. Sie glitchen durch die Gattungen und Künste. Sie verbinden Performance, Text und Klang und erproben dort ganz neuartige Formsprachen und Erzählhaltungen. Im Gespräch berichten sie von digitalen Möglichkeitsräumen für Geschichten und immersive Welten und diskutieren, in welchen Kontexten zeitgenössisches Erzählen steht und entsteht.

Autorin: Sarah Elena Müller
Autor: Ralph Tharayil
Moderation: Chris Möller

Volkshaus

Donna Leon: Milde Gaben Commissario Brunettis einunddreissigster Fall

Während Venedig aus dem zweijährigen Covid-Schlaf erwacht, setzt Commissario Brunetti zu seinem 31. Fall an, was er selbst aber erst spät realisiert. Als ihn eine Freundin aus alten Zeiten darum bittet, innerhalb ihrer eigenen Familie verdeckt zu ermitteln, tut er dies als die einfache Sorge einer Mutter ab. Er flaniert durch venezianische dunkle Gassen, liest seinen Gazzettino, treibt durch ein noch untouristisches Venedig und geniesst die (vorübergehende) Untätigkeit der Ganov*innen. Aber Leon enttäuscht uns nicht und Brunetti ist immer noch ein Commissario. Was als Freundschaftsdienst beginnt, beschäftigt schon bald die halbe Questura. Und wie immer hat Brunetti ein gutes Gespür für die Grauzonen des menschlichen Verhaltens und findet bald eine vielversprechende Fährte.

Autorin: Donna Leon
Lesung: Annett Renneberg
Moderation: Shelly Kupferberg

Klara

Ute Krause: Wann gehen die wieder?

Im Mondschein traben Räuberkinder mit roten Köfferchen durch den Wald. Die Kinder haben zwei Zuhause, doppelte Geburtstage, doppelte Regeln und doppelte Zahnbürsten, weil sie mal bei ihrer Mama und mal bei ihrem Papa sind. Allerdings haben sie keine Lust, Papas neue Freundin und ihre Prinzen- und Prinzessinnenkinder in ihr Herz zu schliessen. Als sie alle erfolgreich verjagt haben, merken die Räuberkinder, dass das keine Lösung ist. Sie nehmen die Sache erneut in die Hand.

Freier Eintritt

Autorin, Illustratorin: Ute Krause

Klara

Matías Acosta: Die Sommergäste / Las visitas del verano

Während bei uns der Herbstwind aufkommt, beginnt andernorts gerade der Sommer. Etwa in Uruguay. An einem solchen Sommermorgen landet auf dem Hausdach eines Mannes laut schnatternd eine Gänseschar. Mit diesem Besuch hat der Ruhe liebende Bewohner nun gar nicht gerechnet. Diese Gäste sind jedoch gekommen, um zu bleiben, und so beginnt eine ganz besondere Freundschaft, die dann sogar den Herbst und den Winter überdauert.

Sprache: Deutsch / Spanisch

Freier Eintritt

Autor und Illustrator: Matías Acosta

Volkshaus

Frauen, Krieg, Migration

50 Prozent der Migrant*innen in der Schweiz sind Frauen. Sie migrieren aus unterschiedlichsten Gründen, geschlechtsspezifische Diskriminierungen im Herkunftsland können mit ein Grund sein. Frauen, ob auf der Flucht oder aus anderen Gründen migrierend, sind unterwegs und im Zielland verstärkt (sexualisierter) Gewalt und Ausbeutung ausgesetzt. Darüber hinaus werfen Krieg und bewaffnete Konflikte Gleichberechtigungsbestrebungen in den betroffenen Gebieten oft für Jahrzehnte zurück. Wie wirken sich Migration, Flucht und Krieg in spezifischer Weise auf Frauen aus? Darüber spricht Hannan Salamat mit der ukrainischen Autorin Eugenia Senik, mit der Migrationssoziologin Bilgin Ayata und mit Lina Rasheed von der Fachstelle Frauenhandel und Frauenmigration (FIZ).

Wissenschaftlerin: Bilgin Ayata
Juristin: Lina Rasheed
Autorin: Eugenia Senik
Moderation: Hannan Salamat

Volkshaus

Julia Weber: Die Vermengung

Ihr erstes Buch Immer ist alles schön (Limmat Verlag, 2017) wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis. Während Julia Weber an ihrem neuen Roman arbeitet, erwartet sie ein zweites Kind. Es stellen sich ihr Fragen nach der Vereinbarkeit von Kunst und Schwangerschaft, literarischem Schaffen und Muttersein: Wie hat die Weichheit der Gefühle und des Körpers Platz in der Härte der Gesellschaft? Die Vermengung (Limmat Verlag, 2022) rückt den weiblichen Körper und seine Transformation in den Vordergrund und lässt Raum für Weiches. Protokolle alltäglicher Gespräche, Erinnerungen an das eigene Kindsein, Fiktionales und Textstücke berühmter Autorinnen werden zu einem Ganzen geschmiedet.

