Senthuran Varatharajah: Rot (Hunger)
Rot (Hunger) (S. Fischer Verlage, 2022) verbindet zwei Erzählkreise, zwei «Liebesgeschichten». Da sind einerseits zwei Männer: Der eine möchte einen Menschen essen, der andere will aufgegessen werden. Diese Geschichte ist an den Fall des Kannibalen von Rotenburg angelehnt und Senthuran Varatharajah arbeitet mit Material aus den Mail- und Chatverläufen der beiden. Auf der anderen Seite steht die Trennung zweier Figuren, von denen eine mit dem Autor den Namen teilt. Die Erzählungen verbindet die Suche nach einer Sprache der Liebe, die immer auch eine Sprache der Gewalt ist. Für seinen Debütroman Vor der Zunahme der Zeichen (S. Fischer Verlage, 2016) hat Varatharajah verschiedene Preise gewonnen, darunter den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis.