Nicole Coulibaly
Geboren in Berlin, studierte Nicole Coulibaly zuerst Germanistik, Anglistik und Übersetzungswissenschaften, bevor sie sich in Berlin zur Schauspielerin ausbilden liess. In den folgenden Jahren arbeitete sie an verschiedenen Theatern, u.a. dem Maxim-Gorki-Theater in Berlin, am Landestheater Linz, Staatstheater Mainz, der Staatsoper Hannover und am Theater Basel. Als Sprecherin für Funk und Fernsehen war sie ebenso tätig wie als Schauspiel- und Sprechcoach. Im Literaturhaus Basel ist sie bis heute regelmässig für Lesungen zu Gast. In den letzten 12 Jahren unterrichtete sie Deutsch an einer internationalen Schule in Basel. Nach einer Zusatzausbildung im Bereich Positive Psychologie coacht sie nun Jugendliche und unterrichtet zusätzlich das Fach Social and emotional learning.
Stand: Oktober 2024
Foto: Andreas Tobias
Veranstaltungsarchiv
Freitag, 18.11.2022
Volkshaus
Tsitsi Dangarembga: Verleugnen
Tsitsi Dangarembga, Trägerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 2021, ist eine der grossen Stimmen Simbabwes: Ihr Roman Überleben (Orlanda, 2021) stand 2020 auf der Shortlist für den Booker Prize. Nun erscheint als letzter der Tambudzai-Trilogie der zweite Teil auf Deutsch. In Verleugnen (Orlando, 2022) knüpft sie an die Geschichte der Protagonistin an: Tambu ist am College, das eine kolonial-christlich geprägte Missionsschule ist. Mit Bestnoten und dem Verleugnen ihrer Schwarzen Identität kämpft sie um eine Anerkennung, die ihr nicht zugestanden wird. Dangarembga erzählt «vom Schwarzsein in einer viel zu weissen Welt, auch wenn hier (…) die weisse Welt tatsächlich in Afrika liegt» (The Guardian), und von einer jungen Frau, die in diesem Spannungsfeld versucht, erwachsen zu werden.
Sprache: Deutsch/Englisch
Radio X Interview mit Tsitsi Dangarembga:
Autorin: Tsitsi Dangarembga
Moderation: Ana Sobral
Lesung: Nicole Coulibaly
Samstag, 19.11.2022
Enis Maci und Rosaceae: WUNDER/DNA
Der Körper als potenzielle Wunde, als Abweichung zwischen Trost und Terror: Enis Macis Text WUNDER (Suhrkamp, 2021) erzählt über den Körper als solches und die gelegentliche Unmöglichkeit, in ihm Halt zu finden. Und wenn Rosaceae zwischen Elegie und Clubhouse Noise- und Gabbersounds über die Sprache legt, merken wir: Da, wo kein Halt ist, ist ein freier Fall möglich. Und kurz vor dem Aufprall dann die Realisierung, dass Körper sich gegenseitig durchqueren, dass es Menschen gibt, die ihn in offene Konflikte tragen und daran glauben, mit ihm überleben zu können. Die mit dem Max-Frisch-Förderpreis 2022 ausgezeichnete Autorin vermengt gemeinsam mit Rosaceae Text und Musik zu einem politischen Workout, das WUNDER/DNA heisst.
Autorin: Enis Maci
Musikerin: Leyla Yenirce
Lesung: Norwin Tharayil
Lesung: Nicole Coulibaly
Sonntag, 20.11.2022
Volkshaus
Natasha Brown: Zusammenkunft
Die Autorin Natasha Brown studierte erst Mathematik in Cambridge, arbeitete zehn Jahre in der Finanzmarktbranche, erhielt dann ein Literaturstipendium und legt nun ihren Erstling vor: Zusammenkunft (Suhrkamp, 2022) beginnt am Ende der Aufstiegsgeschichte einer jungen Schwarzen Frau. Ohne viel über die Identität der Protagonistin zu erfahren, stellt sich unmittelbar das Unbehagen des Unlösbaren ein: Die Hauptfigur hat es geschafft, sie ist erfolgreich im Finanzsektor in London, aber eine Krebsdiagnose zwingt sie, ihren sozialen Aufstieg und ihre Zugehörigkeit zu hinterfragen. Vignettenartig wird ihr emotionales Erleben dargestellt, welches von rassistischen, klassistischen und sexistischen Diskriminierungen durchzogen ist.
Autorin: Natasha Brown
Moderation: Jennifer Khakshouri
Lesung: Nicole Coulibaly
Freitag, 17.11.2023
Volkshaus
Nadia Owusu: Aftershocks
In Aftershocks: A Memoir, Nadia Owusu revisits the intimate topography of her childhood and young adulthood. She was just two years old when her Armenian mother abandoned her. Her Ghanaian father’s job at the UN involved changing countries time and again, so she grew up between different continents, languages and identities. To her, home was where her father was… until he died when she was only thirteen. Like a seismologist, the first-person narrator explores the personal «earthquakes» and «aftershocks» of her past, tracing them back to historical «fault lines» where wars, genocides and colonialism have left enduring friction and trauma in their wake. Owusu draws a nuanced portrait of a world torn apart by privilege, inequality and racism.
This event is held in association with Culturescapes 2023 Sahara.
Listen to the reading:
English
author: Nadia Owusu
moderator: Ana Sobral
reader: Nicole Coulibaly
Samstag, 18.11.2023
Jazzcampus
Dorota Masłowska: Bowie in Warschau
Eine Anekdote der Popgeschichte führt ins kommunistische Polen der 70er: David Bowie war im Mai 1973 für ein paar Stunden in Warschau und hat sich da zum Song Warszawa inspirieren lassen. Doch darum geht es bei Dorota Masłowska nur am Rande. Ein Frauenmörder hat die Stadt im Würgegriff und steht sinnbildlich für Gewalt, Misogynie und Unterdrückung. Bowie wiederum ist ein Symbol für den Westen, zu dem Polen damals keinen Zugang hatte. Mit skurrilem Humor prallen Pop, Sozialismus und Gesellschaftskritik aufeinander, wobei sich der Text wie ein absurdes Theaterstück liest. Es ist eine Reise in die Vergangenheit, die in ironischem Ton auch von der Gegenwart spricht. Das Buch wurde mit dem Kulturpreis Paszport Polityki ausgezeichnet und von Olaf Kühl ins Deutsche übersetzt.
Dorota Masłowska ist derzeit Stipendiatin der Landis & Gyr Stiftung in Zug. Wir danken der Landis & Gyr Stiftung für die Unterstützung.
Autorin: Dorota Masłowska
Moderatorin: Nadine Reinert
Übersetzerin: Isabelle Vonlanthen
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Volkshaus
Deborah Levy: Augustblau
Elsa, a famous blue-haired concert pianist, is performing Rachmaninoff on stage in Vienna. Only two minutes into the concerto, however, she stops playing, stands up and walks off stage. What happened? At the peak of her career, Elsa sets off across Europe to find the missing pieces of her shattered identity and «write her own composition». At a flea market in Athens, a young woman buys a pair of mechanical dancing horses she wanted herself, but there are none left. The unknown woman remains a voice in Elsa’s head on her erratic flight from her own prodigious talent and her past. In August Blue, Deborah Levy creates a restive and endearing protagonist who makes up her mind to leave her past life behind, only to resurface and tell her own story.
English
author: Deborah Levy
moderator: Nina Kunz
reader: Nicole Coulibaly
Sonntag, 19.11.2023
Theater Basel
ausverkauft
Schweizer Buchpreis Preisverleihung
Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises!
Lesen, nachdenken, zuhören: In Zeiten der schnellen Tweets und Posts entwickelt die Literatur als stille und langsame Kunstform ihre besondere Kraft. Mit dem Schweizer Buchpreis wird seit 16 Jahren Präsenz und Aufmerksamkeit für herausragende Autor*innen des Landes geschaffen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und freuen uns über Ihren Besuch an der Preisverleihung.
Jury:
Sieglinde Geisel (Freie Kritikerin und Schreibcoach)
Laurin Jäggi (Buchhändler, Inhaber Buchhandlung Librium, Baden)
Michael Luisier (Literaturredaktor SRF)
Joanna Nowotny (Literaturwissenschaftlerin, Mitarbeiterin am SLA und freischaffende Journalistin)
Yeboaa Ofosu (Kulturwissenschaftlerin und Literaturexpertin)
Gäste:
Nina Mavis Brunner (Moderatorin)
Nicole Coulibaly (Vorleserin)
Radio X Gewinnerinterview mit Christian Haller:
Die Verleihung zum Nachhören (Radio X):
Autorin: Sarah Elena Müller
Autor: Adam Schwarz
Autor: Matthias Zschokke
Autor: Christian Haller
Autor: Demian Lienhard
Moderatorin: Nina Mavis Brunner
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Samstag, 16.11.2024
Volkshaus
abgesagt
Rachel Cusk: Parade
Rachel Cusk musste aus gesundheitlichen Gründen die Teilnahme am Festival absagen. Alle bereits gekauften Billette wurden Rückerstattet.
Alles scheint richtig und ist doch irgendwie falsch, wie ein Bild, das auf dem Kopf steht. Dieses Gefühl verbindet die verschiedenen Erzählungen in Rachel Cusks neuem Buch Parade. Episoden aus dem Leben von Figuren namens G. überlagern sich und spiegeln sich kaleidoskopartig, «als handle es sich um den immerselben Tag, der sich lediglich aus verschiedenen Blickwinkeln zeigt». Dreh- und Angelpunkt ist die Frage, wie Kunst, Macht, Weiblichkeit und Ästhetik zusammenhängen. Vielleicht kann Kunst nicht nur Wirklichkeit erfinden, sondern gleichzeitig die Komplexität von künstlerischer Identität aufzeigen? Rachel Cusk gelingt ein Vexierspiel der Perspektiven, das sich jeder Festlegung entzieht – beunruhigend und betörend zugleich.
Mit Simultanübersetzung ins Deutsche über Kopfhörer.
Everything seems right and yet is somehow all wrong, like an upside-down picture. This topsy-turvy feeling runs through the four sections of Rachel Cusk’s latest novel, Parade. Episodes from the lives of four characters, all of whom are artists who go by name «G», overlap and refract one another as in a kaleidoscope. The underlying theme is the connection between art, power, femininity and aesthetics. Art not only invents reality, but also reflects the complexity of the artist’s identity. In this one-of-a-kind work of fiction, Cusk creates an unsettling and engrossing puzzle of perspectives that deftly defies any attempt to pin it down.
Interview in English with simultaneous German translation available on headsets.
Englisch
Autorin: Rachel Cusk
Moderatorin: Nina Kunz
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Übersetzerin: Sylvi Nicolai
Übersetzerin: Nina Ariely
Sonntag, 17.11.2024
Theater Basel
ausverkauft
Schweizer Buchpreis Preisverleihung
Herzlich willkommen zur Verleihung des Schweizer Buchpreises 2024. Um Punkt 12 Uhr erfahren Sie im Foyer des Theaters Basel, wer dieses Jahr den begehrten Literaturpreis erhält.
Bitte buchen Sie Ihr Gratis-Ticket im Voraus.
Deutsch
Autorin: Mariann Bühler
Autorin: Zora del Buono
Autor: Martin R. Dean
Autor: Béla Rothenbühler
Autorin: Michelle Steinbeck
Moderatorin: Nina Mavis Brunner
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Musiker: Max Jappert
Volkshaus
Writers in Prison Day mit Jahan Afroz AFROZ
Afghanistan sei ein Gefängnis nicht nur für Frauen, sondern für alle geworden, sagt Jahan Afroz AFROZ. Manchen ist nach der Machtübernahme der Taliban die Flucht gelungen, so auch ihr. Neben zwei Büchern publizierte Jahan Afroz AFROZ ihre Texte früher in sozialen Medien, von denen sie sich allerdings zurückziehen musste. Sarah Rauchfuss hat eine Auswahl ihrer Gedichte übersetzt. Geschrieben in der traditionellen Form des Ghasels, thematisieren sie die Zerstörung und den Verlust der Heimat und die Situation der Frauen. Das Deutschschweizer PEN Zentrum macht anlässlich des Writers in Prison Day jedes Jahr auf Schriftsteller*innen aufmerksam, die verfolgt werden oder inhaftiert sind.
Mit Unterstützung der Stadt Zürich, der Burgergemeinde Bern und des SüdKulturFonds.
Dari/Deutsch
Autorin: Jahan Afroz AFROZ
Moderator: Demian Cornu
Vorleserin: Nicole Coulibaly
Übersetzerin: Assma Koshal