Radio X Interview mit Julia Weber & Heinz Helle:

Autorin: Julia Weber
Moderation: Naomi Gregoris

Volkshaus

Natasha Brown: Zusammenkunft

Die Autorin Natasha Brown studierte erst Mathematik in Cambridge, arbeitete zehn Jahre in der Finanzmarktbranche, erhielt dann ein Literaturstipendium und legt nun ihren Erstling vor: Zusammenkunft (Suhrkamp, 2022) beginnt am Ende der Aufstiegsgeschichte einer jungen Schwarzen Frau. Ohne viel über die Identität der Protagonistin zu erfahren, stellt sich unmittelbar das Unbehagen des Unlösbaren ein: Die Hauptfigur hat es geschafft, sie ist erfolgreich im Finanzsektor in London, aber eine Krebsdiagnose zwingt sie, ihren sozialen Aufstieg und ihre Zugehörigkeit zu hinterfragen. Vignettenartig wird ihr emotionales Erleben dargestellt, welches von rassistischen, klassistischen und sexistischen Diskriminierungen durchzogen ist.

Autorin: Natasha Brown
Moderation: Jennifer Khakshouri
Lesung: Nicole Coulibaly

Volkshaus

Laurie Penny: Sexuelle Revolution

Sexuelle Revolution (Nautilus Flugschrift, 2022) ist das achte Buch von Journalist*in, Buch- und Drehbuchautor*in Laurie Penny. Die gegenwärtige sexuelle Revolution beginnt für Penny überall dort, wo Frauen, queere, nichtbinäre und trans Personen – vor allem jene, die nicht der weissen Mehrheitsgesellschaft angehören – nicht mehr bereit sind, ihren Körper als den Besitz anderer Personen zu begreifen. Penny wirft einen Blick auf die Krise der weissen Männlichkeit und zeigt auf, was die Angst vor Machtverlust damit zu tun hat. Gefordert wird eine radikale Kultur des Consent, die weit über Sex hinausgeht: auch Arbeitsverhältnisse und politische Prozesse sollen zu einer Logik des fortlaufend ausgehandelten Einvernehmens finden.

Die Moderatorin Lisa Christ ist leider kurzfristig erkrankt. Neu übernimmt Franca Schaad die Moderation der Veranstaltung.

Radio X Interview mit Laurie Penny:

Autor*in: Laurie Penny
Moderation: Franca Schaad

Claudia Schumacher: Liebe ist gewaltig

Juli wächst in einer Vorzeigefamilie auf: Die Eltern sind Rechtsanwälte, sie ist Klassenbeste. Doch in der Kleinstadtvilla herrscht das Grauen. Der Vater drillt die Kinder auf Leistung, prügelt sie und seine Frau. Juli wird älter, fordert ein Ende der Gewalt, deren Realität von der Mutter vehement abgestritten wird. Einzig ihre Brüder und eine Maus geben Halt. Doch wie kann man sich befreien, wenn man weder den Eltern noch den eigenen Erinnerungen traut? Drei Jahrzehnte folgen wir Juli, die mit aller Macht versucht, die Deutungshoheit über ihr Leben zu erlangen. Der neu erschienene Roman Liebe ist gewaltig (dtv-Verlag, 2022) ist das Debüt von Claudia Schumacher und wurde in der Schweiz prompt zum Bestseller.


Veranstaltungsort: Verein Wildwuchs Burgweg 15, 4058 Basel. Die Platzzahl ist beschränkt.
Billette gibt es unter www.sofalesungen.ch.

Volkshaus

Michael Fehr: Hotel der Zuversicht

Skurril, düster, traumhaft und vielleicht gar nicht so zuversichtlich ist Michael Fehrs Hotel der Zuversicht (Der gesunde Menschenversand, 2022). Aber wer braucht die Zuversicht, wenn es dafür Abenteuer und Absorption in Geschichten gibt? Der mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnete Autor positioniert Katzen, Polizist*innen, Tanten und Rezeptionist*innen in ein sozialkritisches Prosawerk. Er lässt sie auf Teppichen fliegen und ihre Schatten fühlen, belgische Biere bestellen und Gras essen, bis am Schluss das einzig Zuversichtliche nur noch ein hellblauer Mosaikboden ist.

Autor: Michael Fehr
Moderation: Nora Zukker

2021


Alle Informationen zu den Veranstaltungen und das gesammte Programm vom Jahr 2021 rückwärts finden Sie auf unserer alten Webseite. Stöbern Sie da gerne auch im Archiv.