Timo Krstin: Wolfsmilch
Im Postkartenidyll Schatterbach beginnt die Fassade der Ostschweizer Gemeinde zu bröckeln: Alljährlich wird die Chlausenjagd gefeiert, mit der das Böse aus dem Dorf vertrieben werden soll. Doch statt die Gemeinschaft von ihren Gespenstern zu befreien, scheint das Maskenfest die Toten heraufzubeschwören. Zoran Blasić, ein sozial aufgestiegener Gastarbeitersohn aus Zürich, fühlt sich in die 90er Jahre zurückversetzt und erlebt noch einmal den blutigen Zerfall Jugoslawiens und das Aufkommen eines neuen rechtspopulistischen Rassismus in der Schweiz. In Wolfsmilch treffen verschiedene Zeit-, Raum- und Wahrnehmungsebenen aufeinander wie auch Gemeinsamkeiten und Verbindendes, unabhängig von Politik und Herkunft.
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